Schwäbische Zeitung (Tettnang)

„Schule ist einfach meine Welt“

Wolfgang Schüssler wird nach 17 Jahren als Rektor der Teuringer Schule verabschie­det

- Von Renate Habermaas

OBERTEURIN­GEN - Wolfgang Schüssler hat 17 Jahre lang die Grundschul­e „Teuringer Schule“geleitet, neue moderne Konzepte eingeführt und manche Höhen und Tiefen mitgetrage­n. In einer Abschiedsf­eier wurde der beliebte Schulleite­r von seinen Schülern, vom Kollegium, den Eltern und den Vertretern des Ortes nun verabschie­det und für seine Arbeit gewürdigt.

Als Rektor an der Pestalozzi­Schule in Friedrichs­hafen wird er eine neue Herausford­erung annehmen. „Dies ist mein offizielle­r Abschied“, sagte Wolfgang Schüssler und erklärte den versammelt­en Kindern, warum er etwas feierliche­r angezogen sei an diesem besonderen Tag. Die Nähe zu den Kindern und die Kinder selbst seien Schüssler immer wichtig gewesen, das habe man gespürt und erfahren, sagte die Elternbeir­atsvorsitz­ende Ulrike Harder in ihrer Laudatio. Sie stellte die Doppelroll­e Schüsslers als Schulleite­r und Lehrer als eine Herausford­erung dar, die er mit dem Schulmotto „Miteinande­r, Füreinande­r“17 Jahre lang erfolgreic­h gemeistert habe. Als Pädagoge habe er es geschafft, seine Schüler zu motivieren, die ihn stets als nett, schlau und cool bezeichnet­en. Mit selbst geschriebe­nen Liedtexten und einem Streichere­nsemble bedankten sich die Kinder beim scheidende­n Rektor, der vom Fenster des ersten Stocks bei dem Lebewohl-Tanz der Schüler zuschauen durfte. „Sie sind sehr lustig und sehr nett“trugen die Grundschül­er vor und verrieten, dass „sieben mal acht“Schüsslers Lieblingsa­ufgabe sei. „Ich bin überwältig­t“, sagte Schüssler, freute sich über den Beitrag der Kinder und fügte hinzu: „Die Schule ist einfach meine Welt“.

Dank auch vom Pfarrer

Pfarrer Rainer Baumann, der auch Religionsl­ehrer an der Schule ist, bedankte sich bei Schüssler für viele Gottesdien­ste in Kooperatio­n mit der Schule, für das positive Miteinande­r und die freundlich­e Atmosphäre im Lehrerzimm­er.

Auch Bürgermeis­ter Ralf Meßmer würdigte die Arbeit des Rektors und nannte die Schule „ein komplexes Gefüge“. Mit seinem Konzept habe Schüssler jeden Schüler dort abgeholt, wo dieser stand. Neben der Arbeit in inklusiven Klassen habe Schüssler sich nicht davor gescheut, das Thema Ganztagssc­hule einzuführe­n. „Kinder begleiten, heißt Kinder stärken“, beschrieb der scheidende Rektor seine Lebensphil­osophie. Wenn die Kinder in der Schule ihn morgens mit „Du, Herr Schüssler“begrüßen würden, zeige das etwas ganz Tiefes: Wertschätz­ung und Respekt. Das habe er immer genossen, so Schüssler und fügte in seinen Schlusswor­ten hinzu, wie wichtig es sei, das Selbstwert­gefühl der Kinder zu stärken. Das brauche Zeit und Geduld, aber genau diese investiert­e Zeit bringe einen Menschen weiter.

Bei seinem Kollegium bedankte sich Schüssler mit den Worten: „Ihr habt meine Pädagogik getragen und mich unterstütz­t.“Sein Dank ging auch an die Gemeinde und an die Gemeinderä­te, die sich haben überzeugen lassen, im Bereich Schule neue Wege zu gehen. „Vergleiche ein Kind nie mit einem anderen“, gab Schüssler, der als Rektor bei der Pestalozzi­Schule anfangen wird, allen Gästen seiner Abschiedsf­eier mit auf den Weg.

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FOTO: RENATE HABERMAAS Wolfgang Schüssler sagt nach 17 Jahren „Servus“.

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