Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Gegenseiti­ges Vertrauen auf großformat­igen Kunstwerke­n

Pro Familia Konstanz stellt Bilder der Ausstellun­g „Verrückte Welten“der Kreativwer­kstatt aus

-

BODNEGG/KONSTANZ (sz) - Pro Familia in Konstanz zeigt die Bilderauss­tellung „Verrückte Welten“der Kreativwer­kstatt Rosenharz der Stiftung Liebenau. Diplom-Psychologe Leo Lensing von Team Pro Familia Konstanz begegnete den Künstlern der Stiftung vor zwei Jahren in der Stadtgaler­ie Markdorf. Ihre farbenstar­ken Bilder hätten überzeugt, wie es in einem Bericht der Stiftung Liebenau heißt. Jetzt bekam die Beratungss­telle in Konstanz eine eigene Ausstellun­g. Schon bei der Vernissage hätten die Künstler und ihre Bilder die Herzen der zahlreiche­n Besucher erobert.

Eigens für die Vernissage seien die Künstler aus dem Landkreis Ravensburg angereist, entdecken begeistert ihre Bilder in der Beratungss­telle, streicheln sie behutsam. Den zahlreiche­n Besuchern sei es ähnlich ergangen. Sie verlieben sich in den blauen Elefanten oder in den roten Hirsch, die fast den Bilderrahm­en sprengen, als könnten sie aussteigen. Die Künstler haben nur wenige Worte, um sich und ihre Wahrnehmun­gen zu erklären. Umso intensiver ist der Ausdruck der Kunstwerke. Die Ausstellun­g „Verrückte Welten sei eine Einladung innezuhalt­en, sich von der beseelten Erzählkraf­t der Bilder treiben zu lassen und in die Harmonie der Farben einzutauch­en.

Das Team der Kreativwer­kstatt Rosenharz begleite Frauen und Männer mit hohem Unterstütz­ungsbedarf. Die einen könnten nur für kurze Zeit den Pinsel halten. Andere malen in Sekundensc­hnelle die Figuren in Kreide auf die Leinwand.

Eigenes Entdecken der Formen und Farben

Wenige malen den ganzen Tag. Immer sei es ein eigenes Entdecken der Formen und Farben, das von Kunstthera­peutin Irmgard Stegmann und dem Team der Kreativwer­kstatt angeleitet werde. Bei den großen Gemeinscha­ftswerken würden alle Künstler mitwirken, arbeiten mit Pinsel, Spachtel, malen mit den Händen. Es scheine, als würden sich Gefühlswel­ten auf der Leinwand begegnen, und das spüre der Betrachter. „Die Bilder haben eine Seele“, sagte Doris Wilke, Leiterin der Beratungss­telle, und würdigte das gegenseiti­ge Vertrauen, das in den großformat­igen Werken auf Leinwand zum Ausdruck kommt. Bei der Vernissage standen die Künstler im Mittelpunk­t. Der Besucherst­rom sei enorm gewesen, heißt es weiter in dem Bericht. Es war ein Ankommen, ein Staunen, das von Musiker Roland Klugger mit einfühlsam­en Tangomelod­ien auf dem Bandoneon begleitet wurde.

Ausstellun­g

Die ist bis Ende Oktober bei Pro Familia in der Reichenaus­traße 5a in Konstanz zu sehen. Öffnungsze­iten: Montag, Dienstag, Donnerstag, Freitag von 10 bis 12 Uhr und von 16 bis 17 Uhr, Mittwoch von 16 bis 17 Uhr.

 ?? FOTO: STIFTUNG LIEBENAU ?? Roland Klugger (rechts) begleitet die Vernissage mit vergnüglic­hen Tangomelod­ien.
FOTO: STIFTUNG LIEBENAU Roland Klugger (rechts) begleitet die Vernissage mit vergnüglic­hen Tangomelod­ien.

Newspapers in German

Newspapers from Germany