Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Manager: Udo Jürgens war das Alter 80 ein Gräuel
BVB-Prozess: Verteidigung sieht kein gezieltes Attentat
DORTMUND (dpa) - Im Prozess um den Bombenanschlag auf die Mannschaft von Borussia Dortmund hat die Verteidigung des Angeklagten die Staatsanwaltschaft als voreingenommen kritisiert und forderte, deren Vertreter auszutauschen. Er habe Medienvertreter vorher mit Inhalten aus der Ermittlungsakte versorgt. Der Vorsitzende Richter entgegnete, er habe keinen Einfluss darauf, wen der Leiter der Dortmunder Staatsanwaltschaft in die Verhandlung schicke. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Angeklagten Sergej W. 28-fachen Mordversuch vor. Nach Ansicht der Verteidigung könne von einem gezielten Attentat keine Rede sein. Es liege doch nahe, dass der Bus gar nicht getroffen werden sollte. Schließlich seien nur zwei von Hunderten Metallstiften in das Fahrzeug eingedrungen.
Freiburger Mordprozess geht in Weihnachtspause
FREIBURG (dpa) - Der Mordprozess gegen den Flüchtling Hussein K. wird am 8. Januar fortgesetzt. Gehört werden sollen dann weitere Zeugen, sagte die Vorsitzende Richterin Kathrin Schenk vor dem Landgericht. Bis dahin gehe der Prozess in eine rund zweieinhalb Wochen dauernde Pause. Schenk verlas am Donnerstag bei einem Kurztermin zwei Ermittlungs- und Untersuchungsberichte. Ein Urteil soll es dem Gericht zufolge frühestens Mitte März geben. Hussein K. werden Mord und besonders schwere Vergewaltigung vorgeworfen. Es geht in dem Prozess auch um die Frage, wie alt der vor der Jugendkammer stehende Mann ist. ZÜRICH (dpa) - Udo Jürgens graute es davor, 80 zu sein, weil seine Eltern beide in dem Alter starben. Das berichtete am dritten Todestag des Entertainers dessen langjähriger Manager Freddy Burger der Schweizer Zeitung „Blick“. Jürgens starb selbst unerwartet mit 80 Jahren, am 21. Dezember 2014. Drei Tage vor seinem Tod sei Jürgens überraschend in sein Büro gekommen, berichtete Burger. „Er bedankte sich überschwänglich: Ohne dich wäre ich nie da, wo ich bin! Dann hat er mich zum Abschied geküsst, ich war völlig perplex und gerührt.“Jürgens war bei einem Spaziergang im schweizerischen Gottlieben am Bodensee plötzlich zusammengebrochen und konnte im Krankenhaus nicht wiederbelebt werden.
Arzt zu 40 000 Euro Schmerzensgeld verurteilt
MÜNCHEN (KNA) - Das Oberlandesgericht hat einen Hausarzt zur Zahlung von Schmerzensgeld verurteilt, weil dieser einen unheilbar an Demenz erkrankten Mann weiter künstlich ernährt hatte. Der Mediziner muss nun dem Sohn als Alleinerben 40 000 Euro nebst Zinsen zahlen. Konkret ging es um eine Sondenernährung von 2010 an bis zum Tod des Patienten im Jahr 2011. Der Sohn hatte ursprünglich ein Schmerzensgeld in Höhe von 100 000 Euro und die Zahlung von Schadenersatz in Höhe von rund 53 000 Euro für die Heimunterbringungskosten beantragt. Eugen Brysch, der Vorsitzende der Deutschen Stiftung Patientenschutz, sagte, der Fall mache deutlich, wie wichtig eine praxistaugliche Patientenverfügung sei.