Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Sprachheilschule soll in Neubau ziehen
Die Schreienesch-Gemeinschaftsschule bekommt die alten Räume der Schule
FRIEDRICHSHAFEN - Die Frage der Unterbringung der Sprachheilschule scheint geklärt. Die Stadtverwaltung hat dem Technischen Ausschuss des Gemeinderats (TA) am Dienstag und dem Kultur- und Sozialausschuss (KSA) am Mittwoch ein Konzept vorgelegt, nach dem die Sprachheilschule am heutigen Standort bei der Schreienesch-Gemeinschaftsschule einen Neubau bekommen und die Schreienesch-Schule erweitert werden soll. Probleme sahen die TAAusschussmitglieder in dem Umstand, dass der Neubau und der Erweiterungsbau in den Hochwasserzonen der Rotach liegen soll.
Die Schreienesch-Gemeinschaftsschule wird in 3,5 Zügen im Grundschulbereich und drei Zügen im Sekundarbereich geführt. Dafür ist dringend Raum nötig. Derzeit, so hat Reinhard Friedel, Leiter des Amtes für Bildung, Familie und Sport, im Technischen Ausschuss erläutert, fehlen der Schreienesch-Gemeinschaftsschule laut Raumprogramm des Landes rund 2000 Quadratmeter sogenannter Programmfläche. Der Sprachheilschule fehlen 1300 Quadratmeter. Hier sind Bereiche der Schule bereits seit langer Zeit in Containern untergebracht.
Im Zusammenhang mit der Fortschreibung des Schulentwicklungsplans hatten Gespräche über die Standortfrage der Sprachheilschule stattgefunden, ohne zu einem Ergebnis zu kommen. Jetzt haben sich die Zieglerschen als Schulträger und die Stadtverwaltung auf eine Variante geeinigt, die einen Neubau der Sprachheilschule an der Rotach in unmittelbarer Nachbarschaft des heutigen Standorts beinhaltet. Die Schreienesch-Gemeinschaftsschule soll ebenfalls auf dem heutigen Schulgelände erweitert werden und soll die Räume, die die Sprachheilschule in den Schreienesch-Gebäuden belegt hat, wieder zurückbekommen. Das Grundstück für die Sprachheilschule soll über einen Erbbaurechtsvertrag an die Zieglerschen vergeben werden.
Da die Schreienesch-Gemeinschaftsschule schon ab dem Schuljahr 2018/2019 neue Räume braucht, werden Behelfsbauten aufgestellt. Dafür nimmt die Stadt im kommenden Jahr 390 000 Euro Miete und Einrichtung, ab 2020 75 000 Euro Miete in die Hand. Für den Neubau geht die Stadt von 6,2 Millionen Euro aus. Das Regierungspräsidium Tübingen hat die Notwendigkeit der Erweiterung bereits anerkannt. Daraus errechnet die Stadt einen Zuschuss von knapp 600 000 Euro.
Angst vor Hochwasser
Ulrich Heliosch (Grüne) sprach das Thema im TA als erster an: Die Erweiterungsbauten und der Neubau der Sprachheilschule stünden im Überflutungsbereich der Rotach. „Welche Ausgleichsmaßnahmen müssen dafür im Oberlauf eingerichtet werden und geht das überhaupt?“, wollte Heliosch wissen. Auch Daniel Oberschelp und Martin Baur (beide CDU) wollten weitere Informationen zu diesem Thema. Baubürgermeister Stefan Köhler war das Problem bekannt. „Das Thema Hochwasserschutz wird in wenigen Wochen weiterverfolgt, wir werden uns Gedanken machen müssen, wie wir das Problem lösen“, sagte er. Der TA hat keine Empfehlung an den Rat gegeben, der sich am Montag, 26. Februar, mit dem Thema befassen wird, weil die Grünen darüber noch einmal in der Fraktion sprechen wollten. Im Kultur- und Sozialausschuss informierte Bürgermeister Andreas Köster die Mitglieder darüber. Sie stimmten ohne Diskussion einstimmig für die bauliche Weiterentwicklung des Schulzentrums Schreienesch.
Hans-Jürgen Baur (CDU), Regine Ankermann (Grüne) und Christine Heimpel (SPD) bedankten sich für den geplanten Ausbau und betonten die Wichtigkeit. Unter den Zuhörern im Rathaussaal waren auch der Schulleiter der Schreienesch-Schule Kai Nopper und seine Stellvertreterin Sieglinde Diem, die die Entscheidung der Mitglieder mit Applaus quittierten.