Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Zeit für eine Reform
Zum Artikel „Pflege immer teurer“(23.7.):
Grundsätzlich ist es ja positiv, wenn es einen Politiker gibt, der den Eindruck erweckt, etwas ändern zu wollen. Was den Beitragszahler/Patienten besonders verärgert, ist die Tatsache, dass er schon jetzt nicht weiß, was er für seine Beiträge an Leistungen bekommt und was erst, wenn der Beitrag massiv steigt, und noch weniger klar ist, welche Leistungen er on top beanspruchen kann. Hier besteht wieder massive Gefahr, dass viel Geld „verbrannt“wird, ohne dass der Patient etwas an Änderungen verspürt. Keine saubere Kontrolle, Betrügereien vorprogrammiert und neues ausgebildetes Fachpersonal nicht in Sicht – alles keine Grundlage, um Vertrauen in das System zu erwecken. Zudem sind Beitragszahler, die schon Anfang 2018 mit massiven Beitragserhöhungen bei der privaten Vorsorge belastet wurden, dann noch doppelt belastet – auch hier keine gewollte staatliche Kontrolle, sondern reine Abzocke. Transparenz ist das Stichwort und der richtige Blick in die Zukunft der Zahlen.
Es bleiben viele weitere Fragen offen: Warum hat sich der Staat elegant aus seiner Verantwortung gezogen? Warum zahlen nicht alle in die Pflegeversicherung ein? Warum gibt es die Deckelung in Höhe der Beitragsbemessungsgrenze? Wenn alle einzahlen ohne Deckelung hätten wir voraussichtlich genügend Geld im Topf. Zeit zum Umdenken und für eine große Reform!