Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Roberto Blanco
Aufmerksamkeit hat sich Roberto Blanco für seine kürzlich erschienene Autobiografie bestimmt gewünscht, aber wahrscheinlich nicht solche. In „Von der Seele“gibt der 80-Jährige Einblicke in sein langes und bewegtes Leben, mehr als 60 Jahre auf der Bühne liefern schließlich genug Stoff. Neben Anekdoten aus dem Showbusiness gibt der Schlagerstar auch Seitensprünge mit Fans und Stewardessen während seiner ersten Ehe mit Mireille preis und feuert damit den seit Jahren andauernden Streit in der Familie Blanco an. Das Verhältnis zwischen ihm, seiner 46-jährigen Tochter Patricia und seiner 81 Jahre alten Ex-Frau Mireille gilt schon seit Jahren als zerrüttet.
Doch seine Biografie sei keine Abrechnung mit seiner Familie, betont der Schlagersänger. Vor allem schildert er darin auf lockere Art seitenweise Begegnungen mit Menschen wie dem Popstar Michael Jackson oder Politikern wie Helmut Kohl oder Franz Josef Strauß. Blanco erzählt auch von seinen Reisen um die Welt – erst als Sohn einer Revuetänzerin und eines Musikers und später als gefragter Schlagersänger.
Sein bewegtes Leben hatte in Tunis begonnen, wo er als Sohn der kubanischen Bühnenkünstler Alfonso Zerquera und Mercedes Blanco geboren wurde. 1956 war er nach Deutschland gekommen, wo er in den 1960erJahren zum Schlagersänger avancierte. „Ich bin scheinbar für die Bühne geboren“, sagt Blanco mit Blick auf seine lange Karriere. Mit Hits wie „Ein bisschen Spaß muss sein“und „Der Puppenspieler von Mexiko“feierte er seine größten Erfolge. Die Deutschen liebten seine dröhnend gute Laune, die der 80-Jährige sich offenbar nicht verderben lassen will. Seit vier Jahren ist er mit der 40 Jahre jüngeren Kubanerin Luzandra Straßburg verheiratet.
Aleksandra Bakmaz