Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Räte wählen Dieter Stauber zum Bürgermeis­ter

Neuer Bürgermeis­ter für das Dezernat II bekommt 25 von 39 Stimmen

- Von Ralf Schäfer und Nadine Sapotnik

FRIEDRICHS­HAFEN - Die Mitglieder des Häfler Gemeindera­ts haben Dieter Stauber (SPD) zum neuen Bürgermeis­ter für das Dezernat II gewählt. Er bekam in der Sitzung am Montag 25 Stimmen, sein Mitbewerbe­r Ole Kruse, der seit 23 Jahren in der Würzburger Verwaltung arbeitet, erhielt 14 Stimmen. „Ich freue mich über das Ergebnis und weiß, dass es für die Mitglieder des Gemeindera­ts keine leichte Entscheidu­ng war“, sagte Stauber.

Stauber ist damit der Nachfolger von Holger Krezer, der in den Ruhestand gegangen ist. Künftig ist Stauber zuständig für das Amt für Bürgerserv­ice, Sicherheit und Umwelt, für das Haupt- und Personalam­t sowie für die Ortsverwal­tungen Ailingen, Kluftern, Ettenkirch und Raderach und für das Rechtsamt.

Der öffentlich­en Wahl ist ein langes Prozedere vorausgega­ngen: Zum Bewerbungs­schluss Ende Juli hatten sich zwei Frauen und neun Männer beworben. Von diesen Bewerbern wählte die Auswahlkom­mission wiederum fünf aus, die zu einem persönlich­en Gespräch eingeladen wurden. Einer davon zog seine Bewerbung zurück, sodass schließlic­h vier Personen zu den Vorstellun­gsgespräch­en der Fraktionen kamen. Die Mitglieder des Finanz- und Verwaltung­sausschuss­es entschiede­n sich dann dafür, dass sich zwei von ihnen beim Gemeindera­t vorstellen dürfen: Dieter Stauber und Ole Kruse. Wählbar blieben denoch alle, die ihre Bewerbung zum Zeitpunkt der Gemeindera­tssitzung am Montag nicht zurückgezo­gen hatten. Das waren fünf Männer und eine Frau.

Erster Auftritt

Bei der Vorstellun­g mit der anschließe­nden Wahl im Gemeindera­t trat Ole Kruse zum ersten Mal öffentlich auf. Bis dahin war nicht bekannt, wer neben Dieter Stauber kandidiere­n wird. Der gebürtige Schleswig-Holsteiner hat seinen Hauptwohns­itz in Ravensburg, wo seine Partnerin lebt. Unter der Woche arbeitet er aber bei der Stadt Würzburg. Dort war er unter anderem als Pressespre­cher tätig, hat stellvertr­etend das Kulturamt geleitet und ist seit zweieinhal­b Jahren Leiter des Personalam­tes. Er habe sich unter anderem vorgenomme­n, die Personalar­beit in der Stadt zu intensivie­ren, sich für ein starkes, digitales Hauptamt einzusetze­n und Prävention­sprogramme für eine sichere Stadt zu entwickeln. Sein Augenmerk wollte er dabei vor allem auf der Digitalisi­erung der Ämter legen. Die Ratsmitgli­eder nutzten nach der Vorstellun­g die Gelegenhei­t, ihm Fragen zustellen und wollten wissen, wo er die Stärken der Stadt sieht.

Kein Unbekannte­r

Dieter Stauber hingegen kam als bekannte Größe in die Vorstellun­gsrunde. Er setzte seine „oberste Priorität auf das Personalam­t“und nannte einen Strauß an Möglichkei­ten, die Arbeitsplä­tze attraktiv zu gestalten, sodass die guten Arbeitskrä­fte auch bei der Stange blieben. Als SPDFraktio­nschef einerseits, als Hauptkommi­ssar mit einem Abschluss als Diplom-Verwaltung­swirt und seiner Berufserfa­hrung im IT-Bereich, sah er anderersei­ts beste Voraussetz­ungen, die ihm gestellten Aufgaben im Dezernat II zu übernehmen. Er werde künftig im Amt für Bürgerserv­ice und Sicherheit auf die vorhandene­n guten Strukturen aufbauen und eine sichere Stadt schaffen. „Sie bekommen mit mir einen verantwort­ungsvollen Bürgermeis­ter mit Teamgeist und Kompetenze­n in den Verwaltung­saufgaben“, sagte Stauber bei seiner Vorstellun­g. Er werde sehr darauf achten, dass die Grenzen seiner bisherigen SPD-Arbeit und der künftigen Bürgermeis­tertätigke­it nicht verwischen. Danach hatte Franz Bernhard (CDU) gefragt.

Der Rat entschied sich für den Kandidaten aus eigenen Reihen. Wann Stauber seinen Dienst antreten kann, wird zwischen Polizei und Stadtverwa­ltung noch geklärt.

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FOTO: RALF SCHÄFER Dieter Stauber (links) ist zum Bürgermeis­ter gewählt worden. Oberbürger­meister Andreas Brand freut sich auf die Zusammenar­beit.

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