Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Siemens setzt auf Kompromissbereitschaft
BERLIN (dpa) - Beim geplanten Abbau Tausender
Jobs in Deutschland setzt Siemens auf die Gesprächsbereitschaft von Arbeitnehmervertretern und Betriebsräten. „Ich hoffe, dass die Gewerkschaft vom Protest zum Dialog finden wird und wir einen Interessenausgleich zustande bekommen“, sagte Personalchefin Janina Kugel dem „Tagesspiegel“. Der Widerstand der Arbeitnehmervertreter ist bisher massiv. Die IG Metall kündigte am Sonntag neue Demonstrationen an. Auch mit Streiks wurde gedroht: „Sollte der Vorstand bei seinen Plänen bleiben, werden wir mit den uns als Gewerkschaft zur Verfügung stehenden Mitteln weitermachen“, sagte Aufsichtsrat und IG-Metall-Vorstandsmitglied Jürgen Kerner.
Siemens wolle „mit den üblichen Instrumenten“zu einer Einigung mit den Arbeitnehmern kommen, sagte Kugel. Dazu zählten „Abfindungen,
United-Internet-Chef kritisiert Digitalpolitik
BERLIN (dpa) - Der Internet-Manager Ralph Dommermuth hat der Politik eine Mitschuld für den Rückstand Deutschlands und Europas in der Digitalwirtschaft gegeben. Die Politik unterschätze immer noch die Dramatik der Entwicklung, schaue seit Jahren zu und reagiere viel zu langsam, kritisierte der Gründer und Chef der United Internet AG (1&1, GMX) im „Spiegel“. Währenddessen nutzten amerikanische Plattformen wie Google ihre Marktmacht, um sich in immer mehr Geschäftsfeldern auszubreiten. Den Vorsprung amerikanischer Internet-Plattformen hält der Unternehmer für nicht mehr einholbar. Beschäftigungsgesellschaften, Weiterqualifizierungen, Frühpensionierungen, Altersteilzeit“. Seien genug Mitarbeiter bereit, diesen freiwilligen Maßnahmen zuzustimmen, „dann gibt es keinen Grund, betriebsbedingte Kündigungen auszusprechen“. Siemens-Gesamtbetriebsratschefin Birgit Steinborn hatte gesagt, die Ankündigung des Vorstands sei „für uns gar keine Basis für Verhandlungen“. Die IG Metall warf Konzernchef Joe Kaeser eine „Kahlschlagspolitik“vor.
Der Elektrokonzern will wegen schlechter Geschäfte in der Kraftwerksund Antriebstechnik weltweit rund 6900 Jobs streichen, etwa die Hälfte davon in Deutschland. Die IG Metall hatte Siemens daraufhin „Vertragsbruch“vorgeworfen, weil der Dax-Konzern entgegen einer Vereinbarung von 2010 betriebsbedingte Kündigungen nicht ausgeschlossen hatte.
Selbstfahrende Autos ab 2021 in Großbritannien
LONDON (AFP) - Großbritannien will ab 2021 selbstfahrende Autos auf die Straße schicken. Wie das Finanzministerium am Sonntag mitteilte, will Finanzminister Philip Hammond die neuen Vorgaben zum autonomen Fahren am Mittwoch in seiner Rede zum Staatshaushalt vorstellen. Die Regierung will demnach auch Elektroautos fördern und 400 Millionen Pfund (448 Millionen Euro) in den Bau von Ladestationen investieren. Auch der Kauf von E-Autos soll bezuschusst werden.
Stiftung unterstützt 500 ausländische Fachkräfte
STUTTGART (lsw) - Damit sie schneller Fuß fassen in Deutschland, hat die Baden-Württemberg Stiftung bisher 500 ausländische Fachkräfte über ihr Programm der beruflichen Anerkennung unterstützt. 72 Fachkräfte hätten über das seit Sommer 2016 laufende Programm inzwischen die volle Anerkennung erhalten, teilte die Stiftung mit. Im nächsten Jahr werde das Interkulturelle Bildungszentrum (ikubiz) in Mannheim als Projektträger sein Angebot weiter ausbauen und in den fünf Jobcentern im Land einen Experten zur Anerkennungsberatung einsetzen.
ProSiebenSat.1-Chef verlässt den Konzern Ende Februar
UNTERFÖHRING (dpa) - Der langjährige ProSiebenSat.1-Chef Thomas Ebeling verlässt im Februar 2018 vorzeitig den im Dax notierten Medienkonzern. Das teilte das Unternehmen am Sonntagabend mit. Ebeling hatte noch einen Vertrag bis Mitte 2019. Bereits im Rahmen seiner letzten Vertragsverlängerung hatte er allerdings mitgeteilt, anschließend für eine weitere Verlängerung nicht mehr zur Verfügung zu stehen. Ebeling hatte zuletzt mit abschätzigen Bemerkungen über die Zuschauer der eigenen Sender Kritik auf sich gezogen.