Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Pfarrer Hagmann hat viel zu erzählen
Geistlicher berichtet von seinem Besuch in der Partnergemeinde Porcón/Peru
TETTNANG - Das Hockstubenteam St. Gallus hat sich jüngst wieder über viele Besucher gefreut. Sicher galt das große Interesse vor allem Pfarrer Rudolf Hagmann, der über seinen Vorjahresbesuch in der Partnergemeinde Porcón/Peru, begleitet von Eva und Kajo Aicher vom AK Peru, berichtete. „Ich würde gerne so viel erzählen“, sagte er, aber er hat sich auf das bedeutende Christo-RamosFest beschränkt. Mit farbenfrohen Fotos begleitet, berichtete er vom Palmsonntag in Porcón. Die Vorbereitungen auf dieses Fest beginnen schon vier Wochen zuvor. Das Haus und die Familie des Majordomos (Festvorsteher) sind in dieser Zeit der Dreh- und Angelpunkt für die ganze Gemeinde. Es wird zum geistlichen Zentrum in der Fastenzeit, wo die Christus-Statue für diese 40 Tage beheimatet wird, um sie dann in der Prozession zur Kirche zu tragen, begleitet von Hunderten von Gläubigen. Die Organisation ist auch mit sehr viel Arbeit verbunden. Da bereiten die Frauen das Essen für die vielen Pilger vor, Padre Alex hört die Beichte und auch die Jugendlichen helfen mit, die Kreuze und Palmen aufwändig und den Traditionen folgend zu schmücken. In der Nacht vor der Prozession wird gebetet. Vom Haus des Majordomos beginnt die Prozession in der Früh um vier Uhr. Die Kreuze, die bis zu 80 Kilogramm schwer sind, werden von den jungen Männern abwechselnd drei bis vier Stunden zur Kirche getragen. Dort findet dann der Gottesdienst statt. Pfarrer Hagmann durfte mit Padre Alex und dem Bischof von Cajamarca zusammen die Messe feiern und die Gläubigen segnen. Ein herrliches Foto von so vielen Menschen, mit ihren wunderschönen Kreuzen, in ihren besten Kleidern, den neuen Hüten, alles neu für diesen besonderen Tag. „In ihrer tiefen Volksfrömmigkeit vergessen die Menschen an diesem Festtag all ihre Sorgen, ihre Streitigkeiten und Probleme. Sie denken nicht an morgen, sie leben und feiern einfach die Gegenwart ihres Glaubens im Hier und Jetzt.“