Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Leben am See zeigt den „Generationenwechsel“
Jahrbuch des Bodenseekreises ist ab sofort im Buchhandel erhältlich – Redakteure stellen 35. Band vor
FRIEDRICHSHAFEN - Das neue Jahrbuch des Bodenseekreises ist erschienen. Der 35. Band befasst sich mit dem Thema „Generationswechsel“. 48 Autoren haben Geschichten aus den Bereichen „Politik und Gesellschaft“, „Wirtschaft und Landwirtschaft“, „Sport und Ehrenamt“, „Kunst und Kultur“, „Natur und Umwelt“sowie „Geschichte und Chronik“recherchiert und geschrieben.
Herausgeber ist der Bodenseekreis sowie die Städte Friedrichshafen und Überlingen. Das 482-seitige Kompendium ist ab sofort im Buchhandel erhältlich – auch als E-Book.
Generation Alpha ist da
Willkommen in der Generation Alpha, die die Generationen X, Y, Z, die Baby-Boomer und die Nachkriegsgeneration hinter sich lassen. Generationenwechsel vollziehen sich schleichend und jeder ist geprägt durch gesellschaftliche und kulturelle Ereignisse und Lebensumstände, in denen die Menschen groß wurden. Mit einer kurzweiligen Moderation haben die Redakteurinnen Katy Cuko und Susann Ganzert Autoren und Gäste am Mittwochabend im Graf-Zeppelin-Haus zur offiziellen Buchvorstellung begrüßt.
Sie haben die typischen Merkmale der unterschiedlichen Generationen mit einem verbalen Augenzwinkern zum Besten gegeben und aufgezeigt, dass sich der Generationenwechsel nicht nur bei Menschen vollzieht, sondern auch seine Spuren in Wirtschaft, in Städten und Kommunen, in der Architektur und im gesellschaftlichen Zusammenleben hinterlässt. Der Abend wurde vom Musikverein Kressbronn begleitet. In „Leben am See“sind Geschichten zu finden, die vom Generationenwechsel beeinflusst wurden. Bürgermeister von gestern und heute blicken auf die kommunalen Geschehnisse, Frauen in Positionen wie der Vereinigung Schwäbisch-Alemannischer Narrenzünfte und als Chefin des Obstbauernverbandes kommen hier zu Wort und natürlich liefert das Buch Geschichten von bekannten und auch weniger bekannten Menschen, ohne die das „Leben am See“ein Stückchen langweiliger wäre. Geschichten über Familien, die sich engagieren, hier arbeiten, Ehrenämter bekleiden, als Naturschützer oder als Botschafter zwischenmenschlicher Beziehung unterwegs sind, sind hier ebenso zu finden, wie der „Epiker des Alltags“, Autor Martin Walser und Künstler Diether F. Domes, in dessen Nachruf an seine Werke und ihre Bedeutung erinnert wird. Es wird geklärt, wie die Mammutbäume an den See kommen, warum die Zauneideche so manchen Bauherren Kopfschmerzen bereitet, und warum es die junge Ailinger Fußballerin Giulia Gwinn nach Freiburg zog. Wer es lieber lokal- und kommunalpolitisch mag, ist bei den Rück- und Ausblicken der Bürgermeister bestens aufgehoben. Für den Technikbegeisterten lässt sich ebenso etwas finden wie für den historisch Interessierten.
Denn die archäologischen Funde über die Landwirtschaft in der Steinzeit in Neukirch bringen spannende Erkenntnisse. Nicht ganz so weit zurück, aber nicht weniger spannend, liegt der Blick in die Zeit, als das Deggenhausertal noch aus sieben Gemeinden bestand. Thematisch ist also auch für viele Generationen, die sich für ihre Heimat und die Veränderungen im Laufe der vergangenen Jahrzehnte interessieren, etwas dabei.
„Leben am See“, Band 35, 428 Seiten und 195 Abbildungen, erschienen im Lorenz-Senn-Verlag
Tettnang, Preis 20 Euro, ISBN 978-3-88812-543-60.