Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Brennender Holzhaufen hält den Feuerwehrnachwuchs auf Trab
24-Stunden-Tag bei der Jugendfeuerwehr Kehlen – Jugendliche meistern sechs verschiedene Aufgaben
KEHLEN (sz) - Die Jugendfeuerwehr hat am vergangenen Wochenende zum 24-Stunden-Tag eingeladen. Dabei haben die 18 Jungen und Mädchen im Alter von zehn bis 17 Jahren innerhalb von 24 Stunden sechs Einsätze abzuarbeiten. Bei Brandeinsätzen, Tiernot, Ölspur und Auslösen einer Brandmeldeanlage konnten sie ihr Können unter Beweis stellen, schreibt die Jugendfeuerwehr in einem Bericht.
Los ging es am Freitag Mittag mit dem Aufbauen der Liegen im Feuerwehrhaus in Kehlen. Für dieses Jahr hatten Andreas Schneider, Leiter der Jugendfeuerwehr, und seine Kammeraden eine neue Alarmierung per Lautsprecheransage organisiert. So erklang bei jeder Alarmierung die Stimme der Leitstelle im gesamten Feuerwehrgerätehaus, mit dem Hinweis, was alarmiert wird und welche Fahrzeuge ausrücken müssen.
Zum ersten Einsatz wurde die Jugendfeuerwehr um 18 Uhr gerufen: „Tier auf Baum“in Eichelen. Bereits nach kurzer Zeit konnte das Stofftier über eine Leiter gerettet werden. Als die Jugendlichen dann zurück waren und beim Abendessen saßen, kam dann auch noch ein echter Alarm für die Abteilung Kehlen rein und sorgte kurzzeitig für große Aufregung.
Zum zweiten Einsatz der Jugendfeuerwehr ging es dann dann mit etwas Verspätung. „Gebäudebrand EG mit vermissten Personen“in Siglishofen wurde gemeldet. Als die Jugendlichen mit ihren Maschinisten und Gruppenführern in drei Fahrzeugen anfuhren, fanden sich schnell einige Zuschauer ein, die gespannt verfolgten, was da vor sich ging. Nach erfolgreicher Personenrettung und Löschen des Feuers ging es zurück zum Feuerwehrgerätehaus, wo die Fahrzeuge wieder bestückt wurden.
Kaum waren die Fahrzeuge wieder einsatzbereit, ertönte auch schon wieder die Einsatzglocke: „Brandmeldeanlage Grundschule Kehlen“wurde ausgelöst. Ein Fahrzeug rückte zur benachbarten Grundschule aus und konnte nach kurzer Begehung die Brandmeldeanlage wieder zurückstellen.
Der vierte Einsatz weckte die Jungen und Mädchen der Jugendfeuerwehr bereits um sieben Uhr morgens, wo es galt, eine Ölspur in Holzreute aufzunehmen. Anschließend hätten sie sich ihr Frühstück redlich verdient, heißt es im Bericht weiter.
Um 10 Uhr drang durch die Lautsprecher die Meldung „Werkstattbrand in Sammletshofen“. Kurze Zeit später trafen die drei Fahrzeuge am Brandort ein und retteten zwei vermisste Personen aus einer Werkstatt. Vorbildlich löschte die Jugendfeuerwehr den Brand und schützte die angrenzenden Gebäude vor dem Übergreifen der Flammen.
Nach dem Mittagessen folgte die letzte Alarmierung für dieses aufregende Wochenende. „Holzhaufen brennt“in Holzreute, hieß es da. Und als die Jugendlichen eintrafen, galt es dieses Mal tatsächlich ein echtes Feuer zu löschen. Der angrenzende Wald wurde mit einem Sprühstrahl gekühlt, um ein Entzünden der Bäume zu verhindern. Erstaunlich war, wie lange es tatsächlich dauerte, um das Feuer ganz zu löschen. Einsatzleiter Andreas Schneider zeigte dann mit der Wärmebildkamera noch, wie heiß der Holzhaufen trotz des vielen Löschwassers noch war und erklärte, dass ein erneutes Aufflammen möglich sei.
Die Zeit zwischen den Einsätzen verbrachten die Jugendfeuerwehrler mit theoretischem Unterricht und allen möglichen Spielen oder Fußball. Andreas Schneider, Leiter der Jugendfeuerwehr Kehlen, bedankte sich bei seinen Helfern Manuel Schmid, Fabian Maenner, Marcel Saiger, Bernd Baumann, Ramona Graw, Max Rück, Alexander Maisel, Melanie Rößler und bei Kommandant Stefan Amann, ohne die der diesjährige 24-Stunden-Tag mit Sicherheit nicht so reibungslos vonstatten gegangen wäre, so der Bericht. Außerdem dankte Schneider Marlis Maenner, Otto Lanz, Franz Litz und dem Hausmeisterteam, die die Übungsobjekte zur Verfügung stellten. „Es ist wichtig, für unseren Feuerwehrnachwuchs die Übungen so realistisch wie möglich zu gestalten, um sie für spätere Einsätze bestmöglich vorbereiten zu können“, so Schneider.
Weitere Fotos vom 24Stunden-Tag bei der Jugendfeuerwehr Kehlen gibt es im Internet unter www.schwäbische.de/ jugendfeuerwehr