Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Berechnet: Mieten steigen um vier Prozent
Gemeinderat billigt qualitativen Mietspiegel – Richtwert bei Nettomiete angepasst
MECKENBEUREN - Von 7,50 auf 7,80 Euro je Quadratmeter ist in den vergangenen zwei Jahren die Nettomiete im Schnitt in der Schussengemeinde gestiegen, gleichsam ein Zuwachs von 3,944 Prozent. Das besagt der qualifizierte Mietspiegel, dem der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung einhellig zugestimmt hat.
In Meckenbeuren ist der Mietspiegel auf Juli 2018 hin fortgeschrieben worden. Was „nur“mittels Verbraucherindex geschah, also durch einen allgemeinen Aufschlag. Erst aufs Jahr 2020 hin wird es wieder eine aufwendige Erhebung geben: Bei jener anno 2016 hatten Interviewer die konkreten Zahlen durch Nachfragen in den Haushalten ermittelt.
Hingegen ist die Basis für die jetzige Fortschreibung die Entwicklung des Preisindexes für die Lebenshaltung aller privaten Haushalte in Deutschland, wie sie das Statistische Bundesamt ermittelt. In Kooperation mit 19 weiteren Kreisgemeinden wurde sie beim EMA-Institut (Sinzing bei Regensburg) beauftragt und kostet die Gemeinde Meckenbeuren 1150 Euro. Auch die umfangreiche Erhebung aus dem Jahr 2016 hatte das EMA-Institut begleitet.
Anstieg lag 2016 bei fast 14 Prozent
Der Mietspiegel wird als Übersicht für die ortsübliche Vergleichsmiete verstanden und nimmt Bezug auf nicht preisgebundenen Wohnraum im Flächenbereich zwischen 30 und 130 Quadratmetern.
Die Miete einer konkreten Wohnung wird für gewöhnlich als „ortsüblich“ bezeichnet, wenn sie innerhalb einer Spannbreite liegt, in der sich zwei Drittel aller Mieten dieser Wohnungsklasse befinden.
Rückblende: Vor 2012 hatte sich Meckenbeuren an den Mietspiegel in Friedrichshafen angelehnt, also keinen eigenen geführt. Die durchschnittliche Nettomiete, unabhängig von allen Wohnwertmerkmalen, lag dann 2012 bei 6,37 Euro pro Quadratmeter. Bis 2014 erhöhte sie sich um 22 Cent auf 6,59 Euro - eine Steigerung um 3,5 Prozent.
2016 wurden im Schnitt 7,50 Euro je Quadratmeter als Nettomiete genannt– was gegenüber 2014 einer Erhöhung um 13,8 Prozent gleichkam. Ein Wert, der sicher auch aus der aufwendigeren Erhebungsform resultierte.
Und in anderen Gemeinden? Dort wird 2018 allseits von der errechneten Steigerung um 3,944 Prozent im Schnitt ausgegangen. Öffentlich geworden ist bislang ein Wert: Die Nettomieten in Kressbronn werden auf 7,92 Euro je Quadratmeter beziffert.
Der Mietspiegel wird zum Preis von 6,50 Euro (fünf Euro plus Versand) verfügbar sein. Ein kostenloser Online-Rechner soll auf der Gemeinde-Homepage zu finden sein.