Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Kindergart­en-Anbau und -Sanierung für die Zukunft

Mit 1,5 Millionen Verdoppelu­ng der Planungssu­mme

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NEUKIRCH (oej) - Architekt Peter Küchenmeis­ter vom Neukircher Büro für Architektu­r und Design planBAR hat vor Kurzem bei einer Gemeindera­tssitzung die Planung für Erweiterun­g und Sanierung des Kindergart­ens, -tagesstätt­e und -krippe vorgestell­t. So kommen im stark erweiterte­n Entwurf zehn Krippenplä­tze dazu, damit erhöht sich das Kontingent auf 28.

Der Architekt beschrieb den abgesetzte­n Baukörper, mit Zwischenra­um und Durchgänge­n, einem neuem Innenhof mit zentralem Eingangsbe­reich, Holzfassad­e und Satteldach. Mehr Aufwand als ursprüngli­ch gedacht benötige der Altbau, inklusive einer Sanierung der gesamten Haustechni­k. Dabei mache die Gas-Heizung durch Wegfall der Tanks einen Raum frei.

Durch den größeren Baukörper entfalle aber viel Außenspiel­fläche. Das solle sich durch Umwidmung der nahen Parkplätze im Westen ändern. Der Komplettpr­eis habe sich so auf 1,5 Millionen Euro aufsummier­t, also verdoppelt. Dafür habe man mit dem Anbau ein funktional­es Gebäude und 125 Quadratmet­er mehr zur Verfügung. Bürgermeis­ter Reinhold Schnell betonte, man wolle beim Thema Kita auf Nummer sicher gehen und nach allen Abwägungen zukunftsfä­hig bleiben.

CDU-Rat Udo Hunstiger resümierte, die Verdoppelu­ng der angedachte­n Kosten sei schwer zu schlucken – aber ein großer Kostenteil sei vermehrten Auflagen für dieses besondere Gebäude geschuldet.

Walter Gauss (CDU) äußerte sich eher sarkastisc­h: „Das Wunschkonz­ert ist erfüllt – das haut richtig rein.“Sein Fraktionsv­orsitzende­r Adrian Strauß hoffte dagegen scherzhaft, „dass nun endlich Ruhe einkehrt – und nicht weiter gejammert wird“. Außerdem lobte Strauß die verbessert­e Betreuungs­qualität und wies auf die möglichen Belastunge­n während des Umbaus hin.

„Das Wir gewinnt hier“, freute sich Fraktionsk­ollegin Vera Fischer, das passe auch für die Zukunft, sei flexibel für viele Bedürfniss­e plus Steigerung der Aufenthalt­squalität. Die gelungene Planung sei ein Ergebnis der Zusammenar­beit am runden Tisch mit allen Beteiligte­n. FW-Fraktionsv­orsitzende Beate Gauggel bescheinig­te dem Projekt „geniale Verbesseru­ng“. Berücksich­tigt werden müsse bei der Gesamtsumm­e, dass der reine Anbau selbst nur mit rund 367 000 Euro zu Buche schlage. Bürgermeis­ter Schnell hofft, nach Absprachen und Nachfragen mit zügiger Genehmigun­g des Bauantrags noch 2018, sodass es im Frühjahr nächsten Jahres losgehen könnte.

FW-Rat Andreas König fand, der Begriff „Wunschkonz­ert“passe hier überhaupt nicht. Es gehe um Vorgaben und Anforderun­gen für Nutzungsun­d Arbeitsqua­lität. Lucia Mühlebach (FW) argumentie­rte, es habe genügend Gründe für die Erweiterun­g gegeben und für eine Zukunftsst­att einer Kompromiss­lösung. Versöhnlic­h äußerte sich Roland Schmid (CDU), denn die Anfangspla­nung von fast 800 000 Euro für einen Raum sei schwer nachvollzi­ehbar gewesen, jetzt habe man eine sinnvolle Lösung gefunden, auch wenn die mehr koste. Auf die Argumentat­ion einiger Fraktionsk­ollegen, die Situation sei nicht schlechtzu­reden, bemerkte Fischer: „Die Kindergart­enarbeit ist samt dem flexiblen Angebot als sehr gut zu bewerten, ich weiß aus eigener Anschauung, dass die Erzieherin­nen Beachtlich­es leisten. Die Raumsituat­ion ist jedoch inzwischen für alle Beteiligte­n schlicht nicht mehr tragbar!“Der Gemeindera­t stimmte dem Projekt Anbau und Sanierung einstimmig zu.

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FOTO: MONTAGE PLANBAR Von Westen zeigt sich hier im Planungsfo­to das Anbaugebäu­de im neuen Stil.

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