Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Radarfalle in Liebenau blitzt vor allem nachts
Seit 2016 steht die neue Messsäule an der B467 – Nachts gilt dort Tempo 30
LIEBENAU - Nach Jahren des Umbaus und der Erneuerung ist der Blitzer in Liebenau nun auf dem neuesten Stand der Technik. 884 Temposünder wurden dort 2017 geblitzt – und das, obwohl die Messsäule von Juni bis Dezember wegen einer Baustelle inaktiv war.
Überhöhte Geschwindigkeit ist laut Statistischem Landesamt BadenWürttemberg nach wie vor mit Abstand die zweithäufigste Ursache bei Verkehrsunfällen. Im Bodenseekreis stehen daher 21 stationäre Blitzer, die allein im Jahr 2017 zusammen mit den mobilen Radarfallen über 150000 Mal auslösten und so 3,14 Millionen Euro eingebracht haben. 19 678 Euro davon gehen auf die Messsäule in Liebenau zurück, die sowohl in Richtung Tettnang als auch in Richtung Ravensburg blitzt.
„Die Messanlage in Meckenbeuren-Liebenau wurde im Juli 2000 installiert und in Betrieb genommen“, sagt Robert Schwarz vom Landratsamt Bodenseekreis. Zunächst wurde nur in Richtung Tettnang geblitzt, bis die Anlage im Jahr 2012 mit einem Schwenkkopf ausgerüstet wurde und die Geschwindigkeit auch in Richtung Ravensburg gemessen werden konnte. Im Mai 2014 setzte die Gemeinde Meckenbeuren den Lärmaktionsplan um, was bedeutete, dass auch in Liebenau die Geschwindigkeit nachts auf 30 Kilometer pro Stunde begrenzt wurde. 2016 kam dann die neue Messsäule mit Lasertechnik, die tagsüber in beide Richtungen und nachts in Richtung Tettnang blitzt. „In Richtung Ravensburg wird nur tagsüber gemessen, weil der Abstand zum Tempo 30-Schild zu gering ist“, erklärt Schwarz.
Raser mit Tempo 105 bei erlaubten 30 geblitzt
Nach den neuesten Zahlen aus dem Jahr 2017 ist der schnellste Autofahrer mit 105 Kilometern pro Stunde nachts in Richtung Tettnang gerast. Von den 884 insgesamt gemessenen Tempoverstößen waren 831 Verwarnungen und 53 Bußgelder. Auch 2016 wurde der schnellste Fahrer mit 116 Kilometern pro Stunde in der Nacht erwischt. Insgesamt löste der Blitzer 1966 Mal aus, für 1848 wurde ein Verwarnungsgeld fällig und für 118 ein Bußgeld. Ein Bußgeld wird erst fällig, wenn die Geschwindigkeitsüberschreitung mehr als 21 Kilometer pro Stunde beträgt. 2015 war das bisherige Rekordjahr mit 3576 Vertößen, allerdings war das auch das erste Jahr, in dem nachts Tempo 30 galt.
Wie sich die Zahlen in Liebenau entwickeln, bleibt noch abzuwarten. Klar ist jedoch: Mit der neuen Technik und den verschiedenen Geschwindigkeitsbeschränkungen tagsüber und nachts ist die Tendenz steigend.