Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Plattenkiste
Newcomer haben es nicht einfach – schon gar nicht, wenn sie nach einem hervorragenden Start mit viel Lob von Kritikern und Presse Großartiges nachlegen müssen. Der österreichische Formation Leyya ergeht es ebenso: Ihre ersten Tracks „Drowned in Youth“oder „Wolves“wurden rasch nach ihrer Veröffentlichung 2015 schon auf FM4 gespielt. Kurz darauf macht „Superego“das Elektropop-Duo international bekannt, Auftritte auf renommierten Festivals folgten, 2017 schließlich die Auszeichnung mit dem RadioFM4-Award.
Nun haben Sophie Lindinger und Marco Kleebauer ihren zweiten Longplayer „Sauna“(Las Vegas Records) mit zwölf Tracks vorgelegt, der Fans von Slowelektro- und Indiesynth-Pop mit Sicherheit zusagen wird.
Tatsächlich bietet die Scheibe einen sehr eigentümlichen, nahezu unverwechselbaren Sound, der melodisch daherkommt und mit Rhythmen und Soundeffekten experimentiert. Deshalb klingt jeder Song anders – und doch vertraut, dank der Stimme von Sophie Lindinger, die regelrecht sphärisch über allem schwebt. Das ist allerdings auch das Manko der sonst doch gelungenen CD: Denn leider nur viel zu selten reißt diese Stimme aus, wird wild, gar laut. Daher könnte man „Sauna“im ganzen betrachtet als „ganz netten“Lounge-Sound betrachten – wenn da nicht die tiefen und gehaltvollen Texte wären. Im März steht für Leyya übrigens eine Reise zum berüchtigten Branchentreff „SXSW“in Texas an.
Anspieltipps: „Drumsolo“, „Zoo“, „Candy“, „In Your Head“und „The Fall“. (iau)