Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Neue Schnellstrecke der Bahn kommt gut an
BERLIN (dpa/sz) - Auf ihrer neuen Schnellfahrstrecke München-Berlin hat die Deutsche Bahn in den ersten 100 Tagen knapp 1,2 Millionen Fahrgäste befördert. Das seien mehr als doppelt so viele wie im Vorjahreszeitraum zwischen beiden Städten, teilte der bundeseigene Konzern am Dienstag mit. Das Sitzplatzangebot in den ICE wurde von 10 000 auf 20 000 täglich erhöht. Die Auslastung sei demnach „leicht gestiegen“, auf gut 55 Prozent, sagte eine Bahnsprecherin.
Die ICE-Sprinter seien im Durchschnitt sogar zu 70 Prozent gefüllt. Diese Züge fahren derzeit gegen 6:00, 12:00 und 18:00 Uhr los und erreichen München beziehungsweise Berlin nach vier Stunden. Von Dezember an kommen in beide Richtungen je zwei Sprinter hinzu: Sie starten morgens um 8:00 Uhr und nachmittags gegen 16:00 Uhr. Die Pünktlichkeit auf der Strecke liegt nach Angaben der Bahn über dem Bundesdurchschnitt des Fernverkehrs. Im Februar waren deutschlandweit 80,4 Prozent aller Fernzüge pünktlich. Der Linienverkehr auf der neuen Trasse von München nach Berlin begann am 10. Dezember und war am 20. März 100 Tage alt.
Das ehrgeizige Ziel, 40 Prozent des Gesamtverkehrs zwischen München und Berlin auf die Schiene zu holen, sei bereits erreicht, verkündete die Vorstandsvorsitzende der DB Fernverkehr Birgit Bohle. 35 Prozent der Reisenden zwischen den beiden Metropolen entscheiden sich nach neuesten Zahlen für das Flugzeug, 20 Prozent für das Auto und fünf Prozent für den Fernbus.
Opel will mehr Mitarbeiter mit Abfindungen loswerden
RÜSSELSHEIM (dpa) - Der Autobauer Opel hat ein weiteres Abfindungsprogramm aufgelegt, um sich von noch mehr Mitarbeitern zu trennen. Das mit dem Betriebsrat abgestimmte Programm richtet sich an Beschäftigte, die bislang nicht für den Vorruhestand oder die Altersteilzeit infrage gekommen sind. Nach Informationen der „Wirtschaftswoche“sollen pro Mitarbeiter bis zu 275 000 Euro brutto gezahlt werden. Opel wollte diese Zahl nicht bestätigen. Das Unternehmen hat zu viel Personal, um die Produktivitätsvorgaben des neuen Eigners PSA erfüllen zu können. Die Sanierung soll aber ohne Entlassungen und Werkschließungen ablaufen.
Arizona stoppt Betrieb von Uber-Roboterautos
SAN FRANCISCO (AFP) - Nach dem tödlichen Unfall mit einem Roboterauto von Uber hat der US-Bundesstaat Arizona die Selbstfahrversuche des Fahrdienstvermittlers gestoppt. Die Videobilder des Unfalls seien „verstörend und alarmierend“, schrieb Gouverneur Doug Ducey am Montag (Ortszeit) in einem Brief an Uber-Chef Dara Khosrowshahi. Deshalb seien die Verkehrsbehörden angewiesen worden, die Erlaubnis für Uber zum Einsatz seiner autonomen Fahrzeuge auf öffentlichen Straßen auszusetzen.
Akzo Nobel verkauft Sparte an Finanzinvestoren
AMSTERDAM (dpa) - Der niederländische Farbenhersteller Akzo Nobel hat Käufer für sein Spezialchemiegeschäft gefunden. Die Sparte soll zum Preis von 10,1 Milliarden Euro inklusive Schulden an die Finanzinvestoren Carlyle und GIC gehen, wie Akzo Nobel am Dienstag in Amsterdam mitteilte. Davon erhalten die Niederländer zunächst 8,9 Milliarden Euro in bar, am Ende sollen nach Abzug von Kosten für Trennung und Verkauf rund 7,5 Milliarden Euro übrig bleiben. Bis Ende des Jahres soll der Verkauf vollzogen sein. Der Verkauf war Teil des Abwehrkampfs gegen die Komplettübernahme von Akzo Nobel durch den US-Konzern PPG.
Angeblicher Abgas-Betrug: US-Kanzlei verklagt BMW
NEWARK (dpa) - Als mittlerweile sechstem Autobauer droht nun auch BMW ein US-Rechtsstreit wegen angeblichen Abgas-Betrugs bei Dieselautos. Amerikanische Kunden beschuldigen den deutschen Hersteller – ähnlich wie Volkswagen –, mit einer speziellen Software Emissionswerte manipuliert zu haben. Das geht aus der Klageschrift hervor, die am Dienstag bei einem Gericht im Bundesstaat New Jersey eingereicht wurde. Hinter dem Verfahren steht die Kanzlei Hagens Berman, die bereits ähnliche Sammelklagen gegen Volkswagen, Fiat Chrysler, General Motors, Daimler und Ford eingereicht hat. „Wir äußern uns wegen des laufenden Verfahrens nicht“, teilte ein US-Sprecher von BMW auf Nachfrage mit. Man befasse sich derzeit gründlich mit der Klage, um zu verstehen, was BMW vorgeworfen werde. Prinzipiell gelte aber, dass BMW-Autos nicht manipuliert und mit allen legalen Vorschriften im Einklang seien.
Griechenland bekommt neue Hilfsmilliarden
BRÜSSEL (dpa) - Im Kampf gegen die Staatspleite erhält das hoch verschuldete Griechenland 6,7 Milliarden Euro an weiteren Hilfskrediten. Das Direktorium des Eurorettungsschirms ESM hat das Geld am Dienstag freigegeben. Griechenland habe sämtliche dafür erforderlichen Spar- und Reformmaßnahmen umgesetzt, hieß es. Eine erste Tranche in Höhe von 5,7 Milliarden Euro sollte am Mittwoch ausgezahlt werden, eine weitere Milliarde voraussichtlich im Mai. Die Kredite sollen zur Tilgung alter Schulden sowie zum Aufbau eines Finanzpuffers genutzt werden. Die Euro-Finanzminister hatten bereits im Grundsatz grünes Licht für die Auszahlung gegeben.
Arbeitsmarktbarometer steigt auf Höchststand
NÜRNBERG (AFP) - Der Aufschwung auf dem Arbeitsmarkt hält weiter an. Das Arbeitsmarktbarometer des Instituts für Arbeitsmarktund Berufsforschung (IAB) stieg im März auf den höchsten Stand seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 2011, teilte das Institut am Dienstag in Nürnberg mit. „2018 wird aller Voraussicht nach ein Rekordjahr am Arbeitsmarkt“, erklärte IAB-Experte Enzo Weber. Vollbeschäftigung sei „mittelfristig denkbar“, erklärte Weber.