Schwäbische Zeitung (Tettnang)

VfB hat noch Luft nach oben

Volleyball­er haben aber eine gute Bank

- Von Giuseppe Torremante

FRIEDRICHS­HAFEN - Der erste Spieltag der Volleyball-Bundesliga hat eines gezeigt: Meister Berlin muss sich mächtig strecken, um an die erfolgreic­hen vergangene­n Jahre zu knüpfen. Vizemeiste­r VfB Friedrichs­hafen hat dagegen beim 3:0-Erfolg rechtzeiti­g den Kopf aus der Schlinge gezogen, denn die Alpenvolle­ys dominierte­n Satz eins und hätten ihn gewinnen müssen. Das Team von Vital Heynen hat also auch noch Luft nach oben.

Die erste Partie der neuen Saison hat zwar gezeigt, dass der VfB in der Block- und Abwehrarbe­it die Anweisunge­n seines Trainers umsetzt, der dieses Spiel „so liebt“, doch um im Volleyball erfolgreic­h zu sein, genügt es auf die Dauer nicht. Starke Teams finden eine Lösung, um dem VfB zu schaden.

Unberechen­barer sein

Bis auf David Sossenheim­er, der mit 17 Punkten erfolgreic­hster Häfler Angreifer war, müssen sich vor allem die Diagonalan­greifer steigern. Der Block der Alpenvolle­ys hatte sowohl Bartlomiej Boladz als auch Daniel Malescha zu oft unter Kontrolle. Um Spiele auf höherem Niveau zu gewinnen, müssen beide Angreifer am Netz unberechen­barer, eiskalt sein.

Die Annahme war dagegen schon ganz gut, doch auch hier gilt: Es geht noch besser. Neun Prozent perfekt ist für ein Top-Team zu wenig. Andreas Takvam, der vom Mittelbloc­ker zum Außenangre­ifer umfunktion­iert wurde, hat noch viel Arbeit vor sich. Das ist aber ganz normal. David Sossenheim­er und Athanasios Protopsalt­is zeigten eine ordentlich­e Leistung. Eine Bank war, wie immer, Libero Markus Steuerwald in Annahme und Feldabwehr.

Der Supercupsi­eger hat in der Bundesliga die besten Ergänzungs­spieler. Vital Heynen schickte gegen die Alpenvolle­ys zunächst mit Tomas Kocian, Bartlomiej Boaldz, David Sossenheim­er, Andreas Takvam, Philipp Collin, Scott Kevorken und Markus Steuerwald aufs Parkett. Beim Stande vom 14:19 kamen Simon Tischer, Daniel Malescha und Athanasios Protopsalt­is für Zuspieler Kocian, Diagonalan­greifer Boladz und Außenangre­ifer Takvam. Mit diesen Wechseln drehte der VfB den Satz zum 25:23-Sieg. In den anderen Sätzen bauten die Gäste ab, dachten zu viel an den verlorenen ersten Satz. Zuspieler Danilo Gelinski brachte es auf den Punkt: „Wir haben lange Zeit gut gespielt und dann Satz eins hergeschen­kt. Danach haben wir nach unserer guten Form gesucht, aber wir waren zu sehr mit uns selbst beschäftig­t und deshalb wurde unsere Leistung immer schlechter. Weniger denken, mehr Risiko gehen, das hätte unser Motto sein müssen.“Nun stehen für den VfB in der Bundesliga zwei Auswärtssp­iele an. Am Samstag geht es zu den Netzhopper­s, eine Woche später nach Rottenburg.

 ?? FOTO: GUENTERKRA­M ?? In den kommenden Spielen muss Diagonalan­greifer Daniel Malescha (hier gegen Danilo Gelinski) am Netz variabler sein.
FOTO: GUENTERKRA­M In den kommenden Spielen muss Diagonalan­greifer Daniel Malescha (hier gegen Danilo Gelinski) am Netz variabler sein.

Newspapers in German

Newspapers from Germany