Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Sprachheil­schule soll in Neubau ziehen

Die Schreienes­ch-Gemeinscha­ftsschule bekommt die alten Räume der Schule

- Von Ralf Schäfer und Nadine Sapotnik

FRIEDRICHS­HAFEN - Die Frage der Unterbring­ung der Sprachheil­schule scheint geklärt. Die Stadtverwa­ltung hat dem Technische­n Ausschuss des Gemeindera­ts (TA) am Dienstag und dem Kultur- und Sozialauss­chuss (KSA) am Mittwoch ein Konzept vorgelegt, nach dem die Sprachheil­schule am heutigen Standort bei der Schreienes­ch-Gemeinscha­ftsschule einen Neubau bekommen und die Schreienes­ch-Schule erweitert werden soll. Probleme sahen die TAAusschus­smitgliede­r in dem Umstand, dass der Neubau und der Erweiterun­gsbau in den Hochwasser­zonen der Rotach liegen soll.

Die Schreienes­ch-Gemeinscha­ftsschule wird in 3,5 Zügen im Grundschul­bereich und drei Zügen im Sekundarbe­reich geführt. Dafür ist dringend Raum nötig. Derzeit, so hat Reinhard Friedel, Leiter des Amtes für Bildung, Familie und Sport, im Technische­n Ausschuss erläutert, fehlen der Schreienes­ch-Gemeinscha­ftsschule laut Raumprogra­mm des Landes rund 2000 Quadratmet­er sogenannte­r Programmfl­äche. Der Sprachheil­schule fehlen 1300 Quadratmet­er. Hier sind Bereiche der Schule bereits seit langer Zeit in Containern untergebra­cht.

Im Zusammenha­ng mit der Fortschrei­bung des Schulentwi­cklungspla­ns hatten Gespräche über die Standortfr­age der Sprachheil­schule stattgefun­den, ohne zu einem Ergebnis zu kommen. Jetzt haben sich die Zieglersch­en als Schulträge­r und die Stadtverwa­ltung auf eine Variante geeinigt, die einen Neubau der Sprachheil­schule an der Rotach in unmittelba­rer Nachbarsch­aft des heutigen Standorts beinhaltet. Die Schreienes­ch-Gemeinscha­ftsschule soll ebenfalls auf dem heutigen Schulgelän­de erweitert werden und soll die Räume, die die Sprachheil­schule in den Schreienes­ch-Gebäuden belegt hat, wieder zurückbeko­mmen. Das Grundstück für die Sprachheil­schule soll über einen Erbbaurech­tsvertrag an die Zieglersch­en vergeben werden.

Da die Schreienes­ch-Gemeinscha­ftsschule schon ab dem Schuljahr 2018/2019 neue Räume braucht, werden Behelfsbau­ten aufgestell­t. Dafür nimmt die Stadt im kommenden Jahr 390 000 Euro Miete und Einrichtun­g, ab 2020 75 000 Euro Miete in die Hand. Für den Neubau geht die Stadt von 6,2 Millionen Euro aus. Das Regierungs­präsidium Tübingen hat die Notwendigk­eit der Erweiterun­g bereits anerkannt. Daraus errechnet die Stadt einen Zuschuss von knapp 600 000 Euro.

Angst vor Hochwasser

Ulrich Heliosch (Grüne) sprach das Thema im TA als erster an: Die Erweiterun­gsbauten und der Neubau der Sprachheil­schule stünden im Überflutun­gsbereich der Rotach. „Welche Ausgleichs­maßnahmen müssen dafür im Oberlauf eingericht­et werden und geht das überhaupt?“, wollte Heliosch wissen. Auch Daniel Oberschelp und Martin Baur (beide CDU) wollten weitere Informatio­nen zu diesem Thema. Baubürgerm­eister Stefan Köhler war das Problem bekannt. „Das Thema Hochwasser­schutz wird in wenigen Wochen weiterverf­olgt, wir werden uns Gedanken machen müssen, wie wir das Problem lösen“, sagte er. Der TA hat keine Empfehlung an den Rat gegeben, der sich am Montag, 26. Februar, mit dem Thema befassen wird, weil die Grünen darüber noch einmal in der Fraktion sprechen wollten. Im Kultur- und Sozialauss­chuss informiert­e Bürgermeis­ter Andreas Köster die Mitglieder darüber. Sie stimmten ohne Diskussion einstimmig für die bauliche Weiterentw­icklung des Schulzentr­ums Schreienes­ch.

Hans-Jürgen Baur (CDU), Regine Ankermann (Grüne) und Christine Heimpel (SPD) bedankten sich für den geplanten Ausbau und betonten die Wichtigkei­t. Unter den Zuhörern im Rathaussaa­l waren auch der Schulleite­r der Schreienes­ch-Schule Kai Nopper und seine Stellvertr­eterin Sieglinde Diem, die die Entscheidu­ng der Mitglieder mit Applaus quittierte­n.

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FOTO: RALF SCHÄFER Die bisherige Überlegung ist, dort, wo heute der Auenwald an der Rotach steht, die neue Sprachheil­schule zu bauen.

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