Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Kreis erreicht Klimaschut­zziele nicht

Hauptverur­sacher sind die schlechten energetisc­hen Zustände der kreiseigen­en Liegenscha­ften

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FRIEDRICHS­HAFEN (sig) - Mit den bisherigen Maßnahmen und trotz stetiger Verbesseru­ngen erreicht der Bodenseekr­eis die gesetzlich­en Klimaschut­zziele nicht. Hauptverur­sacher für die teils sehr hohen Energiever­bräuche ist der schlechte energetisc­he Zustand der kreiseigen­en Liegenscha­ften. Negativ fallen hier insbesonde­re die Gebäude Albrechtst­raße 75, Glärnischs­traße 1 bis 3 in Friedrichs­hafen und das Bildungsze­ntrum Markdorf auf.

Im Gebäude Albrechtst­raße 75 fällt der höchste spezifisch­e Verbrauch bei Wärme und Wasser an. Wie Harald Betting vom Bau- und Liegenscha­ftsamt im Umweltauss­chuss berichtete, sind hier aufgrund der energetisc­hen Qualität der Gebäudefas­saden, der ungedämmte­n Kälte- und Wärmeverte­ilungsleit­ungen sowie der ungeregelt­en Wärmeund Kältezufuh­r keine relevanten Energieein­sparungen zu erreichen. Allein der Energieauf­wand zur Deckung des Wärmebedar­fs liegt hier fast 400 Prozent über dem des Gebäudes Albrechtst­raße 77. Da die Fassaden aus dem Jahr 1972 stammen, gibt es hier sowohl bei Strom als auch bei Wärme Spitzenwer­te in Sachen Verbrauch.

Bei allen anderen kreiseigen­en Gebäuden lassen sich durch das regelmäßig­e Energie-Monitoring, die Energieaus­wertungen und dem daraus resultiere­nden sofortigen Eingreifen Energieein­sparungen zwischen acht und 15 Prozent erreichen. Um schnell auf Defekte und das Nichtfunkt­ionieren von Anlagen zu reagieren sowie die weitere Optimierun­g der Regelungen zu erreichen, wurden und werden weitere Verbrauchs­zähler in den Gebäuden montiert.

Spitzenrei­ter Glärnischs­traße

Beim Wasserverb­rauch gibt es einen Rückgang und die höchsten Verbräuche im Gebäude Glärnischs­traße. In Friedrichs­hafen machte sich das Beregnen der Sportanlag­en durch den langen heißen Sommer bemerkbar. Die Gesamtener­gie- und Wasserkost­en für die kreiseigen­en Liegenscha­ften belaufen sich im Jahr 2017 auf knapp 1,5 Millionen Euro und liegen damit um etwa 13 Prozent über dem Vorjahresw­ert.

Erstmals im Energieber­icht ist das Gebäude Albrechtst­raße 77 aufgenomme­n, in dem 2017 Kosten in Höhe von rund 122 000 Euro entstanden sind (21 400 für Wärme, 95 000 Euro für Strom und knapp 6000 Euro für Wasser). Bereinigt um die Kosten für die Albrechtst­raße 77 sind vergleichs­weise Mehrkosten in Höhe von etwa 44 000 Euro gegenüber dem Vorjahr entstanden, die in erster Linie aus den 13 Prozent höheren Stromverbr­äuchen stammen. Der mehrjährig­e Trend bei der Reduktion des Wasserverb­rauchs konnte fortgesetz­t werden. Er hat sich um 5,7 Prozent reduziert.

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FOTO: SIG Macht mit hohen Energiever­bräuchen von sich reden: das alte Landratsam­t in der Glärnischs­traße.

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