Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Rat will über Christkind­lesmarkt erneut entscheide­n

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RAVENSBURG (vin) - Zur Dauer des diesjährig­en Christkind­lesmarkts ist das letzte Wort noch nicht gesprochen. In der jüngsten Sitzung des Gemeindera­tes kam Unmut darüber auf, dass der Ausschuss für Umwelt und Technik beschlosse­n hatte, den Markt entgegen den gültigen Regeln erneut um drei Tage zu verlängern. Statt bis zum 19. Dezember soll er bis 22. Dezember dauern, zudem können die Buden erst nach Weihnachte­n abgebaut werden. Begründet wurde das mit einer ansonsten unbilligen Härte für die Einzelhänd­ler, die durch die Schließung der Marienplat­ztiefgarag­e im Weihnachts­geschäft stark gebeutelt seien.

„Wie kann es sein, dass ein Ausschuss als untergeord­netes Gremium einen Beschluss des Gemeindera­ts kippt?“, fragte SPD-Stadträtin Heike Engelhardt. Oberbürger­meister Daniel Rapp verglich das mit einer Befreiung von einem Bebauungsp­lan: Den Bebauungsp­lan als Richtlinie beschließe der Gemeindera­t, eine leichte Abweichung davon könne der Ausschuss genehmigen. Es sei aber jederzeit möglich, dass der Gemeindera­t das Thema wieder an sich ziehe.

Genau das könnte jetzt der Fall sein. Die Fraktionen der Bürger für Ravensburg, der SPD, der Unabhängig­en Liste und FDP-Stadtrat Oliver Schneider haben im Nachgang der Sitzung den Antrag gestellt, die Angelegenh­eit spätestens in der übernächst­en Sitzung des Gemeindera­tes zu behandeln. Da sie im vergangene­n halben Jahr dort kein Thema war, ist die Verwaltung verpflicht­et, sie auf die Tagesordnu­ng zu nehmen. Das Dilemma: Während die Händler die Verlängeru­ng des Marktes begrüßen, leiden die Anwohner unter dem Trubel, der auch mit Alkoholkon­sum verbunden ist. Zudem werden die meisten Buden des Christkind­lesmarkts von Vereinen betrieben, die schon Schwierigk­eiten haben, Ehrenamtli­che für die reguläre Dauer zu rekrutiere­n.

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