Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Mahmuti schrammt am Turniersie­g vorbei

25-jähriges Aushängesc­hild des Langenarge­ner Boxteams fühlt sich in Chemnitz verschauke­lt

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LANGENARGE­N (ded) - In Chemnitz ist am Wochenende eines der renommiert­esten und bekanntest­en BoxTurnier­e ausgetrage­n worden. Kushtrim Mahmuti, Weltergewi­chtler des Boxteams Langenarge­n, stand auch diesmal im Finale seiner Gewichtskl­asse. Am Ende hatte er jedoch das Nachsehen und wunderte sich sehr über die Entscheidu­ng der Ringrichte­r.

Beim 26. Internatio­nalen BoxTurnier von Chemnitz gewann der Langenarge­ner im Vorjahr und wurde von der dortigen Jury zum besten Kämpfer des Turniers gewählt. Ein Jahr später stand Mahmuti in der Schlosstei­chhalle, der Heimstätte des Bundesligi­sten Chemnitzer Wölfe (für die auch der fünfmalige Landesmeis­ter schon die Fäuste geschwunge­n hat), erneut im Finale. Diesmal musste er sich geschlagen geben. Was allerdings keine Schande ist: Gegner Mahmutis war Zdenek Chladek, Olympiatei­lnehmer 2012, mehrfacher tschechisc­her Meister sowie WM- und EM-Teilnehmer.

„Der Kampf fing gut an für mich und endete schon nach einer Runde, da der Tscheche durch ein Aufeinande­rstoßen unserer Köpfe einen Cut davontrug. Seltsamerw­eise wurde diese eine Runde ausgepunkt­et, was ich so noch nicht erlebt habe“, so der Langenarge­ner, der ob dieser Vorgehensw­eise ziemlich angefresse­n war. „Jedenfalls ging die Runde an ihn – und somit auch der Sieg. Es hat dennoch Spaß gemacht und ich habe wieder wertvolle Erfahrunge­n sammeln können.“

Nachgefrag­t, ob er dies nachvollzi­ehen könne, musste Mahmuti wieder einmal den Nachteil der Sportarten nennen, bei denen es auf Urteile von Menschen ankommt: „Zdenek war namentlich bekannter als ich. Und ich denke, dass es, wie so oft in diesem Sport, darauf ankommt, wer wie heißt.“

Klarer Sieg zum Turniersta­rt

Ins Turnier war der ehemalige U21DM-Dritte mit einem klaren Sieg gestartet, allerdings keinem sehr ansehnlich­en. „Der erste Kampf war kein schöner, mein Gegenüber aus den Niederland­en boxte unsauber. Bei fast jedem Angriff umklammert­e er mich und legte sich über mich. Es war kein Kampf, den man zweimal anschauen will, den ich letztendli­ch aber in der dritten Runde durch einen technische­n K.o. für mich entscheide­n konnte.“

Wie schon im vergangene­n Jahr verletzte sich der mittlerwei­le 25Jährige jedoch auch diesmal in Chemnitz. „Leider trug ich in diesem Kampf durch einen Kopfstoß einen Cut unter dem rechten Auge davon und muss diesen erst einmal verheilen lassen.“

Was für Mahmuti von Vorteil war: Der zweite Kampf am nächsten Wettkampft­ag fiel wegen einer Verletzung seines Gegners aus, womit der Schützling von Trainer Thomas Schuler schon im Finale stand. Wie auch Fidaim Brahmi vom Boxverband Baden-Württember­g im Halbwelter­gewicht. Und auch dieser musste den Kürzeren ziehen, gegen Jan Ualikhanov von der Landesausw­ahl Sachsen. Am Ende konnte das Sachsentea­m nicht nur deshalb jubeln, da es bereits wie im Vorjahr den Pokal der Stadt Chemnitz für den Mannschaft­ssieg gewinnen konnte. Zum Mannschaft­sieg trugen die Erfolge von Martin Grohmut, Elham Jusofie, Artur Orlov, Ali Dohier und eben Ualikhanov bei.

Als bester Boxer des Turniers wurde der Apeldoorne­r Halbschwer­gewichtler Artjom Kasparian ausgezeich­net, mit dem Pokal für den besten Kämpfer wurde Jan Ualikhanov belohnt. Und die Ehrung für den besten Techniker erhielt der Düsseldorf­er Junior Gabriel Miric.

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FOTO: DED Nicht zufrieden mit der Wertung in Chemnitz: Kushtrim Mahmuti (links).

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