Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Mitarbeiter hoffen auf einen baldigen Neuanfang
FRIEDRICHSHAFEN (sapo) - Die Pläne für den Verkauf des insolventen Sandguss-Spezialisten MWS Friedrichshafen gehen voran. „Wir gehen davon aus, dass der Verkauf Ende März, Anfang April abgeschlossen wird. Die Verhandlungen laufen derzeit sehr intensiv“, sagt Betriebsratsvorsitzende Gabriele Süss-Köstler. Ein baldiger Verkauf sei dringend nötig – denn schon einige Mitarbeiter der Firma sind verunsichert und haben gekündigt.
Unter den Käufern gibt es, so Süss-Köstler, einen Favoriten. Sie geht davon aus, dass er das Rennen machen wird. „Aber der Verkauf steht letztlich erst fest, wenn die Verträge unterzeichnet sind“, sagt sie. Doch darüber, wer der Favorit unter den Käufern ist, möchte sie nicht im Detail sprechen. „Unter den Interessenten sind teils Unternehmen mit Gießereien, die ihre Werke in Deutschland haben, aber auch welche mit Sitz im Ausland“, sagt sie. Falls sich dieser Favorit doch noch gegen den Kauf entscheidet, sei das aber nicht weiter dramatisch für MWS. „Wir haben mehrere Interessenten“, sagt sie. Doch daran denken, was wäre, wenn es doch keinen baldigen Käufer gebe, möchte die Betriebsratsvorsitzende nicht.
Auftrag läuft aus
Im November 2016 hatte MWS Friedrichshafen Insolvenz angemeldet. Mehrere Faktoren hätten dabei hineingespielt. „Bei uns ist ein großer Auftrag ausgelaufen und kein Nachfolger dafür nachgerückt“, sagt sie. Das habe die Firma in eine schwierige Situation gebracht. Besonders das Werk in Garching habe darunter gelitten. Aber auch in Friedrichshafen sei es rapide bergab gegangen. Nun habe sich die Situation von MWS Friedrichshafen wieder gewandelt. „Wir haben jetzt eine sehr gute Auftragslage“, sagt Süss-Köstler. Deshalb werde nun auch Druck gemacht vom Insolvenzverwalter, dass die Firma so schnell es geht, verkauft wird.
Süss-Köstler hofft, dass sich die Situation bald verändert. „Wir Mitarbeiter sind eigentlich fest davon ausgegangen, dass MWS im Sommer 2017 verkauft wird“, sagt SüssKöstler. Das lange Warten auf eine gesicherte Zukunft der Firma verunsichere die Mitarbeiter. „Viele haben schon gekündigt“, sagt sie. Darunter einige Gießereifacharbeiter, die auf dem Arbeitsmarkt sehr begehrt seien. „Für uns sind das sehr wertvolle Facharbeiter, deren Weggang uns sehr weh tut“, sagt SüssKöstler.
Derzeit hat die Firma MWS Friedrichshafen, deren Kernbereich Automotive sind, 255 Mitarbeiter. Davon sind einige Leiharbeiter. „Uns fehlt mittlerweile wirklich Personal“, sagt Süss-Köstler.