Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Der türkische Meister spielt einen Power-Volleyball
Champions League: Halkbank Ankara ist am Donnerstag in der ZF-Arena zu Gast
FRIEDRICHSHAFEN (to) - Der VfB Friedrichshafen startet am Donnerstag (20 Uhr) gegen Halkbank Ankara in die Gruppenphase der Champions League. Der türkische Meister kommt mit vielen teuer eingekauften Stars an den Bodensee. Während Ankara mit Power-Volleyball die Punkte machen will, vertraut der VfB auf seine Stärken im Block und in der Abwehr.
Die Aufgabe ist schwer, aber machbar. Das Team von VfB-Trainer Vital Heynen will gegen das starke Team aus der Türkei mit Geduld und guter Abwehrarbeit zum Erfolg kommen. „Das ist die Mannschaft aus Ankara nicht gewöhnt. Wir müssen die Bälle lange im Spiel halten, dann haben wir auch eine Siegchance“, sagt Vital Heynen. Hört sich einfach an, ist aber sehr schwierig. Halkbank Ankara ist in der Gruppe B der Favorit auf Platz eins. Zu Saisonbeginn lockte der türkische Meister zwei Kubaner von Piacenza für viel Geld in die Hauptstadt. Zuspieler Raydel Aguirre Herrezuelo und Diagonalangreifer Fernando Ramos Hernandez wechselten von der stärksten Liga der Welt in eine eher mittelmäßige. „In Italien verdient ein Diagonalangreifer etwa 300 000 Euro und für zehn Prozent mehr Gehalt wechselt er nicht in die Türkei“, sagt Heynen. Die Verantwortlichen des Meisters haben viel Geld in die Hand genommen, um die Wechsel zu ermöglichen. Auch der serbische Außenangreifer Nemanja Petric kam von Modena zu Ankara.
Als sich Diagonalangreifer Hernadez verletzte, da war es für Ankara kein Problem, den 24-jährigen Bulgaren Velizar Chernokozhev nachzuverpflichten. Halkbank Ankara hat im Vergleich zum VfB Friedrichshafen deutlich mehr Geld, um Spieler zu holen. Die türkische Mannschaft sucht schnell den Punkt, sei es mit harten Aufschlägen oder mit schnellem Spiel. Dabei spielt der Zuspieler Herrezuelo eine große Rolle. „Er ist gut und war mit seinem Landsmann bester Spieler in Italien in der vergangenen Saison“, betont Heynen.
Gegen so viel Power hilft nur Geduld und viel Arbeit in der Abwehr. „Wir werden diese Woche normal trainieren, uns die Videos anschauen und dann versuchen, das Erlernte umzusetzen“, meint Heynen. Mehr kann der VfB gegen diese starke Mannschaft nicht tun.