Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Schlecker-Familie und Dayli beenden Millionens­treit mit Vergleich

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LINZ (dpa) - Die Familie des einstigen Drogeriemo­guls Anton Schlecker zahlt in Österreich Schadeners­atz in unbekannte­r Höhe. Schleckers Frau und Kinder haben sich in einem Zivilproze­ss am Landgerich­t Linz mit der ebenfalls insolvente­n österreich­ischen Schlecker-Nachfolger­kette Dayli auf einen Vergleich geeinigt. Dayli-Insolvenzv­erwalter Rudolf Mitterlehn­er bestätigte am Montag einen Bericht der „Bild am Sonntag“. Über den Betrag wurde Stillschwe­igen vereinbart. Mitterlehn­er hatte zum Prozessauf­takt Ende 2017 20 Millionen

Porsche-Manager kommt aus Untersuchu­ngshaft frei

STUTTGART (dpa) - Nach drei Monaten Untersuchu­ngshaft kommt der nach der Diesel-Razzia bei Porsche verhaftete Manager wieder frei. Die Ermittlung­en seien so weit fortgeschr­itten, dass eine Entlassung aus der U-Haft unter Auflagen vertretbar sei, sagte ein Sprecher der Staatsanwa­ltschaft. Die Verteidigu­ng hatte ihre Haftbeschw­erde zurückgeno­mmen. Der Manager war nach einer Durchsuchu­ngsaktion bei Porsche im April festgenomm­en worden und saß seither wegen Flucht- und Verdunkelu­ngsgefahr in Untersuchu­ngshaft. Die Ermittlung­en bei Porsche richten sich gegen drei Beschuldig­te. Neben dem inhaftiert­en Manager hat die Justiz auch einen amtierende­n Vorstand der Porsche AG sowie einen ehemaligen Mitarbeite­r im Visier. Es geht um den Verdacht des Betrugs und der strafbaren Werbung. Porsche weist die Vorwürfe zurück.

Bundesbank warnt vor chinesisch­er Konkurrenz

FRANKFURT (AFP/dpa) - Die Bundesbank warnt vor der wachsenden Konkurrenz aus China. Der dortige „Schwenk zu höherwerti­gen Erzeugniss­en“könnte deutsche Exporteure „verstärkt unter Wettbewerb­sdruck setzen“, heißt es im Monatsberi­cht der Zentralban­k. Besonders im Bereich der Elektroaut­os erwarten die Autoren starke Konkurrenz für die deutschen Hersteller. Außerdem könnten durch die stark steigenden Löhne in China Produkte in Deutschlan­d teurer werden. Nach der Delle zum Jahresanfa­ng hat die Konjunktur in Deutschlan­d nach Einschätzu­ng der Bundesbank im zweiten Quartal an Tempo gewonnen. „Die gesamtwirt­schaftlich­e Leistung dürfte im Frühjahrsq­uartal 2018 etwas mehr Schwung gezeigt haben als noch zu Jahresbegi­nn“, schreibt die Bundesbank. Derzeit erwartet die Notenbank für das Gesamtjahr ein Wachstum von 2,0 Prozent.

Sonos legt Preisspann­e für Börsengang fest

SANTA BARBARA (dpa) - Der Börsengang des Anbieters vernetzter Lautsprech­er Sonos könnte gut 300 Millionen Dollar schwer werden. Die Firma aus Kalifornie­n setzte am Montag die Preisspann­e für die Aktie auf 17 bis 19 Dollar fest. Das gesamte Unternehme­n wäre damit zum Börsenstar­t rund 1,7 bis 1,9 Milliarden Dollar wert. Zugleich gab Sonos im aktualisie­rten Börsenpros­pekt bekannt, dass das vergangene Quartal mit einem Verlust von bis zu 29 Millionen Dollar abgeschlos­sen wurde. Euro Schadeners­atz von Schleckers Frau und den beiden Kindern gefordert.

Als Mitglieder des SchleckerA­ufsichtsra­ts hatten die drei laut Mitterlehn­er zugelassen, dass zwischen 2008 und 2011 insgesamt 174 Millionen Euro von der österreich­ischen Tochterfir­ma an die deutsche Mutter flossen. Dabei habe es sich um unzulässig­e Kredite gehandelt, mit dem Geld wäre auch das Überleben von Dayli leichter gewesen. Dayli hatte im August 2012 rund 1000 Schlecker-Filialen in Österreich übernommen. Ein knappes Jahr später musste die Nachfolgef­irma Insolvenz anmelden.

Die Muttergese­llschaft Schlecker hatte 2012 Insolvenz angemeldet, betroffen waren 5400 Märkte mit etwa 25 000 Mitarbeite­rn. Das Landgerich­t Stuttgart hatte 2017 den Firmengrün­der wegen Bankrotts zu zwei Jahren Haft auf Bewährung sowie 54 000 Euro Geldstrafe verurteilt. Sein Sohn Lars erhielt unter anderem wegen Insolvenzv­erschleppu­ng und Betrugs zwei Jahre und neun Monate Haft, Schleckers Tochter Meike zwei Jahre und acht Monate.

Streiks drücken den Gewinn bei Ryanair

DUBLIN (dpa) - Beim Billigflie­ger Ryanair haben Streiks bereits im ersten Geschäftsq­uartal 2018/19 auf die Bilanz gedrückt. Hinzu kamen höhere Kosten für Piloten, Crew und Treibstoff sowie niedrigere Ticketprei­se. Der Gewinn fiel von April bis Juni um ein Fünftel auf 319 Millionen Euro, wie der Billigflie­ger mitteilte. Kunden seien mit dem Kauf von Tickets wegen der jüngsten Streiks zurückhalt­ender, hieß es. Die Aktienkurs­e von Fluggesell­schaften gaben im Sog der Zahlen europaweit deutlich nach. Ryanair erwartet weitere streikbedi­ngte Flugausfäl­le im Sommer. Man sei nicht bereit, unvernünft­ige Forderunge­n zu akzeptiere­n, die das Geschäftsm­odell oder die niedrigen Ticketprei­se gefährdete­n, hieß es in einer Mitteilung. Das Jahresziel für den Gewinn bestätigte Unternehme­nschef Michael O'Leary zwar, machte dies aber „sehr“von den Preisen für die Tickets im laufenden zweiten Quartal abhängig. Für das Gesamtjahr peilt er einen Gewinn von 1,25 bis 1,35 Milliarden Euro an, weniger als im Vorjahr.

Modelabel Bench schließt Läden auch in Deutschlan­d

MÜNCHEN (dpa) - Die deutschen Töchter der insolvente­n englischen Modefirma Bench schließen ihre Läden und stellen den Geschäftsb­etrieb ein. Der Käufer der Markenrech­te, die US-Investment­firma Gordon Brothers, habe kein Interesse an der Fortführun­g des Filialnetz­es, und die Warenbestä­nde in den Stores seien nur noch klein, sagte Insolvenzv­erwalter Rolf Pohlmann. Die 14 Läden in Deutschlan­d, Österreich und den Niederland­en würden geschlosse­n. Die 200 Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­r erhielten die Kündigung. Bench ist in Deutschlan­d für seine Kapuzenund Fleece-Pullis bekannt. Schrumpfen­de Nachfrage, harter Wettbewerb und die Abwertung des britischen Pfundes hatten die Firma in Manchester pleite gehen lassen.

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FOTO: DPA Dayli hatte 1000 Schlecker-Filialen in Österreich übernommen.

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