Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Ausschuss unterstützt Diakonie Pfingstweid
Bebauungsplan für Fachpflegehäuser kann aufgestellt werden
KAU (ari) - Priorität hat für die Diakonie Pfingstweid derzeit der Bau zweier Fachpflegehäuser. Doch dafür muss zunächst ein Bebauungsplan aufgestellt werden. Der Ortschaftsrat Kau und der Technische Ausschuss der Stadt Tettnang haben dafür in den zurückliegenden Tagen den Aufstellungsbeschluss gefasst.
Eigentlich sollte in Kau ein Wohnquartier rund um die Diakonie entstehen (wir berichteten). Doch dann haben sich die Rahmenbedingungen geändert. Überlegungen, das gesamte Gebiet zu überplanen und Fachpflegeeinrichtung gesammelt zu entwickeln, wurden beiseite gelegt. Grund dafür ist der Zeitdruck. Mit dem Inkrafttreten der Landesheimbauverordnung 2009 haben sich die Anforderungen an Pflegeheime geändert, 100 Heimplätze an einem Standort dürfen nicht mehr überschritten werden. Die Diakonie reagiert darauf mit dem Bau externer Wohngruppen, aber auch das Gelände Pfingstweid soll entwickelt werden und nach der Umstrukturierungsmaßnahme sollen rund 94 Plätze für Bewohner erhalten bleiben. Bis 2019 ist Zeit. Im August sollte Baubeginn der Fachpflegehäuser sein. Doch die dafür vorgesehene Fläche ist ein „Außenbereich“, so Stadtplanerin Bettina Gerlach. Heißt: Es braucht einen Bebauungsplan. Das kostet Zeit.
Um dennoch einen zeitnahen Baubeginn für die Fachpflegehäuser - in jedem Haus sollen 24 Menschen, also vier Bewohnergruppen, Platz finden - zu ermöglichen, soll nun ein vorhabenbezogener Bebauungsplan für einen Teilbereich, sprich für die zwei Fachpflegehäuser, aufgestellt werden. „Das auch vor dem Hintergrund“, so Gerlach, „dass die Diakonie in der Überlegung für die Wohnbebauung des gesamten Quartiers einfach noch nicht so weit fortgeschritten ist.“
Am Montag hat bereits der Ortschaftsrat Kau das Vorhaben, einen Bebauungsplan für den Teilbereich aufzustellen bejaht. In der Sitzung des Technischen Ausschusses erläuterte Ortsvorsteher Joachim Wohnhas: „Wir können die Problematik sehen und wollen auch kein Risiko eingehen, weil es letztendlich unser größter Arbeitgeber im Ort ist.“Einstimmig folgte auch der Technische Ausschuss dem Ansinnen. Ein Architekturbüro erstellt im Auftrag der Diakonie den vorhabenbezogenen Bebauungsplan. Derzeit erarbeitet das Büro die Unterlagen für eine frühzeitige Beteiligung von Öffentlichkeit und Behörden. Ein Beschluss über die frühzeitige Beteiligung ist für die Sitzungsrunde im April oder Mai vorgesehen.