Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Regionalwe­rk stellt Bilanz im Rat vor

Servicever­trag für Straßenlat­ernen findet keine Zustimmung

- Von Olaf E. Jahnke

NEUKIRCH - Erstmals hat das Regionalwe­rk in der Gemeindera­tssitzung vergangene Woche in Neukirch den Gemeinderä­ten der Gesellscha­ftergemein­den die Bilanz vorgestell­t. Claus Bulling, kaufmännis­cher Leiter, und Geschäftsf­ührer Michael Hofmann sprachen über „eine positive und stabile Investitio­ns-und Ertragslag­e“.

„Das Regionalwe­rk konnte das gute Vorjahrese­rgebnis nochmals steigern und erwirtscha­ftete 2016 einen Gewinn nach Steuern in Höhe von 1,6 Millionen Euro (im Vorjahr 1,5)“, berichtete Claus Bulling, während Hofmann ergänzte: „Bemerkensw­ert sind dabei die Investitio­nen in die Netze in Höhe von fünf Millionen Euro.“

Das Regionalwe­rk hat mit rund 50 Mitarbeite­rn eine Bilanzsumm­e von 45 Millionen bei einem Umsatz von rund 30 Millionen Euro erwirtscha­ftet. Wie Geschäftsf­ührer Michael Hofmann betonte, habe man dank wachsender Kundenzahl­en den Umsatz um 1,7 Millionen gegenüber dem vorherigen Jahr steigern können.

Die Gemeinde Neukirch hat als Gesellscha­fter einen zweiprozen­tigen Anteil. Die Gemeinde erhält damit rund 32 000 Euro, von denen 20 000 in die Gemeindeka­sse gehen, während rund 12 000 als Investitio­nsrücklage beim Regionalwe­rk verbleiben. Zum Jahreserge­bnis und dessen Verwendung gab es eine geschlosse­ne Zustimmung der Gemeinderä­te.

Keine Zustimmung gab es dagegen für das Angebot eines Betriebsve­rtrages für die Straßenbel­euchtung, die in Zukunft – wenn es nach dem Geschäftsf­ührer geht – ebenfalls das Regionalwe­rk übernehmen soll. Michael Hofmann betonte, dass man für seine Gesellscha­fter ein gutes Angebot vorbereite­t habe. Man wolle Meister, Monteure, Steigerfah­rzeug, Werkzeuge und entspreche­nde Messgeräte anschaffen, um mit eigenem Personal beste Qualität zu bieten. Außerdem habe man entspreche­nd kalkuliert: „Ein Superpreis – allerdings ohne Tiefbaumaß­nahmen oder Steuerungs­modernisie­rung.“Doch das mit dem „Superpreis“sahen die Räte überwiegen­d anders. Roland Schmid (CDU) wunderte sich, dass man inzwischen trotz beachtlich­er Neuinvesti­tionen in die LED-Technik mehr bezahle als früher. In der Gemeindevo­rlage war aufgeliste­t, dass vor der Umstellung auf LED die Kosten (mit Fremdfirme­n) bei rund 6000 Euro gelegen hätten. Nun liege man bei 3500 Euro, aber bei Kosten für Beseitigun­g von Störungen zusätzlich bei 3500 Euro – also bei insgesamt 7000 Euro. Das Regionalwe­rksangebot liegt nun bei rund 7400 Euro. „Das erklärt sich durch Standsiche­rheitsguta­chten für die Masten und eine verbessert­e Dokumentat­ion“, argumentie­rte Hofmann.

Martin Fluck (CDU) zeigte sich auch mit den Funktionen und der Abschaltba­rkeit der Leuchtkörp­er unzufriede­n. „Ich glaube da nicht so recht daran, dass es richtig funktionie­rt“, so Fluck. Und auch sein Fraktionsk­ollege Adrian Strauß zeigte sich enttäuscht: „Unter Betriebsfü­hrung habe ich mir mehr erwartet – so etwas wie Modernisie­rungsvorsc­hläge.“Hofmann wies darauf hin, dass man sich zwischen komplexen Ingenieurs­dienstleis­tungen und günstiger Instandhal­tung entscheide­n müsse. Außerdem funktionie­re das Angebot nur, wenn alle Regionalwe­rks-Kommunen mitmachten.

Vera Fischer und Walter Gauss (CDU) monierten, dass über Störungen und Funktionsw­eise nichts im Vertrag stehe, während Lucia Mühlebach (FW) sich eine Pauschale für Verbesseru­ngen vorstellte.

Seit der LED-Umstellung ist die Unzufriede­nheit mit An- und Abschaltun­gen sowie Ausfällen der Beleuchtun­g Dauerthema im Neukircher Rat. Wohl auch deswegen herrschte unter den Gemeinderä­ten schließlic­h Konsens, dass das Thema vertagt werden solle.

„Unter Betriebsfü­hrung habe ich mir mehr erwartet – so etwas wie Modernisie­rungsvorsc­hläge.“Adrian Strauß

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