Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Industriedienstleister Bilfinger verlangt Millionen von früheren Topmanagern
MANNHEIM (dpa) - Der Industriedienstleister Bilfinger fordert von zwölf ehemaligen Vorständen einen dreistelligen Millionenbetrag. Der Grund: Sie hätten keine ausreichenden Antikorruptionsregeln aufgestellt. Zwar sei das Thema Korruption während ihrer Amtszeit noch nicht so im Fokus der Öffentlichkeit gewesen wie heute, sagte der Berater des Konzerns, der ehemalige FBI-Direktor Louis Freeh, in Mannheim. „Doch schon zu dieser Zeit hat es einen Verhaltenskodex gegeben, nach dem die Zahlung von Schmiergeldern an Regierungsmitglieder verboten war.“
In die geforderte Summe fließen Kosten ein, die das Unternehmen zusätzlich zu bereits vorhandenen, aber ungenügenden ComplianceSystemen zahlen musste. Diese
Merkel: Thyssen-Krupp soll „breit aufgestellt“bleiben
BERLIN (dpa) - Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat sich indirekt gegen eine drohende Zerschlagung des Industriekonzerns Thyssen-Krupp ausgesprochen. Merkel sagte am Freitag in Berlin, sie persönlich schließe sich der Meinung des nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Armin Laschet (CDU) an, der dafür werbe, dass Thyssen-Krupp ein „möglichst breit aufgestelltes“Unternehmen bleibe. Dies sei aber zum Schluss eine wirtschaftliche Entscheidung, die das Unternehmen zu treffen habe.
Griechenland privatisiert staatlichen Gasversorger
ATHEN (dpa) - Das schuldengeplagte Griechenland kommt bei der Privatisierung von öffentlichen Betrieben voran. Ein französischitalienisch-belgisches Konsortium übernimmt zwei Drittel des Gasversorgers Desfa. Dies teilte der Athener Privatisierungsfonds am Freitag mit. Der griechische Staat wird damit gut 251 Millionen Euro einnehmen. Das Konsortium der Firmen Fluxys S.A, Enagás Internacional S.L.U und Snam S.p.A werde zudem bis 2023 330 Millionen Euro investieren, hieß es.
Weiterer Pharmakonzern knickt vor Trump ein
NEW YORK (dpa) - Die harsche Kritik von US-Präsident Donald Trump an der Preispolitik von Pharmakonzernen zeigt in der Branche immer mehr Wirkung. Nach der Zusage des US-Unternehmens Pfizer und des schweizerischen Konkurrenten Novartis, auf Preiserhöhungen zu verzichten, kündigte der amerikanische Konzern Merck & Co. am Donnerstag sogar Senkungen an. So soll das Hepatitis-Medikament Zepatier um 60 Prozent günstiger werden. Bei anderen Produkten will Merck & Co. zehn Prozent weniger verlangen. Man werde den durchschnittlichen Nettopreis der Medikamente nicht über den Anstieg der jährlichen Inflation erhöhen. Systeme sollen die Einhaltung von Regeln gegen Korruption und Bestechung sicherstellen. Für Freeh ist Compliance eine Kultur des fairen Wettbewerbs, die ein Unternehmen von der Empfangsdame bis zur Spitze verinnerlicht haben müsse.
Die Vorwürfe betreffen auch den Ex-Ministerpräsidenten von Hessen, Roland Koch (CDU). Koch, der das Unternehmen von 2011 bis 2014 leitete, hatte die Vorwürfe als substanzlos zurückgewiesen. Der Konflikt um angebliche Pflichtverletzungen zwischen 2006 und 2015 vor allem in Afrika und Asien hat bislang nicht die Gerichte erreicht. Das auf Wartung und Reparatur von Anlagen spezialisierte Unternehmen und die ehemaligen Vorstände verhandeln laut Freeh derzeit noch.
Ryanair streicht wegen Streiks in Irland 24 Flüge
LONDON (AFP) - Der Billigflieger Ryanair hat wegen eines Pilotenstreiks am Freitag Flüge zwischen Großbritannien und Irland streichen müssen. 24 Flüge seien ausgefallen, teilte die irische Pilotengewerkschaft Ialpa mit. Sie hatte die Piloten in Irland bereits am vergangenen Freitag zu einer 24-stündigen Arbeitsniederlegung aufgerufen. Kommende Woche hat Ryanair wegen Streiks 600 Verbindungen gestrichen. Das Personal des Billigfliegers macht Druck auf das Unternehmen, um mehr Lohn und mehr Urlaub zu bekommen. Die Piloten sind am Dienstag kommender Woche zu einem weiteren 24-stündigen Streik aufgerufen.
Google entwickelt komplett neuen Android-Nachfolger
MOUNTAIN VIEW (dpa) - Ein Google-Team entwickelt laut einem Medienbericht eine komplett neue Software, die auch als Ersatz für das dominierende Smartphone-System Android gedacht ist. Das Betriebssystem mit dem Namen „Fuchsia“solle auf allen möglichen Geräten vom Notebook bis zu vernetzten Sensoren einheitlich aussehen, schrieb der Finanzdienst Bloomberg am Donnerstag unter Berufung auf informierte Personen. Derzeit entwickelt Google zwei Betriebssysteme: Android für Mobilgeräte wie Smartphones und Tablets sowie Chrome OS für Notebooks.
Burberry zerstört Waren im Wert von 32 Millionen Euro
LONDON (AFP) - Der britische Luxuskonzern Burberry hat im zurückliegenden Jahr unverkaufte Mode- und Kosmetikartikel im Wert von 28,6 Millionen Pfund (32 Millionen Euro) vernichtet, um seinen Markenwert zu schützen. Wie das für seine eleganten Regenmäntel und Karomuster bekannte Unternehmen am Donnerstag aus Anlass seines Jahresberichts erklärte, verfügt es über „sorgfältige Verfahren, um die Menge an überschüssigen Lagerbeständen zu verringern“.