Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Lüneburg watscht Berlin ab, Alpenvolleys besiegen Herrsching
Die SVG Lüneburg bleibt der ●
Angstgegner der Berlin Recycling
Volleys: Seit dem Aufstieg der Niedersachsen in die Volleyball-Bundesliga verloren die Männer von der Spree das vierte von insgesamt nun fünf Auswärtsspielen – und das am Samstagabend auch noch glatt mit 0:3. Spannend geht es weiterhin im Kampf um die Play-off-Platzierungen zu: Die Powervolleys Düren setzten sich mit 3:0 bei den Netzhoppers durch. Mit dem gleichen Resultat hielt der TV Bühl den TV Rottenburg am Fastnachtsamstag in Schach. Im Sonntagsspiel setzten sich die Alpenvolleys gegen den
TSV Herrsching im Tiebreak durch.
Der Umzug in die Hamburger CUArena ● zahlte sich für die Mannschaft von SVG-Trainer Stefan Hübner aus. Die 1600 Zuschauer sahen stark aufspielende Lüneburger – und eine schwache Gästemannschaft. Dabei war BRV-Kapitän Robert Kromm gemeinsam mit Zuspieler Pierre Pujol und Graham Vigrass wieder in die Startformation gerückt. Dafür schonte Berlins Trainer Luke Reynolds zunächst seinen Diagonalangreifer Paul Carroll. Seine Schützlinge suchten vergeblich nach Sicherheit in ihrem Spiel. SVG-Angreifer Ryan Sclater bereitete den Volleys über die Diagonale große Probleme, doch die Gäste hielten die Partie bis zum 18:19 offen. Drei eklatante Fehler der Hauptstädter entschieden letztlich den Auftaktsatz. Auch im zweiten Durchgang gab die SVG dem Favoriten eine Lehrstunde in Sachen Blockabwehr. Die langen Rallyes gingen stets an die Hausherren. Mit der Einwechslung von Carroll flackerte kurz ein Fünkchen Hoffnung auf, doch blieben die Angriffsquoten weiter unter Normalform. Auch Kapitän Kromm unterliefen ungewöhnliche Fehler in Annahme und Angriff. Pujols Aufschlagserie mit starken Blocks seiner Mitspieler weckten im dritten Satz noch einmal Emotionen bei den Gästen. Doch es reichte nicht mehr, MVP Sclater verwandelte den Matchball.
Berlins Manager Kaweh Niroomand ● sprach nach der Partie klare Worte: „Es war eine desolate Leistung. Wir hatten keine Ordnung auf dem Feld und nicht einmal Normalform.“BRV-Libero Luke Perry lobte unterdessen den Gegner: „Lüneburg hat unglaublich gut abgewehrt. Wir dürfen die Köpfe nicht hängenlassen.“SVG-Trainer Stefan Hübner zeigte sich nach der Partie überglücklich: „Heute hatten wir die Qualität, haben drei Sätze konstant durchgespielt und uns nur wenige Schwächen erlaubt.“
Trotz einer vom Ergebnis her deutlichen ● 0:3 (-25, -24, -25)-Niederlage hielten die Netzhoppers aus Brandenburg im Heimspiel gegen die Powervolleys Düren in jedem Satz bis in die Crunchtime mit, hatten am Ende lediglich sechs Punkte weniger auf dem Konto als die Gäste. Für die Powervolleys war es der erste Sieg nach zwei knappen Niederlagen in Folge. „Der Gegner hat sich hinten raus mit Fehlern selbst das Leben schwer gemacht – wir nicht“, beschrieb Powervolleys-Trainer Stefan Falter den entscheidenden Unterschied. Düren musste erneut auf seine Außenangreifer Romans Sauss und Dirk Westphal verzichten – Julius Firkal und Karli Allik spielten durch. Mit einem 12:17-Rückstand begann die Partie allerdings alles andere als vielversprechend. Doch die Gäste reduzierten ihre Fehlerquote rechtzeitig. Im dritten Satz hatten die Dürener die Chance, einen erneuten Nervenkrimi zu vermeiden. Bis zum 24:21 hielt die Führung, dann wackelte der Spielaufbau. Die Netzhoppers glichen aus, doch ein Abstimmungsfehler beendete die Partie. „Sie waren in dieser Saison schon oft nah dran. Aber dann passieren ihnen am Ende ein, zwei Fehler, die folgenschwer sind“, sagte Falter.
Ganz im Zeichen des närrischen ●
Treibens stand das badisch-schwäbische Lokalderby zwischen den Bisons vom TV Bühl und dem TV Rottenburg. Knapp 30 Musiker der „Bläch Forest Guggys“mischten die Halle mit den Trommlern der Baden Rockets auf, die „Allda Garde“zeigte ihr Können beim Gardetanz. In sportlicher Hinsicht blieb alles beim Alten: Für Rottenburg gab es bei den Bisons wieder einmal nichts zu holen, wobei der TVR beim 0:3 (20, 22, 24) allerdings mit zunehmender Dauer immer besser in die Partie kam. Somit läuft für den Tabellenvorletzten alles auf das Schicksalsspiel am 25. Februar beim Schlusslicht, den Bergischen Volleys, hinaus.
Weit bessere Werte bei den Aufschlägen, ● in der Annahme und im Angriff – und trotzdem nur einen Punkt geholt: Nach der 2:3-Niederlage bei den Alpenvolleys in der Bayernwerk-Sportarena in Unterhaching verharrt der TSV Herrsching auf dem achten Rang, während sich die deutsch-österreichische Spielgemeinschaft vom engen Tabellenfeld etwas absetzen konnte. Tom Strohbach und Christoph Marks in den Reihen der Gäste vom Ammersee, deren Markenzeichen das Lederhosen-Spieldress ist, waren mit jeweils 23 Punkten die Topscorer des Abends. Der Tiebreak verlief auf Augenhöhe – bis zur 12:11-Führung für die Alpenvolleys, die die Big Points zum glücklichen 3:2-Sieg machten.