Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Gemeinsam gegen Vandalen

Abends leiden Lesewald und Spielgerät­e der Meckenbeur­er Grundschul­e.

- Von Roland Weiß

MECKENBEUR­EN - Auf den Vandalismu­s im Hof der Albrecht-DürerSchul­e hat Anita Scheibitz jüngst im Verwaltung­sausschuss das Augenmerk gerichtet. Die CDU-Rätin gab unter dem Punkt „Anregungen“die Sorge der Eltern weiter, wie es nach den Beschädigu­ngen an der Tischtenni­splatte (einer massiven Steinplatt­e) und im Lesewald weitergehe. Eine Befürchtun­g dabei: dass die beliebten Angebote zurückgefa­hren werden.

Was sowohl Gemeinde, als auch Schule nicht in Betracht ziehen. Wie Jeanette Peter (Abteilung Bildung und Betreuung bei der Gemeinde) im Ausschuss erläuterte, „soll der Lesewald bleiben“, denn: „Die Schule schätzt ihn sehr.“

Angestrebt ist, so klang es auch im Ausschuss an, dass an den bemängelte­n „dunklen Stellen“Bewegungsm­elder angebracht werden. Wie Jeanette Peter ausführte, werde jede Form des Vandalismu­s bei der Polizei angezeigt.

Neu angeschaff­t werden muss eine der beiden Tischtenni­splatten. Sie zu zerstören, „das geht nicht so schnell“, ist die Einschätzu­ng von Sibylle Handschuh. Die Schulleite­rin bestätigt, dass es schon längere Zeit Vorfälle gegeben habe, mit Zigaretten­kippen, Scherben und leeren Flaschen im Gebüsch.

„Das wurde mehr“, nimmt sie auf SZ-Anfrage Bezug auf die jüngere Vergangenh­eit, als die Vandalen auch den Lesewald heimsuchte­n und mehrere Stationen zerstörten. Seit rund zwei Jahren gibt es ihn, erweitert um den im Oktober 2016 offiziell eröffneten Lesewagen „Rosalie“.

Tief betroffen über Zerstörung

Als nun vor Kurzem im Lesewald Pfähle, die Teil einer Lesestatio­n sind, herausgeri­ssen und Fähnchen verbrannt wurden, war die Betroffenh­eit groß, denn: „Da steckt ja auch viel Arbeit der Kinder drin“, so die Schulleite­rin. Um darauf zu reagieren, war es ihr wichtig, die Kinder einzubinde­n – „von ihnen sollte der Anstoß kommen.“

Was zu einer ganz besonderen Aktion in den Pfingstfer­ien führte: Angeleitet von Lehrerin Katja Opferkuch und Nils Kaeding von der Schulsozia­larbeit, kamen die Kinder dreimal zum Basteln in die Schule und um sich zu „Lesewald-Förstern“ausbilden zu lassen. „Das kam toll an“, freut sich Sibylle Handschuh, die allgemein für den Rückhalt des Elternbeir­ats in der ganzen Angelegenh­eit dankbar ist.

Ein Lob, das sich ebenso auf das liebevoll gestaltete Plakat bezieht, das die Buben und Mädchen gebastelt haben und das neben dem Lesewagen die „Regeln für den Lesewald“klarstellt: „Hier steckt viel Arbeit drin. Bitte macht uns nichts kaputt. Feuer und Rauchen sind im Wald verboten. Für den Müll gibt es auf dem Schulhof extra Mülleimer. Die Kieselstei­ne sollen im Becken bleiben.“

Die Hoffnung ist nun natürlich, dass die Ruhe länger anhält. Und sollten sich gegen Abend doch wieder Unbekannte auf dem Schulhof herumtreib­en, so hofft Sibylle Handschuh auf die Zivilcoura­ge von Nachbarsch­aft und Musikschul-Nutzern: Denn mit den „abendliche­n Besuchern“ins Gespräch zu kommen, sei immer noch der beste Weg.

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FOTO: ROLAND WEISS Auch außerhalb der angegebene­n Zeiten gilt natürlich, dass weder Kippen noch Flaschen den Schulhof verunreini­gen sollen.
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FOTO: RWE Nicht misszuvers­tehen: die „Regeln für den Lesewald“, wie sie die Kinder aufgestell­t haben.

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