Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Razzien bei ehemaligen Audi-Vorständen
MÜNCHEN (dpa) - Im Dieselskandal bei der VW-Tochter Audi haben Staatsanwälte am Donnerstag die Privatwohnungen und in einem Fall auch den Arbeitsplatz dreier weiterer Beschuldigter durchsucht. Bei zwei von ihnen handele es sich um ehemalige Vorstandsmitglieder von Audi, teilte die Münchner Staatsanwaltschaft mit. Es bestehe der Verdacht, dass die Beschuldigten mitverantwortlich dafür gewesen
Ikea plant keine weiteren Abholstationen
RAVENSBURG (bua) - Der schwedische Möbelriese Ikea plant keine weiteren Bestell- und Abholstationen. Derzeit gibt es zwei davon in Deutschland, in Leipzig und in Ravensburg. Nach Aussage einer Unternehmenssprecherin habe sich das neue Angebot zwar bewährt, die Geschäftsführung wird das Projekt aber dennoch nicht weiter verfolgen. Ob das über kurz oder lang das Aus für die Station in Ravensburg bedeutet, ist derzeit ungewiss. In der Bestell- und Abholstation können Kunden ihre online gekaufte Ware selbst abholen oder sich beraten lassen.
Neuer Sparkassenpräsident: Struktur nicht zukunftsfähig
BERLIN (dpa) - Der neue Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes sieht Reformbedarf bei den öffentlich-rechtlichen Kreditinstituten. „Für mich ist klar, dass die Strukturen unserer Verbundunternehmen so nicht zukunftsfähig sind, daran müssen wir arbeiten“, sagte Helmut Schleweis dem „Handelsblatt“. „Aber es wird keinen Big Bang geben, es werden sich nicht plötzlich alle Landesbausparkassen, Landesbanken oder öffentlichen Versicherer zusammenschließen, das ist ein langfristiger Prozess.“DSGV-Präsident Schleweis reagierte damit auf immer wieder aufflammende Kritik an der Zersplitterung im Sparkassenlager.
Fuchs Petrolub steigert Gewinn und Dividende
MANNHEIM (dpa) - Der Schmierstoffhersteller Fuchs Petrolub hat im vergangenen Jahr etwas mehr verdient und will seinen Aktionären daher eine leicht höhere Dividende zahlen. Unter dem Strich verdiente Fuchs mit 269 Millionen Euro 3,5 Prozent mehr als im Vorjahr, vor allem als Folge der US-Steuerreform. Der Umsatz stieg 2017 um neun Prozent auf 2,5 Milliarden Euro, wie das Unternehmen am Donnerstag in Mannheim auf der Basis vorläufiger Zahlen mitteilte. Das operative Ergebnis (Ebit) lag mit 373 Millionen jedoch nahezu auf Vorjahreshöhe.
Auch Schwangeren darf gekündigt werden
LUXEMBURG (AFP) - Arbeitgeber dürfen bei einer Massenentlassung grundsätzlich auch Schwangeren kündigen. Der Arbeitgeber muss der entlassenen Frau dann aber die ihre Kündigung rechtfertigenden Gründe und die sachlichen Kriterien mitteilen, nach denen die zu entlassenden Beschäftigten ausgewählt wurden, entschied der Europäische Gerichtshof (EuGH) in einem am Donnerstag verkündeten Urteil zu einem Fall aus Spanien (Az. C-103/16). Laut Urteil verstoßen nationale Regelungen, die die Kündigungen auch von Schwangeren bei Massenentlassungen erlauben, nicht gegen EU-Recht. seien, zumindest einen wesentlichen Teil der mit manipulierten Dieselmotoren ausgestatteten Fahrzeuge auf den Markt zu bringen.
Der betroffene Arbeitsplatz sei nicht mehr bei Audi angesiedelt, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft. Weitere Details nannte sie nicht. Von Audi hieß es, bei dem Konzern selbst werde nichts durchsucht. Der Kreis der Beschuldigten umfasst nach Angaben der Anklagebehörde inzwischen 17 Menschen. Aktuelle Mitglieder des Audi-Vorstandes seien nach wie vor nicht darunter.
Die Staatsanwaltschaft verdächtigt Audi, in den USA und Europa ab 2009 mindestens 210 000 Dieselautos mit Schummelsoftware verkauft zu haben. Seit einem Jahr ermittelt sie wegen Betrugs und strafbarer Werbung. Anfang Februar hatten Staatsanwälte die AudiZentrale in Ingolstadt und Büros im Werk Neckarsulm durchsucht.
Stimmung in der deutschen Wirtschaft erhält Dämpfer
MÜNCHEN (AFP) - Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat im Februar einen deutlichen Dämpfer bekommen. Von Januar auf Februar sank der Ifo-Geschäftsklimaindex von 117,6 Punkten auf 115,4 Punkte, wie das Münchner Wirtschaftsforschungsinstitut am Donnerstag mitteilte. Damit befindet sich der Index wieder auf dem Niveau vom September. „Die deutsche Wirtschaft tritt auf die Euphoriebremse“, erklärte Ifo-Präsident Clemens Fuest. Demnach blicken die befragten Unternehmer deutlich skeptischer in die Zukunft als zuletzt.
Bestäubung durch Bienen hat wirtschaftlichen Nutzen
BONN/HOHENHEIM (epd) - Die Honigproduktion durch Bienen hat einer Studie zufolge einen hohen volkswirtschaftlichen Nutzen. Die volkswirtschaftliche Leistung der Imkerei in Deutschland liegt bei jährlich etwa 1,7 Milliarden Euro, wie eine am Donnerstag bekanntgegebene Studie der Universität Hohenheim im Auftrag der in Bonn ansässigen Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung ergab. Allein mit ihrer Bestäubungsarbeit erwirtschafteten die Insekten schätzungsweise rund 1,6 Milliarden Euro pro Jahr, hieß es.
US-Notenbank signalisiert weitere Leitzinsanhebungen
WASHINGTON (dpa) - Die USNotenbank Fed hat weitere Leitzinsanhebungen signalisiert. „Laut einer Mehrheit der Teilnehmer erhöht der stärkere wirtschaftliche Ausblick die Wahrscheinlichkeit für weitere graduelle Leitzinsanhebungen“, wie aus dem am Mittwoch veröffentlichten Protokoll zur jüngsten Sitzung des geldpolitischen Ausschusses vom 30. und 31. Januar hervorgeht. Auf dieser Sitzung hatte die Fed den Leitzins unverändert in einer Spanne von 1,25 bis 1,50 Prozent belassen. Die meisten FedMitglieder verwiesen den Angaben zufolge auf die wirtschaftliche Dynamik.
Henkel wächst dank Klebstoffen und Zukäufen
DÜSSELDORF (dpa) - Der Düsseldorfer Konsumgüterkonzern Henkel hat im Jahr 2017 vor allem von seinem Klebstoffgeschäft profitiert. Auch die getätigten Zukäufe zahlten sich aus. So stieg der Umsatz um sieben Prozent und knackte erstmals die Marke von 20 Milliarden Euro, wie Henkel am Donnerstag mitteilte. Unter dem Strich verdiente der Persil-, Schwarzkopfund Loctite-Hersteller 2,5 Milliarden Euro und damit knapp 23 Prozent mehr als im Vorjahr. Das operative Ergebnis zog bereinigt um Sondereffekte um gut neun Prozent auf 3,5 Milliarden Euro an. Den Aktionären winkt eine Dividende von 1,79 Euro je Vorzugsaktie, was einem Anstieg von 10,5 Prozent zum Vorjahr entspricht.