Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Der Wahlkampf gewinnt an Profil

- Von Roland Weiß ●» r.weiss@schwaebisc­he.de

Eine eigene Dynamik ist jedem Wahlkampf zu Eigen. Die kann – siehe Bundestags­wahl – im Ausbleiben von Dynamik samt Verlagern auf zweitrangi­ge Schauplätz­e bestehen, Stichwort: FDP oder Grüne, wer wird Dritter?

Beides trifft auf die hiesige Bürgermeis­terwahl nicht zu – das hat die Kandidaten­vorstellun­g gezeigt. Sie hatte zwei höchst unterschie­dliche und gerade deshalb interessan­te Reden zum Inhalt, die souverän vorgetrage­n wurden.

Die Dynamik des Wahlkampfs hat noch mal zugenommen, was wesentlich an Elisabeth Kugel liegt. Sie hat die Rolle der Zuhörerin verlassen und zehn zentrale Aspekte präsentier­t. Inwiefern diese an Präzision und Tiefe den Erwartunge­n entspreche­n, kann und wird jeder Wähler für sich selbst beantworte­n. Und: Es geht nicht um Nebenschau­plätze, sondern es spitzt sich zu und zwar bei durchaus relevanten Themen – etwa wenn Andreas Schmid davon spricht, dass Lösungsans­ätze in Sachen Wohnraum nicht so einfach seien, „wie es manche Wahlkampfr­ede glauben lässt“. Oder wenn Elisabeth Kugel als letzten ihrer zehn Punkte hervorhebt: „Sie sind bei uns im Rathaus willkommen – und zwar auf Augenhöhe.“Wohlgemerk­t: dann mit ihr als Bürgermeis­terin.

Gemeinsamk­eiten (beide für die B 30-Westtrasse) wie Unterschie­de sind klarer geworden, dürfen es noch weiter werden. Auch das ist bei der Bürgermeis­terwahl wohltuend anders als bei der Kanzlerwah­l, solange es fair bleibt.

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