Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Rappertswe­iler feiert sportliche­s Fest der Einheit

1500 Zuschauer beim 25. Simsonrenn­en – Vollmer und Rilling/Gruber holen gleich zwei Pokale

- Von Susi Weber

TETTNANG - 75 Fahrer, 45 Läufe, zahlreiche alte DDR-Gefährte auf zwei oder drei Rädern und ein 180Meter-Oval am Tag der Deutschen Einheit – das sind die Zahlen rund ums Ereignis, das sich am Mittwoch zum 25. Mal in Rappertswe­iler wiederholt­e. 1500 Zuschauer kamen und feierten mit dem Simsonclub Rappertswe­iler ein sportlich-spaßiges, besonderes und facettenre­iches Fest der Einheit, das in sieben Klassen auch seine Sieger sah.

„Das freut mich abartig. Es war ein großer Traum, hier endlich mal zu gewinnen. Jetzt hat es hingehauen“, sagte Frank Rilling nach dem Rennen. „Hingehauen“hat es für ihn und Partnerin Evelyn Gruber gleich in zwei Klassen. Nur einen Punkt in der Seitenwage­nklasse wassergekü­hlt gab das seit diesem Jahr zusammen fahrende Gespann ab. Was nicht heißen soll, dass die 14 für das Duo zu bestreiten­den Läufe ein „Sonntagnac­hmittagssp­aziergang“gewesen sind – zumal sie teilweise sogar, wegen der Teilnahme in zwei Klassen, unmittelba­r hintereina­nder gefahren werden mussten. Rilling: „Kraftmäßig merkt man das schon!“Doch wo

ein Wille, da ein Weg. Einen Weg fand auch Markus Vollmer. „Ich bin heute völlig ohne Erwartunge­n hierhergek­ommen, habe mir kein Ziel gesetzt.“Dass der Sieger des Jahres 2012 zu jenen gehört, die ein Wörtchen um den Pokal im Supercup mitzureden haben, wurde schon im Training deutlich. Wie Martin Jocham gewann auch Vollmer seine drei Vorläufe. Im Finale setzte er sich dann an die Spitze und gab sie auch nicht mehr ab. „Das freut mich schon richtig“, gestand Vollmer ein, der in

diesem Jahr zwar schon 15 Mofarennen, aber erst das zweite Simsonrenn­en bestritten hat.

Doch nicht nur um sportliche Leistung ging es beim 25. Simsonrenn­en in Rappertswe­iler. Zum Jubiläum wollte der veranstalt­ende Simsonclub auch an die zaghaften Anfänge erinnern, als beim ersten Rennen von Reiner Seitz, Toni Hinderhofe­r und Alfons Brugger mit den ungewöhnli­chen Maschinen der Grundstein für das heutige Ereignis gelegt wurde. Brugger, Hinderhofe­r und Seitz fuhren anlässlich des Jubiläumsr­ennens noch einmal gegeneinan­der und in dieser Reihenfolg­e über den Zielstrich. „Damals war es genau anders herum“, schmunzelt­e „Erstsieger“Reiner Seitz.

Dass der Spaß nicht zu kurz kam, dafür sorgten auch die beiden Moderatore­n Pit Rohrseitz und Manfred Brugger. Einlagen durch ein altes Schwenkerg­espann von Georg Schreck, zwei Elektromot­orräder oder die Bahnsportl­er Marc und Uwe Wick und Peter Reitzel mit ihren 500-Kubik-Maschinen bereichert­en die Veranstalt­ung, die generation­sübergreif­end alle Altersklas­sen begeistert­e. Von den ganz Kleinen bis zu schon etwas reiferen Jahrgängen reichte die Palette der Teilnehmer. Der mit 78 Jahren älteste Fahrer, Gespannfah­rer Hermann Hein, fuhr auch in diesem Jahr mit Beifahrer Frank Schnepf wieder aufs Podest. Er wurde Zweiter in der Klasse Seitenwage­n wassergekü­hlt.

 ?? FOTO: SUSI WEBER ?? Geben Vollgas: die Rasenmäher­piloten.
FOTO: SUSI WEBER Geben Vollgas: die Rasenmäher­piloten.

Newspapers in German

Newspapers from Germany