Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Umfrage: CSU rutscht auf 33 Prozent ab – Koalition ohne Christsoziale möglich
MÜNCHEN (lby) - Kurz vor der bayerischen Landtagswahl ist die CSU in der Wählergunst auf ein Rekordtief von nur noch 33 Prozent abgerutscht. Nach einer am Donnerstag veröffentlichten ARDUmfrage würden die Christsozialen nicht nur die absolute Mehrheit klar verfehlen. Rechnerisch wäre derzeit sogar eine Viererkoalition gegen die CSU möglich – auch ohne Beteiligung der AfD. Die CSU verliert in der Erhebung des Meinungsforschungsinstituts Infratest dimap für die ARD-„Tagesthemen“im Vergleich zu einer BR-Umfrage aus dem September nochmals zwei Prozentpunkte. Andere Umfragen hatten die CSU zuletzt bei 34 bis 35 Prozent gesehen.
Zweitstärkste Kraft in der neuen ARD-Umfrage sind die Grünen mit 18 Prozent (plus 1 Prozentpunkt), gefolgt von SPD und Freien Wählern mit je 11 Prozent. Die AfD landet bei 10 Prozent (minus 1 Punkt). Die FDP würde mit 6 Prozent in den Landtag kommen, die Linke mit 4,5 Prozent den Einzug ins Maximilianeum dagegen knapp verfehlen. Grüne, SPD, Freie Wähler und FDP kommen derzeit zusammen auf 46 Prozent – was für eine Mehrheit im Landtag reichen würde, gegen CSU und AfD. Ein solches Regierungsbündnis gilt aber als unwahrscheinlich.
Rechnerisch möglich wäre nach der Umfrage auch eine schwarzgrüne Koalition. Für CSU und Freie Wähler würde es nicht reichen, ebenso wenig für CSU und SPD. Allerdings könnte das bayerische Wahlrecht dennoch zu einer Mehrheit dieser Koalitionen führen. Hintergrund ist, dass in Bayern Erst- und Zweitstimmen zur Bestimmung der Sitzverteilung im Landtag zusammengezählt werden. Bei der Bundestagswahl ist für die Sitzverteilung alleine die Zweitstimme ausschlaggebend.