Schwäbische Zeitung (Tettnang)
VfB hat noch Luft nach oben
Volleyballer haben aber eine gute Bank
FRIEDRICHSHAFEN - Der erste Spieltag der Volleyball-Bundesliga hat eines gezeigt: Meister Berlin muss sich mächtig strecken, um an die erfolgreichen vergangenen Jahre zu knüpfen. Vizemeister VfB Friedrichshafen hat dagegen beim 3:0-Erfolg rechtzeitig den Kopf aus der Schlinge gezogen, denn die Alpenvolleys dominierten Satz eins und hätten ihn gewinnen müssen. Das Team von Vital Heynen hat also auch noch Luft nach oben.
Die erste Partie der neuen Saison hat zwar gezeigt, dass der VfB in der Block- und Abwehrarbeit die Anweisungen seines Trainers umsetzt, der dieses Spiel „so liebt“, doch um im Volleyball erfolgreich zu sein, genügt es auf die Dauer nicht. Starke Teams finden eine Lösung, um dem VfB zu schaden.
Unberechenbarer sein
Bis auf David Sossenheimer, der mit 17 Punkten erfolgreichster Häfler Angreifer war, müssen sich vor allem die Diagonalangreifer steigern. Der Block der Alpenvolleys hatte sowohl Bartlomiej Boladz als auch Daniel Malescha zu oft unter Kontrolle. Um Spiele auf höherem Niveau zu gewinnen, müssen beide Angreifer am Netz unberechenbarer, eiskalt sein.
Die Annahme war dagegen schon ganz gut, doch auch hier gilt: Es geht noch besser. Neun Prozent perfekt ist für ein Top-Team zu wenig. Andreas Takvam, der vom Mittelblocker zum Außenangreifer umfunktioniert wurde, hat noch viel Arbeit vor sich. Das ist aber ganz normal. David Sossenheimer und Athanasios Protopsaltis zeigten eine ordentliche Leistung. Eine Bank war, wie immer, Libero Markus Steuerwald in Annahme und Feldabwehr.
Der Supercupsieger hat in der Bundesliga die besten Ergänzungsspieler. Vital Heynen schickte gegen die Alpenvolleys zunächst mit Tomas Kocian, Bartlomiej Boaldz, David Sossenheimer, Andreas Takvam, Philipp Collin, Scott Kevorken und Markus Steuerwald aufs Parkett. Beim Stande vom 14:19 kamen Simon Tischer, Daniel Malescha und Athanasios Protopsaltis für Zuspieler Kocian, Diagonalangreifer Boladz und Außenangreifer Takvam. Mit diesen Wechseln drehte der VfB den Satz zum 25:23-Sieg. In den anderen Sätzen bauten die Gäste ab, dachten zu viel an den verlorenen ersten Satz. Zuspieler Danilo Gelinski brachte es auf den Punkt: „Wir haben lange Zeit gut gespielt und dann Satz eins hergeschenkt. Danach haben wir nach unserer guten Form gesucht, aber wir waren zu sehr mit uns selbst beschäftigt und deshalb wurde unsere Leistung immer schlechter. Weniger denken, mehr Risiko gehen, das hätte unser Motto sein müssen.“Nun stehen für den VfB in der Bundesliga zwei Auswärtsspiele an. Am Samstag geht es zu den Netzhoppers, eine Woche später nach Rottenburg.