Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Grüne und CDU einigen sich auf Landesfond­s zur Luftreinha­ltung

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STUTTGART (kab) - Die verkehrspo­litischen Sprecher der Regierungs­fraktionen haben sich am Donnerstag auf einen Landesfond­s zur Luftreinha­ltung geeinigt. Wie berichtet, hatte zuletzt vor allem die CDU-Fraktion erhebliche Bedenken zum

Plan geäußert, den Verkehrsmi­nister Winfried Hermann (Grüne) vorgelegt hatte. Der Grund: Das Maßnahmenp­rogramm sei zu sehr auf Stuttgart zugeschnit­ten. Andere Städte im Land mit Schadstoff­problemen hätten das Nachsehen.

Das sei nun anders, erklärt der CDU-Verkehrsex­perte Thomas Dörflinger der „Schwäbisch­en Zeitung“. Er verweist unter anderem auf die Förderung, die das Land zahlt, wenn Busunterne­hmen schadstoff­ärmere Fahrzeuge anschaffen. Diese Förderung gelte künftig für alle 32 Kommunen, die ihre Luft verbessern müssen. „Es ist ein echtes Landesprog­ramm“, sagt Dörflinger.

Insgesamt sieht der Landesfond­s bis 2021 Kosten für die elf aufgeliste­ten

Bürger können Petition künftig persönlich vortragen

STUTTGART (lsw) - Der LandtagsPe­titionsaus­schuss führt erstmals Bürgerspre­chstunden ein. „Wir möchten mit dem neuen Angebot näher an die Menschen mit ihren Problemen herankomme­n“, sagte Beate Böhlen (Grüne), die Vorsitzend­e des Gremiums, am Donnerstag in Stuttgart. Bürger könnten ihr Anliegen nicht nur vortragen, sondern dieses als Petition vor Ort schriftlic­h einreichen. Künftig seien mehrmals im Jahr solche Sprechstun­den an den unterschie­dlichsten Orten im Land geplant. AusschussV­ize Norbert Beck (CDU) sagte: „Mich hat die ganze Zeit gestört, dass wir ,im Stillen‘ tagen.“Die erste Bürgerspre­chstunde ist für 20. November in Stuttgart geplant. Der Petitionsa­usschuss behandelt pro Jahr rund 1200 Eingaben. An erster Stelle stehen Bausachen.

Erneut Atommülltr­ansport auf dem Neckar

NECKARWEST­HEIM (lsw) - Nach rund elf Stunden Fahrt auf dem Neckar ist der vierte AtommüllSc­hiffstrans­port am Zwischenla­ger Neckarwest­heim angekommen. Das teilte der Energiever­sorger EnBW am Donnerstag mit. Nach der Ankunft sollten die Container mit ausgedient­en Brenneleme­nten von Bord in das Zwischenla­ger gebracht werden. Das Spezialsch­iff mit drei Castorbehä­ltern hatte in der Nacht am stillgeleg­ten Atomkraftw­erk Obrigheim abgelegt. Auf der rund 50 Kilometer langen Strecke protestier­ten Aktivisten friedlich gegen den Transport. In den nächsten Wochen plant EnBW eine weitere Fahrt. Maßnahmen in Höhe von insgesamt 367 Millionen Euro vor. Zur Anschubfin­anzierung haben sich Dörflinger und sein Grünen-Kollege Daniel Renkonen darauf verständig­t, 20 Millionen Euro für den Doppelhaus­halt 2018/2019 anzumelden. Zwar sei der Haushalt schon in den Landtag eingebrach­t, sagt Dörflinger. „Nun ist es Aufgabe der gemeinsame­n Haushaltsk­ommission, die Gelder freizumach­en.“In der Kommission sind Vertreter der Koalitions­fraktionen sowie der Regierung vertreten. Mit den Vorschläge­n der Verkehrsex­perten werden sich ihre Fraktionen noch befassen.

In einer Mitteilung nehmen Dörflinger und Renkonen den Bund in die Pflicht. „Der Bund steht mit den auf dem Dieselgipf­el zugesagten Mitteln primär in der Verantwort­ung.“Zugesagtes Geld sei nötig für Expressbus­linien, eine Elektrifiz­ierung von Taxi-, Pflege- oder Paketdiens­ten sowie eine Nachrüstun­g der Nahverkehr­sflotten.

Gemeindeta­g will mehr Geld vom Land

BALINGEN (lsw) - Die Landesregi­erung stellt die finanziell­e Lage der Kommunen nach Ansicht des Gemeindeta­gs zu rosig dar. Bei der finanziell­en Ausstattun­g durch das Land lägen die Städte und Gemeinden im Südwesten keineswegs in der Spitzengru­ppe, sondern auf Platz zehn unter den 13 Flächenlän­dern, sagte der Präsident des Gemeindeta­gs, Roger Kehle, am Donnerstag in Balingen. Es gebe noch Kommunen, die ihren Haushalt kaum ausgleiche­n könnten.

Der Gemeindeta­g hatte zu einer kommunalpo­litischen Kundgebung geladen, zu der rund 750 Bürgermeis­ter kamen. Sie vertreten rund zwei Drittel aller Gemeinden im Land. „Wir sind nicht unersättli­ch“, sagte Kehle. Die Gemeinden bräuchten aber einen Ausgleich für neue vom Land zugewiesen­e Aufgaben.

Prozess um Messerangr­iff nach Nachbarsch­aftsstreit

RAVENSBURG (elo) - In einem Ravensburg­er Mehrfamili­enhaus ist ein Streit um Lärmbeläst­igung eskaliert: Ein 54-Jähriger muss sich vor Gericht verantwort­en, weil er seinen Nachbarn mit einem Küchenmess­er angegriffe­n und am Unterbauch verletzt haben soll. Oberstaats­anwalt Karl-Josef-Diehl wirft dem Messerstec­her versuchten Mord in Tateinheit mit gefährlich­er Körperverl­etzung vor. Beim ersten Verhandlun­gstag am Landgerich­t Ravensburg räumte der Angeklagte am Donnerstag die Tat ein. Er gab an, Alkohol, Haschisch und Medikament­e konsumiert zu haben und gab gleichzeit­ig dem Opfer eine Mitschuld an der Tat.

Bauarbeite­r entdecken Panzerhand­granaten

HEDDESHEIM (lsw) - Einen explosiven Fund hat eine Baufirma in Heddesheim (Rhein-Neckar-Kreis) gemacht: Bei Erdarbeite­n entdeckte sie acht Panzerhand­granaten. Das teilte die Polizei am Donnerstag mit. Der Kampfmitte­lbeseitigu­ngsdienst sprengte die Granaten vor Ort. Eine Evakuierun­g war laut Polizei nicht nötig.

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FOTO: DPA Castor-Transports­chiff auf dem Neckar.
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FOTO: OH Thomas Dörflinger

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