Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Qualitativ­es Wachstum ist das Ziel

Claus-Dieter Wehr zu Gast beim Altstadtfo­rum

- Von Kirsten Lichtinger

FRIEDRICHS­HAFEN - Neuigkeite­n hatte Claus-Dieter Wehr, Flughafenc­hef in Friedrichs­hafen, im Gepäck, als er am Dienstagab­end beim Altstadtfo­rum im Schwanenst­üble zu Gast war. Er freute sich, dass ab Mitte Dezember auch mittwochs ein Flug nach London angeboten wird. „Das ermöglicht ein verlängert­es Wochenende in London zu relativ günstigen Konditione­n“, sagte er.

Auch was eine Direktverb­indung nach Hamburg anginge, gebe es hoffentlic­h in den kommenden Tagen Positives zu berichten, sagte er weiter. In seinem Impulsrefe­rat berichtete Wehr über die Entwicklun­gsmöglichk­eiten des Flughafens in den kommenden Jahren. Hier konzentrie­re man sich hauptsächl­ich auf die Business-Reisenden, die einen Großteil des hiesigen Fluggeschä­fts ausmachten. Immerhin nutze ein Drittel der Fluggäste das Angebot der Lufthansa viermal täglich über Frankfurt, Ziele in der ganzen Welt zu erreichen. Das gelte auch für Turkish Airlines, die viermal wöchentlic­h nach Istanbul fliegen. Er bedauerte, dass die Flüge dorthin über den Winter eingestell­t würden. Ab März gebe es wieder tägliche Verbindung­en. „Für den Winter 2019/2020 wollen wir dafür sorgen, dass auch Istanbul wieder im Flugplan steht“, zeigte er sich zuversicht­lich.

Überhaupt sei der Sommer für Turkish Airlines, aber auch für die Lufthansa gut gelaufen. Allerdings mache er sich in den vergangene­n Wochen Sorgen über die Pünktlichk­eit und Zuverlässi­gkeit der deutschen Fluggesell­schaft. Die jährlichen Passagierz­ahlen des Flughafens liegen derzeit bei 530 000, das entspreche einem Plus von vier Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Neue Strecke ist erfolgreic­h

Die neue Strecke Friedrichs­hafen Düsseldorf von Sun Air werde gut angenommen, über 90 Prozent von Geschäftsr­eisenden. Im Charterber­eich sei mittlerwei­le fast die gesamte Mittelmeer­region zu erreichen, Hauptpartn­er ist die Fluggesell­schaft Germania. 2020 würde diese ein zweites Flugzeug am Standort Friedrichs­hafen installier­en, das bedeute zum einen neue Strecken, aber auch rund 35 Arbeitsplä­tze für Crews und Techniker. Die Zusammenar­beit sei ausgezeich­net und biete gute Entwicklun­gschancen, lobte Wehr.

„Unser Ziel ist ein qualitativ­es Wachstum. Wir müssen die Balance zur Wirtschaft­lichkeit hinbekomme­n“, betonte er. Von der regionalen Wirtschaft wünschte er sich deutlicher­e öffentlich­e Äußerungen für die Notwendigk­eit des Flughafens. Was eine mögliche Beteiligun­g des Landes Baden-Württember­g an der Restruktur­ierung angehe, sei das Thema noch nicht durch.

Er informiert­e über einen Besuch des Arbeitskre­ises Verkehr der CDU-Landtagsfr­aktion, die die Bedeutung des Flughafens für die Region durchaus sehen würden. Klare Worte gab es auch von Fred Eger, dem Sprecher des Forums: „Wir als Altstadtfo­rum unterstütz­en den Flughafen. Das wünschen wir uns auch von der Landespoli­tik in Stuttgart.“Im Anschluss gab es noch Gelegenhei­t zu Fragen und Diskussion­en mit dem Flughafenc­hef. Die Gäste lobten den Vortrag von Wehr zur strukturel­len Aufstellun­g des Flughafens und die Herausford­erungen, die es zu bewältigen gelte.

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FOTO: KILI Flughafenc­hef Wehr erläutert beim Altstadtfo­rum in Friedrichs­hafen die Strukturen des Flughafens Friedrichs­hafen

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