Schwäbische Zeitung (Tettnang)
In der Sprache verschieden, im Glauben vereint
Evangelische Kirchengemeinde feiert den Mitarbeiterabend
MECKENBEUREN – Mitarbeiter der evangelischen Kirchengemeinde, die sich im vergangenen Jahr in das Gemeindeleben eingebracht haben, waren am Freitagabend zum Mitarbeiterabend eingeladen. Mit Worten und leckerem, mehrgängigem Menü bedankt sich die evangelische Kirchengemeinde so einmal im Jahr. Das Motto des diesjährigen Mitarbeiterfestes lautete „Wir können alles. Außer Hochdeutsch - Muttersprachen und Dialekte von uns Evangelischen in Oberschwaben“.
Pfarrer Peter Steinle begrüßte die Anwesenden herzlich und versprach einen mit viel Liebe und Sorgfalt vorbereiteten Abend. Den Beginn stellte ein geistlicher Impuls dar. Passend zum Motto des Abends sprach er über den Turmbau zu Babel und wie eine Überschätzung der eigenen Fähigkeiten dazu führt, dass Menschen einander nicht mehr verstehen. „Ein gegenläufiges Ereignis ist das Pfingstwunder“, so Steinle. Laut ihm
werde hier deutlich, dass Gott alle Sprachen spreche und verstehe. Er schloss mit einigen Gedanken zu Galater 3, wo geschrieben steht, dass alle Unterschiede – auch die Muttersprache – in Christus aufgehoben sind. „Was uns eint, ist unser gemeinsamer Glaube an Gott und Jesus Christus, unsere Zuversicht und Hoffnung, unsere christlichen Werte sowie das Privileg, Kinder Gottes zu sein.“
Nachdem die knapp 70 Gäste in den Kanon „Lobe den Herrn, meine Seele“eingestimmt hatten, wurde das Büffet eröffnet. Nach ausgiebigem Speisen ergriff Kirchengemeinderatsvorsitzender Dr. Martin Neveling das Wort. Er gab einen Rückblick zum Gemeindehausumbau und dem Lutherjubiläum, zu dem die evangelische Kirchengemeinde Meckenbeuren laut Neveling trotz Renovierungsarbeiten doch einiges auf die Beine gestellt habe. Weiterhin stellte er die Veränderungen beim Personal der Kirchengemeinde vor. Cornelia van der Meulen hatte den Mesnerdienst an Hubert Ehrat übergeben. Weil Elisabeth Kugel „einen anderen Job in Meckenbeuren bekommen hat“, so Neveling, legte diese Ende des vergangenen Jahres ihr Amt im Kirchengemeinderat nieder. Nachfolgerin Barbara Müller-Hirschle wurde am vergangenen Sonntag in ihr neues Amt eingeführt (siehe Meldung oben links). Die Stelle der Pfarramtssekretärin, die Heidi Rist zum Ende des Jahres aufgegeben hatte, neu zu besetzen, gestaltete sich laut Neveling als längerer Prozess. Außerdem wurde der neue Hauskreis, das Gospelprojekt, der neue Seniorentreff sowie eine Jugendgruppe in Planung vorgestellt. Nachdem Kirchengemeinderatsvorsitzender Neveling noch einige Neuerungen in der Kirchengemeinde aufgeführt hatte, bat er alle Kirchengemeinderäte nach vorne und dankte für die Ausführung des Amtes und dafür, dass im letzten Jahr so vieles geschafft wurde. Außerdem sprach er seinen Dank an alle Mitarbeitenden aus. „Ohne eure Mitarbeit an den verschiedenen Stellen wäre ein Gemeindeleben nicht möglich.“
Pfarrer Steinle dankt den Jubilaren
Auch Pfarrer Peter Steinle schloss sich diesem Dank im Namen des Kirchengemeinderates und persönlich an: „Alle Gaben, Talente und Fähigkeiten in diesem Raum sind der Reichtum der Gemeinde.“Ganz besonders dankte Steinle den Jubilaren in diesem Jahr. Geehrt wurden Helmut Weber für zehn Jahre Mesnerdienst, Hilli Nauwerck-Feirle für zehn Jahre Adventssingen für Senioren, das Team der Auszeit, die seit 21 Jahren besteht, aber im letzten Jahr nicht geehrt wurde, und Andreas Blaich für 40 Jahre im Posaunenchor.
Aufgrund des Mottos „Muttersprachen und Dialekte“wurden die Gäste im Vorfeld eingeladen, sich einen charakteristischen Satz in der eigenen Muttersprache oder dem Heimat-Dialekt zu überlegen und vorzutragen. Gemeindepfarrer Steinle stimmte mit seinem Lieblingswitz über Dialekte sowie dem amüsanten Lied „Schwäbisch isch g‘sond“von Ernst Mantel auf den Programmpunkt ein. So wurden zum Vergnügen der Gäste Sätze und Sprichwörter auf Hessisch, Schwäbisch, Italienisch, Alemannisch sowie das Märchen „Rotkäppchen“auf Sächsisch vorgetragen. Mit Luthers Abendsegen schloss Peter Steinle den offiziellen Teil, um Zeit und Raum für persönliche Gespräche zu bieten.