Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Stegfest wird zum Volksauflauf
Zum Saisonabschluss der Weißen Flotte zeigt sich die Landungsstelle Kressbronn von ihrer schönsten Seite
KRESSBRONN - Zahlreiche Besucher haben am Sonntagabend am Landungssteg in Kressbronn das Stegfest gefeiert. Grund war der Abschluss der Saison der Weißen Flotte und das letztmalige An- und Ablegen in diesem Jahr. „Wir durften heute trotz des anfänglichen Nebels ein tolles Fest erleben, das von Live-Musik, tollen Gesprächen und einem unglaublich schönen Sonnenuntergang begleitet wurde“, sagte Schiffsanbinderin und Kioskbetreiberin Agnesa Amato im Gespräch mit der Schwäbischen Zeitung.
Ganz im Zeichen des Abschieds, freilich nur bis April nächsten Jahres, stand der Sonntag am Landungssteg in Kressbronn. Mit den letzten österreichischen und deutschen Schiffen in diesem Jahr schlugen die jeweiligen Kapitäne, aber auch Schiffsanbinderin Agnesa Amato das letzte Kapitel des Saisonbuches zu. Mehrere Hundert Schaulustige waren zu „Agnesa’s Schtändle am See“geströmt, um nachmittags im dichten Nebel, gegen Abend dann bei traumhaftem Sonnenschein samt -untergang, den beliebten Saisonabschluss gebührend zu feiern.
Gegen 18.40 Uhr schließlich war es soweit. Musikalisch begleitet von einer Musikkapelle an Bord dampfte die MS Austria unter dem Jubel der Gäste am Landungssteg ein, wo bereits Agnesa Amato und ihr Mitarbeiter Raphael Holzmann warteten, um zum letzten Mal den Weißen Riesen festzumachen, die Gangway auszufahren und die Passagiere zu begrüßen, bevor das Duo traditionell auf die Dalben kletterte, um zum Abschied winkend „Tschüss“zu sagen. „Einerseits sind wir erleichtert, dass die Saison geschafft ist, anderseits geht man mit Wehmut und taucht nun in die bevorstehende kalte und trübe Winterzeit ein. Wir hatten einen sensationellen Juni, der Sommer dagegen war geprägt von wechselhaftem Wetter mit Hitzetagen ebenso wie vielen Gewitter. Den September würde ich als sehr durchwachsen bezeichnen, den Oktober als genial“, resümierte Agnesa Amato. Nun gelte es, den Kiosk winterfest zu machen, anfallende Büroarbeiten zu erledigen und sich gleichzeitig aber bereits Gedanken für die kommende Saison zu machen. „Da bleibt nicht so viel Freizeit, wie viele meinen. Auf jeden Fall werde ich mir mehr Zeit für meine Freunde nehmen“, so die sympathische Frau mit einem Lachen. Traurig sei sie ob der Tatsache, dass ihr Kollege Raphael Holzmann sie nach zweieinhalb Jahren aufgrund einer Fortbildung im Ausland und dem anschließenden Studium verlassen werde.
Auch wenn nach dem Sonnenuntergang die Temperaturen schließlich etwas in den Keller gingen, ließen es sich die vielen Gäste am Landungssteg nicht nehmen, mit LiveMusik, guten Getränken und tollen Gesprächen den Abend gesellig ausklingen zu lassen. „Wir sehen uns im Frühjahr 2018 wieder – und jetzt wird gefeiert“, lachte die Schiffsanbinderin ins Mikrofon ein letztes Mal und genoss „ihren“Abend.