Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Großaktionär von Daimler fordert Allianzen ein
STUTTGART (dpa) - Daimlers neuer Großaktionär Li Shufu hat die Autoindustrie zu mehr Kooperationsbereitschaft aufgerufen, um dem Wandel in der Branche zu begegnen. „Wir müssen aktiv die Möglichkeit umfangreicher Allianzen ausloten, anstatt uns der Realität zu entziehen und den Kopf in den Sand zu stecken“, schrieb der chinesische Milliardär in einem Gastbeitrag für die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“.
Der wissenschaftliche und technologische Fortschritt verändere die Geschäftswelt. „In der Automobilindustrie bedeutet dies den Übergang zu einem Plattform-Geschäftsmodell, in dem die Technologie zunehmend geteilt wird“, so Li. „Diejenigen Unternehmen, die nach wie vor an Silos orientiert sind, werden von den wenigen verbleibenden Giganten verschlungen, während diejenigen, die ihre gemeinsamen Stärken bündeln, die Zukunft gewinnen werden.“
Der Gründer des Autokonzerns Geely, zu dem auch Volvo gehört, hatte im Februar überraschend auf einen Schlag knapp zehn Prozent der Daimler-Anteile erworben. Unter Verweis auf Volvo betonte Li zugleich, wie wichtig bei aller Kooperationsbereitschaft der Schutz der Marken- und Produktunabhängigkeit sei.
Strafzölle drücken Schweinefleischpreise
RHEDA-WIEDENBRÜCK (dpa) - Der Handelsstreit zwischen den USA und China drückt weltweit die Schweinefleischpreise. „Wer gedacht hätte, dass sich die Strafzölle positiv auf die Preise in Deutschland auswirken, hat sich getäuscht“, sagte der Co-Vorsitzende von Deutschlands größtem Fleischunternehmen Tönnies, Clemens Tönnies, am Montag bei der Vorstellung der Jahresbilanz 2017. Das Fleisch aus den USA würde jetzt statt nach China zu gehen weltweit auf die Märkte kommen. Im vergangenen Jahr steigerte Tönnies mit Sitz im ostwestfälischen Rheda-Wiedenbrück im Vergleich zu 2016 seinen Umsatz um 8,6 Prozent auf 6,9 Milliarden Euro. (Foto: dpa)
PSA legt Investitionen im Werk in Eisenach auf Eis
RÜSSELSHEIM/EISENACH (dpa) Wegen des anhaltenden Streits um die Opel-Sanierung hat der französische PSA-Konzern seine Investitionsentscheidung für das Werk Eisenach auf Eis gelegt. Es habe am Montag bei einer Sitzung des PSAExekutivkomitees kein grünes Licht für die Investition gegeben, teilte Opel-Chef Michael Lohscheller den Mitarbeitern mit. Grund sei die fehlende Einigung mit der IG Metall und dem Betriebsrat über die künftigen Bedingungen. Die Zukunft des Montagewerks in Thüringen mit etwa 1800 Mitarbeitern bleibt damit ungewiss.