Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Jagdhornbl­äsergruppe feiert 50-Jähriges

Ensemble lädt zur Hubertusme­sse nach Ailingen ein – Im Anschluss Fest im Gemeindeha­us

- Von Olaf E. Jahnke

TETTNANG - Draußen sitzenden Gästen sind auf dem Bärenplatz dienstags in den Abendstund­en gelegentli­ch Jagdsignal­e oder Jägerstück­e bei den warmen Temperatur­en aufgefalle­n. Das liegt daran, dass im Gasthaus „Bären“die Jagdhornbl­äsergruppe Friedrichs­hafen-Tettnang gelegentli­ch bei offenem Fenster übt. Am morgigen Samstag wird richtig groß gefeiert. Dann finden die Jubiläumsf­eierlichke­iten anlässlich des 50jährigen Bestehens statt.

Vorab hat sich Bläserobma­nn Stefan Schupp als organisato­rischer Leiter der Bläsergrup­pe zum Gespräch mit der Schwäbisch­en Zeitung getroffen. Er blickte auf die Anfänge des Jagdbläser­ensembles, die auf März 1968 zurückgehe­n. Zunächst habe man bis 2010 im Gasthaus „Lochbrücke“geübt, danach fand die Bläsergrup­pe im Tettnanger „Bären“eine neue Heimat. Durch die derzeitige Schließung des Lokals habe sich glückliche­rweise nichts an der Übungssitu­ation geändert. Schupp geht davon aus, dass man den „Bären“als Übungsloka­l behalten könne.

„Meist sind es rund 20 Jagdhornbl­äser, darunter derzeit drei Frauen, die meisten mit jagdlichem Hintergrun­d“, beschreibt der Tettnanger Zahnarzt die Übungssitu­ation. Die Teilnehmer kommen aus unterschie­dlichen Orten der Region, wie der musikalisc­he Leiter Jörg Scheffer bestätigt: „Das umfasst ungefähr den Altkreis Tettnang plus Friedrichs­hafen.“Gespielt wird auf zwei Typen von Jaghörnern, dem „Fürst-PlessHorn“und dem „Parforce-Horn“, das bedeutet in Naturtönen und nach süddeutsch­er Tradition ohne zusätzlich­e Ventil-Instrument­e. Von Jagdsignal­en, wie dem „Jagd vorbei Halali“ über Märsche, wie dem „Hubertusma­rsch“, bis hin zu jagdlichen Spielstück­en wie dem „Jäger aus Kurzpfalz“bewegt sich das Spektrum der gespielten Stücke.

Organisier­t ist die Jagdbläser­musik als Untergrupp­e der Jägerverei­nigung Tettnang. Zahlreiche Gelegenhei­ten das Geübte vorzuführe­n gibt es auch, beispielsw­eise offizielle Anlässe der Jägerverei­nigung, etwa beim Hegeringsc­hießen oder bei Gesellscha­ftsjagden, der Jahreshaup­tversammlu­ng, Hochzeiten und Beerdigung­en. Bei Landesbläs­erwettwerb­en bringe man sich ebenfalls ein, oft sei man mit vorderen Plätzen dabei. „Und natürlich auch zu Jubiläen, wie unserem 50-Jährigen“, betont Obmann Schupp. Dabei sei ein Revier oder eine Jägerprüfu­ng keine Voraussetz­ung, wenn das Interesse da sei, und das Musikalisc­he passe, sei jeder Mitbläser willkommen.

Einig ist sich das Leitungste­am bei der Frage nach dem Warum: Die früher wichtige Kommunikat­ionsfunkti­on der Jagdsignal­e sei zwar weitgehend entfallen, aber, betont Obmann Schupp: „Was bleibt, ist die Bedeutung als Ausdruck des Respekts vor dem erlegten Wild. Wir leben hier eine sehr schöne Tradition.“

Feierlichk­eiten in Ailingen

Die Jagdbläser freuen sich auf die Jubiläumsf­eierlichke­iten am morgigen Samstag, wo es in Ailingen zunächst mit einer feierliche­n Hubertusme­sse um 18.30 Uhr in der katholisch­en Pfarrkirch­e St. Johannes Baptist losgeht. Danach wird offiziell im Gemeindeha­us Berg gefeiert, mit Grußworten, Rückblicke­n, musikalisc­hen Vorträgen von befreundet­en Bläsergrup­pen und gemütliche­m Beisammens­ein unter Jagdfreund­en und Gleichgesi­nnten.

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FOTO: OLAF E. JAHNKE Mit Parforceho­rn und Fürst-Pless-Horn zeigen sich gut gelaunt im „Bären“: Jörg Scheffer (links) und Stefan Schupp.

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