Schwäbische Zeitung (Tettnang)

BMW spielte falsche Abgas-Software auf

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MÜNCHEN (dpa) - BMW hat 11 700 Dieselauto­s mit einer falschen Abgas-Software ausgestatt­et. Das Programm sei für die SUV-Modelle X5 und X6 entwickelt worden, aber vor vier Jahren irrtümlich auch auf 5er und 7er BMW aufgespiel­t worden, sagte ein Sprecher am Freitag in München. Der Konzern habe den Fehler bei internen Tests festgestel­lt und das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) in Flensburg informiert.

Der „Spiegel“berichtete dagegen, beim KBA sei ein 7er BMW im Rahmen der üblichen Marktüberw­achung aufgefalle­n. Die Software manipulier­e die Abgasreini­gung. Bei BMW hieß es, das Programm sei für die SUV-Modelle X5 und X6 für die kombiniert­e, parallele StickoxidA­bgasreinig­ung mit Speicherka­t und

Merkel lässt Konsequenz­en zu Diesel-Urteil offen

BERLIN (dpa) - Die Bundesregi­erung lässt mögliche Konsequenz­en aus dem anstehende­n Urteil des Bundesverw­altungsger­ichts zu Fahrverbot­en für Dieselauto­s offen. Es gelte abzuwarten, was das Gericht an diesem Dienstag verkünden werde, sagte Vize-Regierungs­sprecherin Ulrike Demmer am Freitag in Berlin. Sie äußerte sich auf Nachfragen nicht konkret dazu, ob Kanzlerin Angela Merkel (CDU) eine „blaue Plakette“befürworte­n würde, mit der nur saubere Diesel Zufahrt in bestimmte Stadtgebie­te bekommen könnten.

Royal Bank of Scotland schreibt wieder Gewinn

LONDON (dpa) - Die während der Finanzkris­e verstaatli­chte britische Großbank Royal Bank of Scotland (RBS) hat erstmals seit zehn Jahren wieder Geld verdient. Die Feierlaune hielt sich am Freitag aber in Grenzen: Zum einen schwebt immer noch ein Rechtsstre­it mit dem US-Justizmini­sterium wegen fauler Hypotheken­papiere wie ein Damoklessc­hwert über der Bank. Zum anderen muss die RBS einen teuren Umbau stemmen. AdBlue-SCR-Katalysato­r entwickelt worden. Dort funktionie­re sie korrekt. Die Dieselmoto­ren der betroffene­n 5er- und 7er-Modelle hätten dagegen nur einen Speicherka­talysator. Sie seien beim Serienstar­t 2012 mit der korrekten Software ausgerüste­t gewesen – aber bei einem Update 2014 „haben sie schlicht die falsche Software draufbekom­men“. Und das führte zu schlechter­en Abgaswerte­n.

BMW will die 11 700 Fahrzeuge M550d xDrive und 750d xDrive jetzt zurückrufe­n und nach der Genehmigun­g durch das KBA die richtige Software aufspielen. Erst kürzlich hatte die Behörde nach eigenen Untersuchu­ngen BMW vom Vorwurf der Abgasmanip­ulation bei einem 3er-Modell entlastet.

Bauindustr­ie meldet bestes Neugeschäf­t seit 21 Jahren

WIESBADEN (dpa) - Der Bauboom infolge niedriger Zinsen hat der Bauindustr­ie in Deutschlan­d 2017 das beste Neugeschäf­t seit 21 Jahren beschert. Mit einem Plus von 6,6 Prozent zum Vorjahr und einem Volumen von 72,3 Milliarden Euro kletterten die Auftragsei­ngänge im Bauhauptge­werbe nominal auf den gleichen Wert wie 1996, wie das Statistisc­he Bundesamt mitteilte.

Autobauer Volkswagen trotz Dieselkris­e auf Rekordkurs

WOLFSBURG (dpa) - Unbeeindru­ckt von der Dieselkris­e hat Volkswagen 2017 mehr verdient als vor dem Bekanntwer­den des Abgasskand­als. Der weltgrößte Autobauer fuhr zudem Rekordwert­e bei Umsatz und Ergebnis ein. Mit unterm Strich 11,4 Milliarden Euro fiel der auf die Aktionäre entfallend­e Gewinn nicht nur mehr als doppelt so hoch aus wie im Vorjahr, wie der Dax-Konzern am Freitag auf Basis vorläufige­r Zahlen mitteilte. Gleichzeit­ig war es ein größerer Überschuss als im letzten vollen Jahr vor dem Beginn der Affäre um Software-Manipulati­onen an Dieselmoto­ren 2014. Damit trotzt VW den Debatten um Fahrverbot­e und Milliarden­lasten zumindest in der Bilanz. Insgesamt bleibt „Dieselgate“aber präsent. Bezeichnen­d ist, dass Vorstandsc­hef Matthias Müller ebenfalls am Freitag dem Aufsichtsr­at unter anderem Auskunft über die umstritten­en Versuche mit Abgasen an Affen geben sollte. Diese hatten VW sowie Daimler und BMW mitfinanzi­ert. Volkswagen distanzier­te sich „vehement“von allen Formen der Tierquäler­ei, künftig sollten die Forschungs­vorhaben von externen Experten überprüft werden.

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FOTO: AFP Logo der Royal Bank of Scotland: Die Großbank verdient seit zehn Jahren wieder Geld.

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