Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Brüssel legt Entwurf für Digitalsteuer vor
BRÜSSEL (dpa) - Die EUKommission will einem Gesetzentwurf zufolge künftig drei Prozent Umsatzsteuer für große Internetkonzerne in Europa veranschlagen. Die Abgabe solle für Unternehmen mit einem weltweiten Umsatz von mindestens 750 Millionen Euro sowie einem Onlineumsatz von 50 Millionen Euro innerhalb der EU fällig werden, heißt es in einem Arbeitspapier. Schätzungen zufolge könnten die öffentlichen Kassen in Europa damit etwa fünf Milliarden Euro zusätzlich einnehmen.
Die Brüsseler Behörde wird die Initiative voraussichtlich am kommenden Mittwoch offiziell präsentieren. Details können bis dahin noch geändert werden. Die EUStaaten müssten den Vorschlägen zustimmen, damit sie Gesetz werden können.
Die EU-Kommission und auch eine Reihe von EU-Staaten stoßen sich seit geraumer Zeit daran, dass
Bechtle rüstet sich für Geschäft mit Schulen
STUTTGART (dpa) - Der IT-Dienstleister Bechtle will künftig verstärkt im Geschäft mit Schulen mitmischen. Die Digitalisierung stehe dort noch am Anfang, sagte Vorstandschef Thomas Olemotz. Es gehe nicht nur um die Ausstattung von Klassen mit Laptops, sondern auch um deren Einbindung in ein Schulnetzwerk oder um elektronische Tafeln. Im vergangenen Jahr erlöste der im TecDax notierte und in Neckarsulm (Kreis Heilbronn) ansässige Konzern 3,5 Milliarden Euro (plus 15,4 Prozent). Unter dem Strich blieb ein Gewinn von 114,6 Millionen Euro – fast elf Prozent mehr als im Jahr zuvor. Digitalkonzerne wie Google und Facebook in Europa erhebliche Umsätze und Gewinne verbuchen, aber nur wenig Steuern zahlen, da sie in den meisten Ländern keine versteuerbaren Firmensitze haben. Künftig sollen Abgaben dort fällig werden, wo die Umsätze entstehen, das heißt dort, wo die Nutzer sitzen.
Im Europaparlament stießen die Ideen auf grundsätzliche Zustimmung. „Wir müssen unser Unternehmenssteuerrecht dringend ins 21. Jahrhundert überführen“, sagte der CSU-Europaabgeordnete Markus Ferber.
Die strengere Besteuerung von Internetkonzernen ist auch Hauptthema beim G20-Treffen der wichtigsten Wirtschaftsmächte in Buenos Aires. Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) reist dazu am Samstag zu der Zusammenkunft der Finanzminister und Notenbankchefs nach Argentinien.
Vetter Pharma: 15 Verletzte nach Arbeitsunfall
RAVENSBURG (sz) - Wegen einer zerbrochenen Ampulle eines Krebsmedikaments sind 15 Mitarbeiter des Pharmadienstleisters Vetter aus Ravensburg vorsorglich ins Krankenhaus eingeliefert worden. Wie die Polizei am Freitag mitteilte, hatten die Beschäftigten am Vorabend unter anderem Dämpfe aus der zerbrochenen Ampulle eingeatmet. Einige von ihnen klagten daraufhin über Übelkeit und Atemwegsreizungen. Unternehmenschef Thomas Otto zufolge seien aber alle Mitarbeiter nach kurzer Untersuchung wieder entlassen worden. Der Unfall hatte sich am VetterStandort Erlen ereignet.