Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Pfarrer Scherer sieht Wandel mit Sorgen wie Chancen einhergehen
Seit September 2004 ist Josef Scherer Pfarrer der Seelsorgeeinheit Meckenbeuren, in der die drei Gemeinden St. Maria Meckenbeuren, St. Verena Kehlen und St. Jakobus Brochenzell zusammengeschlossen sind. Im Blick auf seine beiden Vorgänger Pfarrer Robert Härtel und Monsignore Eduard Scheel ist er vor allem Letzterem dankbar dafür, „was Pfarrer Eduard Scheel in hervorragender Arbeit und mit viel Engagement unmittelbar nach dem II. Vatikanischen Konzil in seiner Gemeinde auf den Weg gebracht hat“.
Vieles heute in St. Maria Selbstverständliches wie Kindergarten, Gemeindehaus und die Gründung der Familienkreise sei ihm zu verdanken. So sei es auch Pfarrer Eduard Scheel gewesen, der damals in Meckenbeuren als eine der ersten Gemeinden diözesanweit einheitliche Kommunionkleider eingeführt habe.
Die Wandlung bezüglich des Priesterberufes und der Gemeinden selbst sieht Pfarrer Josef Scherer nicht ohne Sorge: „Wir sind heute kirchlich wie gesellschaftlich in einer anderen Zeit, es gilt die Vielschichtigkeit und die Vielfalt der religiösen Meinung“, fasst er die Entwicklung der vergangenen Jahre zusammen.
Viele stünden der Kirche heute ferner gegenüber und entsprechend gehe der Gottesdienstbesuch zurück. Diese strukturellen Veränderungen, einhergehend mit dem Priestermangel, hätten denn auch zur Bildung der Seelsorgeeinheiten geführt. Doch in diesem Wandel sieht der Meckenbeurer Pfarrer durchaus auch Chancen. Nach anfänglichen Ängsten, etwas zu verlieren oder aufgeben zu müssen, habe man zusammengefunden und sich gegenseitig schätzen gelernt. Darüber sei er froh und dankbar, seien doch die einzelnen Gruppierungen und die vielen ehrenamtlich Tätigen nach wie vor ein großer Gewinn gerade für die einzelnen Gemeinden.
Setzen könne er auch auf seine pastoralen Mitarbeiter, so Pfarrer Josef Scherer. Erfreut zeigte er sich in diesem Zusammenhang auch darüber, dass die Stelle des Jugendreferenten mit Beate Jacobs ab kommender Woche wieder besetzt sein wird.
Wichtig für die heutige und manchmal schwierige Zeit nennt er auch das Leitbild, das sich die drei Kirchengemeinden St. Maria, St. Verena und St. Jakobus gegeben haben. Dieses soll zeitnah in den Gemeinden konkretisiert und bewusster gemacht werden. (gä)