Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Siemens streicht Jobs und schließt Werke
MÜNCHEN (dpa) - Der Elektrokonzern Siemens will wegen der Probleme in der Kraftwerks- und in der Antriebssparte weltweit rund 6900 Jobs streichen, davon etwa die Hälfte in Deutschland. Zwei Werke im sächsischen Görlitz und in Leipzig mit zusammen 920 Arbeitsplätzen sollen geschlossen werden, wie das Unternehmen am Donnerstag in München mitteilte.
Durch die geplante Zusammenlegung des in Erlangen und Offenbach angesiedelten Lösungsgeschäfts der Kraftwerkssparte dürfte auch der Standort Offenbach mit rund 700 Beschäftigten vor dem
LBS Südwest darf Kunden nicht vorzeitig kündigen
STUTTGART (dpa) - Die Landesbausparkasse (LBS) Südwest darf ihren Kunden nicht vorzeitig kündigen, wenn diese binnen 15 Jahren nach Vertragsbeginn kein Darlehen in Anspruch genommen haben. Das entschied das Stuttgarter Landgericht am Donnerstag und kippte damit eine Kündigungsklausel in bestimmten LBS-Verträgen. Sie stelle eine unangemessene Benachteiligung für den Verbraucher dar, sagte der Vorsitzende Richter. Verträge dürften nur nach der vorgegebenen Frist sowie einer Kündigungsabsicht sechs Monate vor Vertragsende gekündigt werden.
Baden-Württemberg vorne bei der Energiewende
BERLIN (AFP) - Baden-Württemberg hat bundesweit die größten politischen Anstrengungen zur Nutzung erneuerbarer Energien unternommen und in diesem Bereich die größten Erfolge erzielt. Dahinter folgen Mecklenburg-Vorpommern und Bayern, wie aus einem am Donnerstag in Berlin vorgestellten Bundesländervergleich im Auftrag der Agentur für Erneuerbare Energien (AEE) hervorgeht. Am Ende der Rangliste stehen Hessen, Berlin und das Saarland. Aus stehen. Für ein Werk in Erfurt prüft Siemens zudem mehrere Optionen, darunter auch einen Verkauf. Die Maßnahmen sollten möglichst sozialverträglich gestaltet werden, erklärte Siemens.
Schon seit längerem wird Siemens in der Kraftwerkssparte mit weltweit rund 46 800 Beschäftigten vor allem seine großen Gasturbinen in Deutschland und Europa nicht mehr los. Das sorgt für Preisverfall und Überkapazitäten. Das Geschäftsfeld Prozessindustrie und Antriebe mit zuletzt rund 44 800 Mitarbeitern weltweit bietet etwa Getriebe, Motoren, Antriebe und Kupplungen für die Öl-, Gas- und Bergbauindustrie an. Es ist damit auch stark von den Rohstoffpreisen abhängig. In beiden Sparten hatte Konzernchef Joe Kaeser bereits Jobs gekappt.
Schon vor Bekanntgabe der Kürzungspläne hatte die SiemensFührung auch betriebsbedingte Kündigungen nicht ausgeschlossen. Die IG Metall sieht darin einen Bruch der bei Siemens geltenden Vereinbarung zur Standort- und Beschäftigungssicherung. Sie hatte deshalb massiven Widerstand gegen die Pläne angekündigt.
VW will über zehn Milliarden Euro in China investieren
PEKING (AFP) - Volkswagen will in China gemeinsam mit örtlichen Partnern in den kommenden Jahren mehr als zehn Milliarden Euro in die Produktion von Elektro- und Hybridfahrzeugen investieren. Wie der Autobauer am Donnerstag mitteilte, sollen 15 in China produzierte „grüne“Modelle auf den Markt kommen, rund 20 weitere sollen bis 2025 folgen. Insgesamt will VW bis 2025 rund 1,5 Millionen Elektro- und Hybridautos in dem Land absetzen. Volkswagen muss in China auch deswegen Gas geben, weil ab 2019 Quoten für Autos mit Elektro- oder Hybridantrieb gelten.
BER-Ausbau geplant, noch kein Eröffnungstermin
BERLIN (dpa) - Der Ausbau des zu klein geratenen neuen Hauptstadtflughafens beschäftigt heute wieder den Betreiber-Aufsichtsrat. Flughafenchef Engelbert Lütke Daldrup will den Kontrolleuren erklären, wie viel die geplanten Ausbaustufen in Schönefeld jeweils kosten könnten und wie viele zusätzliche Passagiere sie ermöglichen würden. Es soll dem Vernehmen nach noch kein neues Datum für den Erstflug genannt werden – obwohl die Eröffnung des Flughafens inzwischen sechs Jahre auf sich warten lässt.
Industrie besorgt über Einfluss chinesischer Partei
BERLIN (dpa) - Die Kommunistische Partei Chinas versucht sich nach Darstellung deutscher Firmen immer stärker in deren Unternehmenspolitik einzumischen. „Mit Sorge betrachten wir den zunehmenden Einfluss der Partei auf Geschäftsentscheidungen“, sagte der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), Dieter Kempf, dem „Handelsblatt“(Donnerstag). Seit Amtsantritt von Staats- und Parteichef Xi Jinping vor fünf Jahren habe die Partei ihre Macht ausgeweitet.
Arbeitnehmer sorgen sich wegen Digitalisierung
STUTTGART (AFP) - Die Digitalisierung beeinflusst den Arbeitsalltag in Deutschland erheblich und führt bei jedem sechsten Arbeitnehmer zur Sorge um den eigenen Arbeitsplatz. Zu diesem Ergebnis kommt eine am Donnerstag veröffentlichte Umfrage der Beratungsgesellschaft EY unter 1400 Arbeitnehmern in Deutschland. Mit 70 Prozent geht eine große Mehrheit der Beschäftigten demnach davon aus, dass sich durch die Digitalisierung künftig ihr eigener Aufgabenbereich verändert – fast jeder Dritte erwartet sogar eine erhebliche Veränderung.