Schwäbische Zeitung (Tettnang)
IBB zieht in den Competence-Park
Umzug ist dem Wachstum geschuldet - Friedrichshafen bleibt Hauptsitz
FRIEDRICHSHAFEN – Die Internationales Bankhaus Bodensee AG (IBB) mit Hauptsitz in Friedrichshafen und Niederlassungen in Freudenstadt, Konstanz, Künzelsau, Radolfzell und München setzt ihre Erfolgsgeschichte fort und hat 2017 ein Rekordergebnis eingefahren. Das Wachstum macht einen Umzug erforderlich. Der Hauptsitz soll in Friedrichshafen bleiben.
In den vergangenen zehn Jahren hat die IBB ihr jeweiliges Vorjahresergebnis damit achtmal übertroffen. Da die Räumlichkeiten in der Albrechtstraße nicht mehr ausreichen, werden die heute 165 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor Ort Anfang Juni in die Otto-Lilienthal-Straße im Competence-Park umziehen, wo dann Platz für 220 Beschäftigte ist.
Wie ein „entspanntes“Vorstandsmitglied Klaus Gallist erläuterte, gelang es der IBB AG 2017, ihr Betriebsergebnis vor Steuern um über 23 Prozent auf 12,7 Millionen Euro zu steigern und ihr Eigenkapital aus eigener Kraft um 4,4 Millionen Euro zu stärken. Der Jahresüberschuss konnte konstant bei 5,2 Millionen gehalten werden. IBB hat die Niedrigzinsphase „gut verdaut“und ist erfolgreich in 2018 gestartet, sagte Gallist, der optimistisch ist, im laufenden Jahr ein ähnliches Ergebnis zu erzielen.
Schlüssel zum Erfolg
Die Bank, die im Nischengeschäft besonders aktiv ist – der Vorstand nannte das Modell den „Schlüssel zum Erfolg“– kann sich auch nach mehr als 20 Jahren auf ihre soliden Gesellschafter, die Würth FinanzBeteiligungs GmbH (94,42 Prozent) und die Hypo Vorarlberg Bank AG (5,58 Prozent) stützen. Beide legen seit Jahren den überwiegenden Teil der an sie ausgeschütteten Gewinne nach dem Schütt-aus-hol-zurückVerfahren zur Eigenkapitalstärkung wieder in die Bank ein.
IBB -Kunden müssen auch in Zukunft keine Minuszinsen fürchten, versprach Generalbevollmächtigter Heinrich Hartmann, der für den Bereich Privat-Banking verantwortlich ist. Und das, obwohl ihr selbst für ihre Guthaben bei der Bundesbank und anderen Banken Negativzinsen berechnet werden. „Wir fühlen uns unseren Kunden verpflichtet, mit denen wir faire und langfristige Geschäftsbeziehungen führen“, betonte er. Sie betreffe das historisch niedrige Zinsniveau nur wenig. „Trotz der nach wie vor herausfordernden Rahmenbedingungen in der Kreditbranche haben wir uns sehr gut entwickelt“, berichtete Klaus Gallist von einem gewachsenen Zinsüberschuss um 4,1 Prozent auf 39,6 Millionen Euro. Die Bilanzsumme liegt bei 1,4 Milliarden Euro (Vorjahr 1,3). Das Aufwand-Ertrag-Verhältnis konnte von 0,62 auf 0,58 gesenkt werden. Das ist im Branchenvergleich ein außerordentlich niedriger Wert und zeugt von Vertriebsstärke und hoher Effizienz in den Abläufen. Insgesamt weist die Bank eine Gesamtkapitalquote von 15,3 Prozent aus. Die Kernkapitalquote liegt bei 15 von Hundert.
Auch auf der Liquiditätsseite ist die IBB sicher aufgestellt und übererfüllt die aufsichtsrechtlich vorgegebene Mindestliquiditätsquote bei weitem. Das Kundenanlagevolumen lag zum Jahresende 2017 bei 1,038 Milliarden Euro.
Heike Kemmner, Mitglied des Vorstands und zuständig für die Marktfolge, hob die seit Jahren besonders stabile Risikovorsorge hervor. Die in den Vorjahren angestoßenen Maßnahmen zur Risikominderung im Kreditgeschäft haben „nachweislich Früchte getragen“, lobte sie.
Bei den Wertberichtungen befinde man sich im gleichen Fahrwasser wie andere Banken. An der Grundausrichtung der IBB im Bereich Privat-Banking hat sich, so Heinrich Hartmann, nichts geändert. Im Fokus steht die enge persönliche und ganzheitliche Betreuung der Privatkunden.
Risikoarme Projekte
Man bietet keine eigenen Produkte an und agiere konsequent unabhängig von Produkt- und Anbietervorgaben. Hierfür wurde man erneut im Wettbewerb „Elite der Vermögensverwalter“, der in Kooperation mit dem Handelsblatt durchgeführt wird, mit der bestmöglichen Platzierung „Summa cum laude“prämiert. Eine Erfolgsgeschichte seit Jahren ist das gewerbliche Immobilienkundengeschäft an ausgewählten Standorten im gesamten Bundesgebiet. „Wir beschränken uns auf risikoarme Projekte an Orten mit Wachstumspotenzial“, sagte Klaus Gallist. Eine Projektgruppe hat ein Konzept erarbeitet, wie strukturiert man im neuen Gebäude im Competence Park arbeiten möchte. Herausgekommen sind, so Heike Kemmner, Vierer-Einheiten in einem meist offenen BüroKonzept. Gefeiert wird der Umzug im Rahmen eines Sommerfestes. Dass Friedrichshafen Standort des IBB-Hauptsitzes bleibt habe nie infrage gestanden.