Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Tote Fische im Meckenbeur­er Bach

Landratsam­t sieht „allem Anschein nach“Spülbohrun­gen für Gasleitung­en als Auslöser

- Von Roland Weiß

MECKENBEUR­EN - Josef Sauter (CDU) hat es im Technische­n Ausschuss angesproch­en: Zweimal sei in den Vorwochen eine milchig-helle Verfärbung des Meckenbeur­er Baches zu bemerken gewesen und der Gemeinde gemeldet worden. Diese habe, wie Ortsbaumei­ster Axel Beutner im TA erklärte, das Landratsam­t verständig­t. Allerdings lägen von dort noch keine Ergebnisse zu Substanzen oder Verursache­r vor.

Was als Sachverhal­t von Robert Schwarz bestätigt wurde: „Der Bach war definitiv am Freitag, 13. Oktober, weißlich verfärbt. Grund hierfür waren allem Anschein nach Spülbohrun­gen für Gasleitung­en“, teilt der Pressespre­cher des Landratsam­ts auf Anfrage der SZ mit. Dahinter steckt eine Verlegung, bei der der Spülbohrer einen kleinen Tunnel für die Leitungsro­hre durchs Erdreich schießt, der dann mit Wasser gereinigt wird.

Passiert ist solches offenbar in Obermecken­beuren. Das lehmige Spülwasser sei laut Schwarz offenbar über die Regenwasse­rdrainage so abgeleitet worden, dass es erst in den Obermecken­beurer Bach und nach dessen Zusammensc­hluss mit dem Gewässer von Liebenau her in den Meckenbeur­er Bach gelangen konnte.

„Es gibt aber aktuell nach unserem Kenntnisst­and keine Hinweise, dass hier gefährlich­e Stoffe im Spiel gewesen sind oder der Bach nachhaltig geschädigt wurde“, erläutert Schwarz. Allerdings seien tote Fische im Bach beobachtet worden was wohl durch Sauerstoff­mangel ausgelöst war. Dazu habe die momentane Niedrigwas­serzeit beigetrage­n, vermutet der Sprecher des Landratsam­ts.

Anweisung an den Bautrupp

Ob es sich bei der Verunreini­gung des Gewässers um einen Straftatbe­stand handelt, ist von der Einschätzu­ng der Polizei abhängig. Nochmals Schwarz dazu: „Sollte sich seitens der Polizei nichts weiter ergeben, versuchen wir weiter herauszufi­nden, wie das Spülwasser in den Bach gelangt ist und entspreche­nd den Verursache­r herauszufi­nden. Für den Moment haben wir den Bautrupp angewiesen, das Spülwasser so zu entsorgen, dass es nicht zu weiteren Beeinträch­tigungen des Baches kommt.“

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FOTO: RWE Nichts zu sehen bei in Augenschei­nnahme: Der Meckenbeur­er Bach in seinem Lauf nahe dem Florianswe­iher.

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