Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Streiks am See und neue Verhandlungen
FRIEDRICHSHAFEN/BÖBLINGEN (li/ dpa) - Im Tarifkonflikt der Metallund Elektroindustrie haben Arbeitgeber und Gewerkschaft ihre Bereitschaft zu Lösungen bekundet. Allerdings ging die vierte Verhandlungsrunde am späten Mittwochabend in Böblingen ohne Ergebnis zu Ende. Für das Scheitern machten sich die Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertreter gegenseitig verantwortlich. Die Tarifparteien streben einen Pilotabschluss im Bezirk Baden-Württemberg an. Gestern hatten bundesweit Tausende Arbeitnehmer gestreikt, in Friedrichshafen trafen sich 2500 Mitarbeiter von ZF und MTU zu einer Kundgebung.
SAN DIEGO (dpa) - Der Chipkonzern Qualcomm will die EU-Strafe von fast einer Milliarde Euro wegen eines Exklusivdeals mit Apple anfechten. „Wir sind überzeugt, dass diese Vereinbarung nicht gegen die EU-Wettbewerbsregeln verstieß und keine negativen Folgen für den Wettbewerb auf dem Markt oder europäische Verbraucher hatte“, erklärte Qualcomms Chefjurist Don Rosenberg. Deswegen solle umgehend ein Berufungsverfahren in Gang gesetzt werden.
General Electric meldet 10 Milliarden Dollar Verlust
BOSTON (dpa) - Der angeschlagene US-Großkonzern General Electric (GE) gerät immer tiefer in die Krise. Zwar wurde das Ergebnis im vierten Quartal massiv durch Sonderkosten belastet, doch auch sonst läuft es beim Siemens-Rivalen nicht rund. Altlasten der Tochter GE Capital sorgen für Behördenstress, während die Probleme in der Kraftwerksparte nicht abreißen. Sein Team konzentriere sich auf „tiefe Kostensenkungen“, kündigte GE-Chef John Flannery in Boston an. Die Bilanz für das vierte Quartal unterstreicht die prekäre Lage: Im fortgeführten Geschäft fiel ein Minus von zehn Milliarden Dollar (8,1 Milliarden Euro) an. Die Erlöse sanken um fünf Prozent auf 31,4 Milliarden Dollar. In der Kraftwerksparte gingen die Erlöse um 15 Prozent zurück, der Gewinn sank um 88 Prozent. Im gesamten abgelaufenen Geschäftsjahr fiel bei GE unter dem Strich ein Verlust von 6,2 Milliarden Dollar an. Im Vorjahr hatte der Konzern noch einen Gewinn von 8,2 Milliarden Dollar eingestrichen.
Ratiopharm baut 270 Jobs in Ulm ab
ULM (heo/mö) - 270 von derzeit 2700 Stellen sollen beim Ulmer Generika-Hersteller Ratiopharm gestrichen werden. Diese Nachricht verbreitete die Ratiopharm-Geschäftsleitung am Mittwoch. Ende vergangenen Jahres war bekannt geworden, dass der israelische Mutterkonzern Teva sich in einer finanziellen Schieflage befindet. Daher stehe der Jobabbau bevor, hieß es damals. Die Restrukturierung findet in allen Bereichen von Teva und in allen Regionen der Welt statt. Im Brief ist die Rede davon, dass es zu einer Vielzahl von Standortschließungen komme und bis zu 14 000 Stellen gestrichen werden. Das entspreche rund 25 Prozent der Mitarbeiter.
Qualcomm hatte der EU-Kommission zufolge über einen Zeitraum von fünf Jahren „Milliarden US-Dollar“an Apple gezahlt, damit der iPhone-Konzern in seinen Geräten keine LTE-Kommunikationschips anderer Hersteller einsetzt. Das sei ein Missbrauch einer marktbeherrschenden Stellung gewesen, erklärte Wettbewerbskommissarin Margrete Vestager. Nach Einschätzung der Wettbewerbshüter versuchte das Unternehmen durch seine rechtswidrigen Praktiken, vor allem eine stärkere Konkurrenz durch Intel zu verhindern. Intel versucht seit Jahren, das schwächere Geschäft mit PC-Chips durch neue Produkte auszugleichen. Die nun verhängte Geldbuße in Höhe von 997 Millionen Euro entspricht laut Kommissionsangaben 4,9 Prozent des Umsatzes von Qualcomm 2017. Qualcomm sieht sich derzeit mit einem feindlichen Übernahmeversuch des US-Rivalen Broadcom konfrontiert. Zudem liefert sich Qualcomm seit Monaten einen Rechtsstreit mit seinem wichtigen Kunden Apple.
Datensicherheit: IBM riegelt deutsche Cloud von USA ab
MÜNCHEN (dpa) - Im heiß umkämpften Markt der Cloud-Dienste hat sich der US-Konzern IBM für eine neue Strategie entschieden: Weil viele europäische Kunden sich Sorgen um die Sicherheit ihrer Daten machen, hat IBM sein deutsches Cloud-Zentrum in Frankfurt für Zugriffe aus Übersee abgeriegelt. „Es ist nicht möglich, von außerhalb der EU Zugriff auf die Daten zu haben“, sagte Yasser Eissa, Vizechef für das IBM-Cloudgeschäft in Europa. Damit reagiert IBM auf Befürchtungen in der europäischen Kundschaft, US-Geheimdienste könnten sich Zugriff auf sensible Kundendaten verschaffen. Die US-Regierung fordert von Microsoft vor Gericht die Herausgabe von persönlichen Daten eines Kunden in Europa. Das für Sommer erwartete Urteil des Obersten Gerichtshofs der USA bereitet Unternehmen, Verbänden und der Politik in Europa Sorgen.
China investiert in deutsche Firmen wie nie zuvor
STUTTGART (dpa) - Chinesische Investoren haben 2017 eine Rekordsumme für Firmenübernahmen und -beteiligungen in Deutschland ausgegeben. Demnach investierten chinesische Unternehmen 2017 knapp 13,7 Milliarden Dollar (knapp 11,2 Milliarden Euro) in 54 Firmenkäufe oder Beteiligungen.
(24.1.2018) - Schlachtschweinepreise des Landesbauernverbands in Baden-Württemberg: Orientierung für den Direktabsatz, Woche vom25.1. bis 31.1.2018 , abgeleitet vom Vereinigungspreis für Schlachtschweine vom 24.1.2018: aktuell: 1,17 Euro, Vorwoche: 1,17 Euro je kg Lebendgewicht.