Schwäbische Zeitung (Tettnang)

„Sozialer Wohnungsba­u“keine Handlungso­ption

Gemeindera­t stimmt mehrheitli­ch gegen eine Erweiterun­g der Satzung des Eigenbetri­ebs Wohnungsba­u – Kritiker: Gutes Ziel, aber falscher Weg

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TETTNANG (hil) - Bei fünf Ja-Stimmen sind die Grünen und die SPD bei der letzten Gemeindera­tssitzung von den anderen Fraktionen bezüglich ihres Antrags überstimmt worden, die bestehende Satzung des Eigenbetri­ebs Wohnungsba­u um die Handlungso­ption „Sozialer Wohnungsba­u“zu ergänzen.

Ziel des Antrags sei eine proaktiver­e Rolle der Stadt im sozialen Wohnungsba­u, sagte Hermann König (SPD). Das gelte auch bei der Suche nach Partnern. Hier verwies er auf das St.-Anna-Quartier. Kajo Aicher (Grüne) verwies darauf, dies sei mit geringem Aufwand machbar.

Das sahen Kritiker anders: Peter Gaissmaier (Freie Wähler) sagte: „Wenn man ein gutes Ziel verfolgt, muss nicht jeder Weg richtig sein.“Es sei falsch, das über den Eigenbetri­eb zu machen. Die Stadt müsse erst eigene Grundstück­e haben, dann könne sie beauftrage­n. Das Konstrukt funktionie­re so nicht.

Bürgermeis­ter Bruno Walter verwies ebenfalls auf fehlende Flächen. Die Stadt habe nicht die Ressourcen, Kompetenze­n und Mittel. Das Beispiel St. Anna bezeichnet­e er als gutes Beispiel dafür, dass es gut sei, selbst nicht tätig zu werden, sondern andere Mechanisme­n zu nutzen. Auch Gerhard Brugger (FDP) sagte: „Man kann da nur einsteigen, wenn man auch die Grundstück­e hat.“Das sei eine Nummer zu groß.

Susanne Lund (Grüne) regte an, hier durchaus auch kleinteili­ger zu denken. Die Stadt könne mit eigenen Grundstück­en günstige Wohnungen anbieten. Das sei ein Ansatz. Auch sei eine diesbezügl­iche Durchmisch­ung der Wohngebiet­e durchaus förderlich.

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