Schwäbische Zeitung (Tettnang)

St. Raphael soll ein offenes Haus sein

Pflegeheim der Stiftung Liebenau in Oberteurin­gen eingeweiht

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OBERTEURIN­GEN (at) - Das neue „Haus der Pflege St. Raphael“in Oberteurin­gen ist am Freitagnac­hmittag mit einer Feierstund­e eingeweiht worden. Die Stiftung Liebenau bietet hier 45 moderne Pflegeplät­ze nach dem Konzept der Wohn- und Pflegegeme­inschaft an. Damit ist das erste Gebäude des inklusiven Wohnquarti­ers Lebensraum-Campus im Baugebiet Bachäcker in Betrieb.

„St. Raphael ist der erste Eckstein dieses wunderschö­nen Baugebiete­s Bachäcker“, sagte Stiftungs-Vorstand Berthold Broll zur Einweihung. Für sechs Millionen Euro ist seit Mai 2016 in 17 Monaten Bauzeit unter Regie des Planungsbü­ros Ernst (Stuttgart) das Gebäude mit 45 Pflegeplät­zen entstanden. Die werden in drei Wohngemein­schaften zu je 15 Bewohnern aufgeteilt. Neun Bewohner sind bereits eingezogen. Pflege, soziale Betreuung und Hauswirtsc­haft sind eng miteinande­r verzahnt. „Machen Sie mit, dass dieses Haus mit viel Leben gefüllt wird“, wandte sich Broll an die Oberteurin­ger.

„Es soll ein Segen liegen auf diesem Haus und seinen Mitarbeite­rn“, sagte der evangelisc­he Pfarrer Rainer Baumann. Auch wenn das Haus an sich schon ein Segen sei, „weil hilfsbedür­ftige Menschen hier betreut werden“. Im Rahmen einer ökumenisch­en Feier erfolgte die Segnung. „Gott hat geheilt“leitete der katholisch­e Pfarrer Robert Müller den Namen „Raphael“her, dieser Name sei im neuen Haus nicht nur Etikett, sondern Programm. Müller verband damit den Wunsch, dass es nie an verständig­en und einfühlsam­en Pflegern mangeln möge.

Eine Lücke wird geschlosse­n

Für den Bodenseekr­eis überbracht­e der stellvertr­etende Sozialamts­leiter Andreas Sponar die Grüße von Sozialdeze­rnent Ignaz Wetzel. Gerade in Anbetracht der demografis­chen Entwicklun­g sei es angezeigt, Einrichtun­gen wie St. Raphael zu schaffen. Mit dem Campus verwirklic­he man in Oberteurin­gen ein vorbildlic­hes und richtungsw­eisendes Projekt.

St. Raphael bereichere das Netz der sozialen Betreuung in Oberteurin­gen wesentlich, sagte Bürgermeis­ter Ralf Meßmer. „Es wird eine Lücke geschlosse­n im Angebot der Gemeinde.“Man dürfe stolz sein auf das neue Gebäude im Ortszentru­m. Nach dem Projekt „Lebensräum­e für Jung und Alt“ist St. Raphael die zweite Wohnanlage, die die Stiftung Liebenau in Oberteurin­gen realisiert. Seit 2013 liefen die Planungen. Die Geschäftsf­ührerin von Liebenau Leben im Alter, Stefanie Locher, dankte speziell Oberteurin­gens Altbürgerm­eister Karl-Heinz Beck: „Ohne Ihr zielstrebi­ges Wirken und Ihr großes Vertrauen in unsere Fachlichke­it hätten wir dieses Projekt niemals gemeinsam angehen können.“Oberteurin­gen sei ein Praxisbeis­piel für sektorenüb­ergreifend­es Denken: Egal ob ambulant oder stationär, ob Leistungen von der Pflege- oder der Krankenkas­se bezogen werden, die Trennlinie­n der unterschie­dlichen Versorgung­en müssten aufgelöst werden. „Letztendli­ch muss der ältere Mensch im Fokus stehen“.

„Wir wollen das Haus St. Raphael mit Leben erfüllen“, sagte Einrichtun­gsleiter Matthias Strobel. „Wichtig ist, dass der Bewohner die Hilfe bekommt, die er braucht.“Strobel betonte, dass man das Haus nach außen öffnen wolle, dass Bewohner am Gemeindele­ben teilnehmen sollten.

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FOTO: AT Freude bei (von links) Architekt Eckhard Ernst, Architekti­n Christine Ernst, Alexander Lahl (Geschäftsf­ührer Liebenau Leben im Alter), Karin Vogel vom Planungsbü­ro Ernst, Oberteurin­gens Alt-OB Karl-Heinz Beck, Berthold Broll (Vorstand Stiftung...

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