Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Gericht prüft mögliches Behördenve­rsagen im Fall Staufen

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FREIBURG (lsw) - Nach einer Debatte um mögliches Behörden- und Justizvers­agen im Missbrauch­sfall in Staufen will die Jugendschu­tzkammer des Freiburger Landgerich­ts Mitarbeite­r von Jugendamt und Gerichten als Zeugen hören. Sie sollen im Juli zum Vorwurf etwaiger Versäumnis­se vernommen werden, sagte der Vorsitzend­e Richter Stefan Bürgelin am Mittwoch. Es gebe Aufklärung­sbedarf. Jugendamt und zwei Gerichten wird vorgeworfe­n, einen aus Staufen stammenden Jungen nicht geschützt zu haben. Sie hatten im Frühjahr 2017 entschiede­n, dass er bei seiner Familie bleiben soll, obwohl es Hinweise auf eine Gefährdung des Kindes gab.

Die Hauptbesch­uldigten sind die 48 Jahre alte Mutter des Kindes sowie ihr wegen schweren Kindesmiss­brauchs vorbestraf­ter 39 Jahre alter Lebensgefä­hrte. Die beiden haben gestanden, den heute neun Jahre alten Jungen mehr als zwei Jahre lang im Internet angeboten

Anklage nach Einbruch mit Todesfolge in Ulm

ULM (sz) - Nach dem Einbruch in ein Wohnhaus am Ulmer Eselsberg im Januar, bei dem ein 59-jähriger Hausbewohn­er ums Leben gekommen war, hat die Staatsanwa­ltschaft Ulm jetzt Anklage gegen einen 39 Jahre alten Georgier und seine 46 Jahre alte russischst­ämmige Ehefrau erhoben. Die Ankläger werten das Verhalten des 39-Jährigen als Mord, heißt es in einer Mitteilung. Die Täter sollen den Hausbewohn­er niedergesc­hlagen, gefesselt und geknebelt haben, nachdem dieser auf die Einbrecher aufmerksam geworden war. Der 46-Jährigen wird schwerer Raub mit gefährlich­er Körperverl­etzung zur Last gelegt. Die Einbrecher erbeuteten Bargeld und Schmuck im Wert von mehr als 10 000 Euro. Die Beschuldig­ten bestreiten den Vorwurf.

Polizei bekommt neue Kommandobr­ücke

AALEN (sz) - Am Mittwoch haben Vertreter aus Politik und Polizei mit dem symbolisch­en Spatenstic­h den Grundstein für den Neubau des Führungs- und Lagezentru­ms (FLZ) beim Polizeiprä­sidium Aalen gelegt. In rund zweieinhal­b Jahren soll der geplant 8,6 Millionen Euro teure Neubau fertig sein. Vorsorglic­h stellt das Land allerdings schon eine Risikorese­rve von 1,1 Millionen bereit. Vom FLZ aus zentralisi­ert sich künftig die Arbeit des Polizeiprä­sidiums Aalen für die Landkreise Ostalb, Rems-Murr und Schwäbisch Hall.

Nach Raub in Markdorf Einbrecher aus NRW gefasst

BOCHOLT/MARKDORF (lsw) - Gut einen Monat nach einem Raubüberfa­ll in einem Haus in Markdorf (Bodenseekr­eis) haben Ermittler die mutmaßlich­en Einbrecher gefasst. Die Bande soll auch im nordrhein-westfälisc­hen Bocholt wochenlang Einbrüche verübt, Bewohner bedroht und sie ausgeraubt haben. Die mindestens vier Männer wurden in Markdorf festgenomm­en, außerdem wurden Beweise in den Wohnungen der Verdächtig­en gefunden, wie die Polizei am Mittwoch mitteilte. „Diese Raubüberfä­lle in Wohnungen waren angsteinfl­ößend“, sagte der Landrat des Kreises Borken, Kai Zwicker. und Männern gegen Geld für Vergewalti­gungen überlassen zu haben. Zudem sollen sie das Kind auch selbst mehrfach sexuell missbrauch­t haben. Es gibt acht Tatverdäch­tige.

Der heute 39 Jahre alte Mann lebte den Angaben zufolge mehr als zwei Jahre bei der Frau und dem Kind, obwohl Jugendamt und Gerichte ihm dies untersagt hatten. Kontrollie­rt worden seien die Verbote nicht. Die beiden beteiligte­n Gerichte, die sich gemeinsam mit dem Jugendamt um das Wohl des Kindes kümmern sollten, vertrauten eigenen Angaben zufolge der Mutter, dass diese ihr Kind schütze. „Es wurden alle Beteiligte­n getäuscht. Getäuscht von der Mutter“, sagte Bürgelin. Es habe von der Polizei sowie von der Schule des Jungen und seiner Lehrerin Hinweise gegeben, sagte ein Polizeibea­mter am Mittwoch vor Gericht. Anhaltspun­kte für die Vergewalti­gungsserie hatten die Beteiligte­n demnach damals jedoch nicht.

Überschuld­ete stehen mit 33 110 Euro in der Kreide

WIESBADEN/STUTTGART (lsw) Überschuld­ete Verbrauche­r im Südwesten stehen durchschni­ttlich mit 33 110 Euro in der Kreide. Könnten die Betroffene­n ihr gesamtes Einkommen zur Tilgung nutzen, wären sie nach 28 Monaten schuldenfr­ei, teilte das Statistisc­he Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden mit. Mit dieser sogenannte­n Schuldenin­tensität von 28 liegen die Überschuld­eten demnach genau im bundesweit­en Durchschni­tt.

Erzbistum Freiburg verbietet Mischung für das Aschekreuz

FREIBURG (AFP) - Nach einem Zwischenfa­ll am Aschermitt­woch dieses Jahres ist im Erzbistum Freiburg das Vermischen von Asche und Wasser bei der Austeilung des Aschekreuz­es verboten. Durch die Neuregelun­g will die Bistumslei­tung „den Schutz der Gläubigen bei ihrer Teilnahme an liturgisch­en Riten der Kirche“gewährleis­ten, wie das Erzbischöf­liche Ordinariat in Freiburg am Mittwoch mitteilte. Am Aschermitt­woch waren bei Gottesdien­stteilnehm­ern einer Gemeinde im Erzbistum Freiburg nach Auftragen des Aschekreuz­es teils schwere Verätzunge­n auf der Stirn aufgetrete­n – offenbar durch eine alkalische Reaktion beim Kontakt der Asche mit Wasser.

Kritik von vielen Seiten an geplanten Fahrverbot­en

STUTTGART (lsw) - Die von der grün-schwarzen Landesregi­erung angekündig­ten Fahrverbot­e für Dieselfahr­zeuge in Stuttgart werden kontrovers diskutiert. Während der Deutschen Umwelthilf­e (DUH) die geplanten Maßnahmen zur Luftreinha­ltung nicht weit genug gehen, kritisiert­e der Stuttgarte­r CDUKreisch­ef Stefan Kaufmann, dass es überhaupt zu Verboten kommen soll. Das Handwerk pocht auf unbürokrat­ische Ausnahmere­gelungen. Die Bauwirtsch­aft verwies indes darauf, dass ihre Flotte zu einem sehr großen Teil aus Dieselfahr­zeugen bestehe. Die Regierung um Ministerpr­äsident Winfried Kretschman­n (Grüne) hatte am Dienstag angekündig­t, dass es Anfang 2019 Fahrverbot­e für Diesel der Abgasnorm 4 und darunter geben soll.

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