Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Künstler machen „Blau“
Wasserburger Kunstverein startet mit „Blau“in neue Saison im Kuba
WASSERBURG - Mit einer Vernissage zur Mitgliederausstellung „Blau“im KuBa ist der Wasserburger Kunstverein in seine fünfte Saison gestartet. Dass mit 40 ausstellenden Künstlern und mehr kunstinteressierten Besuchern als je zuvor sämtliche dagewesenen Rekorde gebrochen sind, ist sicher dem wachsenden Ansehen des Kunstvereins geschuldet.
„Wir haben das Thema ,Blau’ gewählt, weil sie hier in Wasserburg die favorisierteste Farbe ist“, erklärte Jens Gebhardt, der bisher dem Wasserburger Kunstverein vorgestanden hat, und der im Laufe des offiziellen Teils der Vernissage seinen „Künstlerhut“an die neue Vorsitzende, Stephanie von Hoyos, weiterreichen sollte. „Blau taucht im Himmel und im Wasser auf“, begründet er die Farbwahl und sagt, dass es auf der Hand lag, eine formale Klammer für die Mitgliederausstellung zu finden. „Denn wenn jeder seine neuesten und älteren Werke aus dem Keller holt, wird’s ganz schön bunt.“Und eng obendrein. Immerhin hat der Verein 130 Mitglieder.
Mehr als die Hälfte, so Gebhardt, „widmet sich der kreativen Beschäftigung“. Deshalb sei es ein Versuch gewesen, über die Farbe einen Rahmen zu setzen. „In der Hoffnung, dass mehr Fläche zur Verfügung steht.“Allerdings war das Gegenteil der Fall. „Der Rahmen hat noch mehr Kreativität freigesetzt.“Und so zeigt der KuBa mit 40 Künstlern mehr Aussteller als bisher. „Es ist eine wahnsinnige Bandbreite zu sehen“, freute sich Gebhardt.
Und tatsächlich. Den Kunstinteressierten wurde beim Gang durch die Räume gewahr, dass den 83 ausgestellten Bildern, Grafiken, Skulpturen und Fotografien nur eines gemein ist: die Farbe Blau. Im ersten Raum hängen Landschaften, den zweiten Raum beherrscht das Thema Wasser und der dritte ist den zwischenmenschlichen Beziehungen gewidmet. Und damit sinnbildlich auch solchen, wie sie im Laufe des Abends zwischen Künstlern und Besuchern entstanden sind. Denn, wie Gebhardt betonte: „Kunst lebt immer von Begegnung und Austausch.“
Stolz auf „neue kulturelle Mitte“
Was auch Bürgermeister Thomas Kleinschmidt zu schätzen wusste, der sich in seiner Rede darüber freute, dass der KuBa mit seiner jetzt schon fünften Saison weiterhin „Treffpunkt sein wird und zum Schauen, Verweilen und zum Erwerb der Kunstwerke einlädt“.
Zudem lobte er das Engagement des Vereins und seiner Mitglieder, die damit zur „Attraktivität des Lebensumfeldes“beitrügen. Die Gemeinde sei stolz darauf, mit der Einweihung des Kubas „eine neue kulturelle Mitte“eingeweiht zu haben, „einen Ort des Austauschs über Kunst, einer mitreißenden Auseinandersetzung mit einer Szene, die durchaus Veränderungen bewirkt, originell und kreativ“.
Veränderungen gab es auch innerhalb des Kunstvereins. Gebhardt stellte Vera Noé und Dagmar Reiche als neue Mitglieder im Vorstand vor und setzte seiner Nachfolgerin Stephanie von Hoyos jenen „Künstlerhut“auf, den er selbst zu Beginn seines Wirkens bekommen hatte.
Es gibt noch mehr Neues: Dank Dagmar Reiche gibt es zum ersten Mal auch einen Ausstellungskatalog und ebenfalls neu ist der Publikumspreis, der den Betrachter mit ins Boot holt, indem alle Besucher aufgerufen sind, ihr Lieblingsblaukunstwerk zu benennen.
Die Mitgliederausstellung ist noch
bis zum 29. April zu sehen. Geöffnet: freitags, samstags und sonntags von 15 bis 18 Uhr.