Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Zusage für 10 200 Flüchtlinge
Seehofer kündigt Aufnahme von Schutzsuchenden an
BERLIN (epd) - Deutschland beteiligt sich mit der Aufnahme von 10 200 Flüchtlingen am Programm der EU zur Umsiedlung besonders schutzbedürftiger Flüchtlinge aus Nordafrika und dem Nahen Osten. 2018 würden 4600, 2019 weitere 5600 Schutzsuchende aufgenommen, sagte Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) nach einem Treffen mit EU-Migrationskommissar Dimitris Avramopoulos am Donnerstag in Berlin. Der Kommissar hatte zuvor bekanntgegeben, dass die entsprechende Zusage der Bundesregierung in Brüssel eingegangen sei. Die Kommission will, dass die EU insgesamt 50 000 Flüchtlinge im sogenannten Resettlement aufnimmt. 70 Prozent von ihnen seien Syrer, der Rest hauptsächlich Afghanen, Iraker und Pakistaner.
BERLIN (dpa) - Zwei Tage nach einem antisemitischen Angriff auf einen jungen Israeli und seinen Begleiter in Berlin hat sich der mutmaßliche Täter am Donnerstag der Polizei gestellt. Der Mann ist demnach ein Flüchtling aus Syrien. Der 21-jährige Israeli, nach eigenen Angaben kein Jude, und sein Freund waren am Dienstagabend unterwegs, dabei trugen sie traditionelle jüdische Kopfbedeckungen. Sie wurden von drei arabisch sprechenden Männern antisemitisch beschimpft. Einer der Männer schlug mit einem Gürtel auf den 21-Jährigen ein und versuchte, ihn mit einer Flasche zu schlagen.
Widerstand gegen türkische Wahlkampfauftritte
BERLIN (AFP) - Nach der Ankündigung vorgezogener Wahlen in der Türkei formiert sich Widerstand gegen mögliche Wahlkampfauftritte türkischer Spitzenpolitiker in Deutschland. „Hier besteht kein Bedürfnis für irgendwelche Auftritte, die letztlich dazu dienen, die parlamentarische Demokratie in der Türkei abzuschaffen“, sagte der SPD-Innenpolitiker Burkhard Lischka. CDU-Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer betonte: „Wir wollen in unseren Städten keine innertürkischen Konflikte, die unser Zusammenleben belasten.“
Bischofsstreit: Papst schlägt Gespräch in Rom vor
BONN (dpa) - Im Streit in der katholischen Kirche Deutschlands um die Zulassung von Protestanten zur Kommunion will der Papst ein Gespräch in Rom führen. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, begrüße diesen Wunsch ausdrücklich, teilte ein Sprecher am Donnerstag in Bonn mit. Zum geplanten Teilnehmerkreis und zum Zeitpunkt machte er zunächst keine Angaben. Die Bischofskonferenz hatte im Februar beschlossen, in Ausnahmefällen die katholische Kommunion für protestantische Ehepartner in konfessionsverschiedenen Ehen zu öffnen. Dagegen gibt es allerdings Widerstand.